Nach dem Angriff auf eine Synagoge in Halle initiierte die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli einen Aufruf für eine Mahnwache an der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße, dem auch Bundeskanzlerin Merkel folgte. Den Medien sagte Chebli, die Gesellschaft müsse jetzt zusammenstehen und zeigen, dass man die jüdische Gemeinde nicht im Stich lasse. Sie wolle nicht, dass Juden darüber nachdenken müssten, das Land zu verlassen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlten. So weit, so richtig. Allerdings hatte nur wenige Tage vorher auf eben diese Synagoge ein Angriff stattgefunden. Ein Syrer hatte versucht, sich mit einem Messer gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Die Berliner Justiz sah keinen Haftgrund und ließ den Attentäter schon einen Tag später laufen. Kein Aufschrei, nicht von Chebli, nicht von Merkel, nicht vom Regierenden Bürgermeister Müller oder den Medien.
Autor: Vera Lengsfeld
Es gibt sie noch, die guten Journalisten!
Veröffentlicht amNein, die Relotius-Jünger im Journalismus sind noch nicht unter sich. Es gibt sie noch, die objektiven Journalisten, die genau hinsehen, bevor sie etwas schreiben. T-online, dpa uns alle, die einfach deren Meldungen abgeschrieben haben, sollten sich an Gerlinde Sommer von der Thüringer Landeszeitung ein Beispiel nehmen.
Sie hat sich den Thüringer Wahlhelfer angesehen und genau erkannt, worauf es uns ankam. Trotz durchaus kritischer Anmerkungen, hat sie den Wahlhelfer insgesamt ein starkes Stück Meinungsfreiheit genannt. Chapeau! Herzlichen Dank!
Wie t-online eine Relotius-Meldung produziert und andere Medien aufspringen
Veröffentlicht amAm 15.10. um 8.52 haben drei Qualitätsjournalisten von t-online, Jonas Mueller-Töwe, Sarah Thust und Jan-Henrik Wiebe eine Meldung lanciert, die Relotius-Journalismus pur ist. Bis auf die Uhrzeitangabe und deren Namen stimmt kaum etwas von dem, was unter der reißerischen Überschrift Dubiose Zeitschrift macht Wahlwerbung in Thüringen steht. „Wie t-online eine Relotius-Meldung produziert und andere Medien aufspringen“ weiterlesen
Freiheitspreis der Bürgerplattform Plauen
Veröffentlicht amWarum Böhmermann SPD-Mitglied wird, wie wir die Welt für 2,93 Euro retten, und wieso die Grünen dicke Pullover stricken
Veröffentlicht amDer satirische Wochenrückblick mit Klaus J. Groth
Greta hält mal den Schnabel, Grönemeyer kotzt sich mal nicht aus, die CDU stochert im galaktischen Nebel AKK, die Selbstfindungsgruppen der SPD brabbeln auf die Couch, was sie immer brabbeln, Horst Seehofer frisst weiter fleißig Kreide, die Grünen lassen an der Fraktionsspitze lieber alles, wie es ist, die Linke verteilt emsig, was ihr nicht gehört. Wie langweilig. So viel Wiederholung der Wiederholung macht den Satiriker sprachlos. Tanzt denn gar keiner aus der Reihe?
30 Jahre Friedliche Revolution
Veröffentlicht amDreizehnter Oktober 1989
Partei- und Staatschef Erich Honecker gibt noch immer nicht auf. Er trifft sich mit den Chefs der „befreundeten“ Blockparteien, um sie als Verbündete für ein gewaltsames Beenden der Demonstrationen zu gewinnen. Nur einer wagt, ihm zu widersprechen. Der Vorsitzende der Liberalen, genannt LDPD, Manfred Gerlach, hatte den Mut, Honecker ins Gesicht zu sagen, was er an diesem Tag in der LDPD-Zeitung Der Morgen veröffentlicht hatte.
Unter Berufung auf den sowjetischen Parteichef Gorbatschow bestritt er, dass eine „Partei im Sozialismus a priori […] die politische Wahrheit für sich hat.“ Deshalb müsse es zum Dialog kommen, in den auch die Bürgerbewegungen einzubeziehen seien.
Gesellschaft im Endstadium: Die Weltretter-Erzählung
Veröffentlicht amVon Michael Klein auf sciencefiles
„Die Unfähigkeit zu trauern“ von Alexander Mitscherlich enthält in ihrer 1967er Ausgabe auf den Seiten 60 bis 65 eine Zusammenstellung dessen, was Mitscherlich „kollektive Charaktermerkmale“ der Deutschen nennt. Heute würde man wohl besser von einer politischen Kultur sprechen.
„Gesellschaft im Endstadium: Die Weltretter-Erzählung“ weiterlesen
Auf Kosten Deutschlands will und soll Italien mit Salvinis restriktiver Einwanderungspolitik brechen
Veröffentlicht amVon Bodo Bost auf PAZ
Nur um Italiens schwankendes Linksbündnis zu retten, hat Bundesinnenminister Horst Seehofer an bestehenden europäischen Gesetzen vorbei in Malta eine immigrationspolitische 180-Grad-Wende bei der Verteilung von Bootsasylsuchern aus Italien vollzogen.
Pathologische Toleranz
Veröffentlicht amVon Chaim Noll auf achgut
Am Freitag, dem 4. Oktober versuchte ein Syrer in Berlin, mit gezücktem Messer in eine Synagoge einzudringen. Um keine Zweifel an seiner Absicht zu lassen, rief er sowohl den mittlerweile aus Dutzenden Terror-Attacken bekannten Schlachtruf Allah hu akhbar als auch Fuck Israel – für die deutsche Justiz kein Grund, den Mann in Haft zu nehmen. „Nun ist er auf freiem Fuß, unauffindbar – und gewaltbereit“, schrieb Filipp Piatov in der Bild-Zeitung, der einzigen deutschen Tageszeitung, die noch wagt, den Kern des Problems zu benennen. „Denn was für jeden Bürger mit gesundem Menschenverstand nach einem versuchten antisemitischen Terrorangriff aussieht, ist für Berliner Behörden leider kein Haftgrund.“