Thüringen ist das Land mit der größten Theaterdichte. Das freut den Kulturliebhaber, verursacht heutzutage aber auch Probleme, vor allem bei der Finanzierung. Der Freistaat versuchte, das zu lösen, indem er Kooperationen verfügte. An einem Theater sollten nicht mehr alle Sparten bespielt werden, sondern zwei Häuser sollten sich das untereinander aufteilen. Das Theater Nordhausen liefert seine Musikproduktionen nach Rudolstadt, dass dortige Theater bespielt die Nordhäuser Bühnen mit seinen Sprechstücken.
Nun brachte Rudolstadt das Stück „Die Katze im Käfig“ in Sondershausen zur Aufführung.
Das Stück der Australierin Joanna Murray-Smith, eine bekennende Verehrerin der Queen of Crime Patricia Highsmith, handelt von den fiktiven letzten Stunden der erfolgreichen Autorin. Sie wird von ihrer Figur Tom Ripley, eine der komplexesten Möderfiguren, die je erfunden wurden, heimgesucht. Ihr Besucher führt sich als Edward ein, der angeblich von einem New Yorker Verlag in die Schweiz zum letzten Domizil von Highsmith geschickt wurde, um von ihr eine Unterschrift unter einen neuen Vertrag zu bekommen.
Was sich zwischen den beiden abspielt ist ein psychologischer Thriller. Murray-Smith geht der Frage nach, wie Highsmith zu der wurde, die sie war: Eine überaus erfolgreiche, exzentrische Einzelgängerin, deren Haus, das sie nach eigenen Vorstellungen bauen ließ, von der Straße her einem Bunker glich. Eine Frau, die von sich sagte, dass ihr Leben so langweilig gewesen sei, dass sie in ihre fantastischen literarischen Konstruktionen flüchten musste. „Die Katze im Käfig oder ein Mord macht keinen Schriftsteller“ weiterlesen