Lektionen von Mutter Sonne

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Wer glaubt, die Sonne wäre eine unveränderliche Quelle von Licht und Wärme, die uns über die Jahrmillionen immer gleichbleibend mit Energie versorgt, wer glaubt, dass jegliche Veränderung von Temperatur oder Klima auf Erden nur durch den Menschen verursacht sein kann, der bekommt alle elf Jahre eine Lektion erteilt. Vor ein paar Tagen war es wieder so weit.

Viele Kinder

Für jedes kleine Kind ist es ein Trauma, wenn es erfahren muss, dass die Mutter nicht ausschließlich für ihn oder für sie da ist. Auch Mutter Sonne hat viele Kinder, die Planeten, und die Erde ist nur eines davon. Und nicht nur das, Mutter Sonne führt auch ein Eigenleben, und, falls Sie es noch nicht wissen sollten, sie hat ihre Perioden. Alle 11 Jahre verändert sich ihr hormonelles Gefüge, sie bekommt Flecken im Gesicht, sogenannte Sonnenflecken, und ihre Ausstrahlung schwankt gewaltig.

Bei der Gelegenheit stellt sie auch ihr Magnetfeld auf den Kopf und sie wirft alles, was ihr in die Quere kommt, mit voller Wucht in den Weltraum hinaus, ohne darauf zu achten, welches ihrer Kinder etwas davon abbekommt. Sie schleudert das Zeug mit 300 – 3000 km/sec um sich, das ist verdammt schnell. Die gute Nachricht ist, dass sie nur mit Protonen und Elektronen um sich wirft, das sind so etwa die kleinsten Projektile, die man sich vorstellen kann. Und nicht nur das, wie der Zufall es will, ist unser Planet mit einer Art schusssicherer Weste ausgestattet.

Die Erde hat ein Magnetfeld, dessen Kraftlinien zwischen Nord- und Südpol so ähnlich verlaufen, wie bei dem Stabmagneten aus dem Physikunterricht. Und wie es die Physik nun will, laufen die Protonen und Elektronen wegen ihrer elektrischen Ladung am liebsten parallel zu diesen Linien. Und diese Linien laufen ihrerseits bei Arktis und Antarktis in die Erde hinein. Zu diesen Regionen hin also werden die schnellen Teilchen kanalisiert. So in 200-300 km über der Erdoberfläche treffen die schnellen Teilchen dann auf vereinzelte Moleküle der obersten Atmosphäre, die da oben zwar sehr spärlich, aber dennoch vorhanden sind.

Leucht-Buchstaben im Himmel

Bei so einem Zusammentreffen bringen die Projektile die Elektronenhülle der Luft-Moleküle durcheinander, welche dann auf dem Rückweg in die für sie vorgesehene Ruheposition Licht aussendet. Die Sticksoff-Moleküle leuchten dabei blau-grün, die von Sauerstoff rötlich. Das ist der gleiche Vorgang wie bei den guten alten „Leucht-Buchstaben“.

Auf seinem Weg Richtung Erde kann ein Teilchen mehrere Moleküle beglücken, dabei wird es langsamer bis es schließlich seine Energie verpulvert hat. Auch die Moleküle werden Richtung Erde häufiger, so dass das Leuchten zunimmt und schließlich in einem hellen Saum endet, wie bei einer Gardine.

Jetzt im Mai 2024 hat Mutter Sonne diese Teilchen besonders kraftvoll um sich geschleudert, sodass man die leuchtenden Gardinen nicht nur in Lappland oder Feuerland zu sehen bekam, sondern auch in den zivilisierten Gegenden des Planeten. Ich hatte einmal, vermutlich 1991, also vor 3 Zyklen, das Privileg nachts auf dem Flug von Los Angeles nach Deutschland vom Cockpit einer Boeing 747 so ein Schauspiel zu beobachten. Über Grönland flog man durch diese Orgie von Licht und Farben, und ohne künstlichen Horizont hätte auch die Crew nicht mehr gewusst, wo oben und unten ist.

 

Vital Statistics von Mutter Erde

Für die, die es genau wissen wollen, hier noch ein paar persönliche Daten von Mutter Erde: Ihr Durchmesser ist etwa das Hundertfache des Erddurchmessers, ihre Masse ist das 330.000 fache! Zu drei Vierteln besteht sie aus Wasserstoff, der Rest ist Helium. In ihrem Zentrum herrschen etwa 15 Millionen Grad und die Dichte wird auf 150 mal die Dichte von Wasser geschätzt. Das sind genau die idealen Bedingungen, um die Forscher und Ingenieure hier auf Erden so verzweifelt ringen, mit dem Ziel, die kontrollierte Kernfusion zu realisieren. Im Inneren der Sonne passiert das ganz spontan. Hin zur Oberfläche sinkt die Temperatur dann allerdings auf angenehme 5500°C.

Wird das immer so bleiben? Keineswegs. In rund 5 Milliarden Jahren wird sich die freundliche Sonne in einen bösen „Roten Riesen“ verwandeln, der sich über alle Massen ausdehnt und dann auch unseren Planeten mit seinen unendlich heißen Gasen verschlingt. Da wird dann auch die bislang so erfolgreiche Klimapolitik der Bundesregierung an ihre Grenzen stoßen. In dem Zusammenhang wird kolportiert, dass nach einem Vortrag zu diesem Thema, als der Referent besagte 5 Milliarden Jahre in den Raum gestellt hatte, eine bekannte deutsche Politikerin bemerkte: „Jetzt bin ich aber beruhigt. Für einen Moment dachte ich schon, sie würden sagen 5 Millionen Jahre.“ So langfristig denkt man in unserer Regierung also.

Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich

Rückenwind fürs E-Auto

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Von Hans-Hofmann Reinecke

Warum nehmen wir die Windgeneratoren mit ihrem Flatterstrom eigentlich nicht vom Netz und laden damit die derzeit so unbeliebten E- Autos auf? Das wäre mal eine echte Win-Win Situation. Nicht möglich sagen Sie? Lesen Sie weiter

Ein Regal voller Strom

Nehmen wir eine handelsübliche Windmühle, auf deren Typenschild 2 Megawatt steht. Das heißt auf Deutsch, dass sie im Durchschnitt pro Tag um die 2 MW × 24 h × 20% = 9,6 MWh oder 9600 Kilowattstunden liefert. Die 20% stehen für den Zeitraum, an dem ein vernünftiger Wind weht. Betrachten wir jetzt ein generisches Elektroauto, dessen Batterie 48 kWh fasst, dann könnte die Windturbine täglich 9600 / 48 = 200 Stück davon betanken – oder mehr, sofern die nicht alle total leer waren.

Aber wie soll das gehen, wenn Sie ihren elektrischen Liebling auftanken möchten und es herrscht Windstille? Und hier kommt der Trick: Der Windmüller hat da ein ganzes Regal voller Batterien herumstehen, die teils gerade geladen werden oder die bereits voll sind, und die nur darauf warten, auf die Reise zu gehen. So ein frisch geladenes Exemplar wird dann im Austausch für die leere Batterie in ihr Fahrzeug eingebaut. Vielleicht protestieren sie jetzt: Aber das ist doch MEINE Batterie, die habe ich gepflegt und die gebe ich nicht her, auch wenn sie leer ist.

Tatsache ist, dass Ihnen die Batterie nie gehört hat, sondern dass sie beim Kauf des Fahrzeugs als Leihgabe mit dabei war. Die kommt jetzt beim Windmüller an die Steckdose und wird demnächst mit jemand anderem auf die Reise gehen.

Das geht doch nicht

Jetzt höre ich ganz deutlich Ihren Einwand: die e-Autos haben doch alle ganz verschiedene Batterien, wie soll das gehen? Gut, die Batterien müssten normiert werden; ein Alltagswagen hätte dann vielleicht das 48 kWh Standard Modell an Bord, und die schwere Limousine zwei Stück davon. Dass das kein Problem ist, das sieht man bei den Spielzeugautos unserer lieben Kleinen, da hat das „Dune-Baggy“ zwei AA Zellen an Bord, und der „Humvee“ hat vier oder, je nach Bewaffnung, auch sechs vom selben Typ and Bord.

Aber trotzdem wollen Sie ja nicht den halben Tag warten, bis das Teil aus-und eingebaut ist! Der Austausch dauert doch etwas länger als bei den erwähnten Spielzeugautos! Ja, etwas länger schon, aber nicht viel. Ein freundlicher Roboter erledigt das in der „Swap Station“ in fünf Minuten. Schauen Sie sich das hier an und staunen Sie.

Zu viele Vorteile

Diese Lösung hätte sehr viele Vorteile:

  • Die vielen Windmühlen, die das Netz durch Flatterstrom instabil machen, und die als Backup zusätzlich konventionelle Kraftwerke erfordern, hätten endlich eine nützliche Verwendung.
  • Es wird kaum mehr überschüssigen Strom geben, der ins Ausland verklappt werden muss, da man das System insgesamt so auslegen kann, dass zu jedem Zeitpunkt ein gewisser Anteil der Batterien aufgeladen werden muss.
  • Der Aufbau ist dezentral. Einer oder ein paar Windgeneratoren versorgen eine „Swap Station“ direkt mit Strom. Das macht die für Einspeisung ins Netz heute erforderlichen Transformatoren und Leitungen überflüssig.
  • Es gibt keine Notwendigkeit für das von den Batterien so gefürchtete Schnellladen.
  • Die lange Wartezeit für das Aufladen entfällt als Argument gegen den Kauf eines E-Autos.
  • Der Wiederverkaufswert von E-Autos steigt, da der Zustand der Batterie für den Käufer kein Risiko darstellt. Beim nächsten Tanken bekommt er ja sowieso eine andere.

Wird man diesen Weg in Deutschland verfolgen? Vermutlich hätte diese Sache zu viele Vorteile für die Bevölkerung und wird deswegen abgelehnt – so wie die Kernkraft. Man wird unsere Autos lieber mit Kraftstoff aus Feuerland betreiben, wo Strom in Wasserstoff, dann mit Co2 verbunden in Methanol verwandelt und um die halbe Welt zu uns transportiert wird.

Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.

 

Hilferuf aus Port-au-Port

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Liebe Leser heute wurde ich von Dagmar Jestrzemski auf den im Anschluss an diesen Artikel angehangenen Hilferuf aufmerksam gemacht. Frau Jestrzemski war so nett, den folgenden, schon etwas älteren, Text zur Verfügung zu stellen, um die Hintergründe näher zu beleuchten: 

Bei dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck mit einer Delegation von Wirtschaftsvertretern vom 21. bis 23. August in Kanada stand die Energie- und Klimapolitik im Fokus. Kanada verfolgt das Ziel, einer der größten Erzeuger und Exporteure von Wasserstoff und dessen Derivaten mit Hilfe von „sauberen“ Technologien zu werden. Wenn der Energieträger Wasserstoff durch Elektrolyse mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, gilt er als nahezu CO2-freier, „grüner“ Wasserstoff. In die Entwicklung und Infrastruktur für Windparks und sogenannte Power-to-Gas-Anlagen investiert Kanada ab sofort Milliarden und sucht dafür ausländische „Wasserstoff-Partner“. Die Deutschen ließen sich nicht lange bitten, zumal das große Potenzial für die Onshore- und Offshore-Windenergie entlang der windreichen kanadischen Atlantikküste als ideale Voraussetzung für die Erzeugung von „grünem“ Strom gilt.

Nach Montréal und Toronto war das 6600-Einwohner-Städtchen Stephenville im Südwesten Neufundlands das letzte Ziel der deutschen Gäste. Der ehemalige Militärstützpunkt mit seiner günstigen Lage in der Baye St. George im Golf von St. Lorenz ist als erster Knotenpunkt (Wasserstoff-Hub) für Kanadas zukünftige Wasserstoff-Wirtschaft vorgesehen. Im Beisein von Ministerpräsident Justin Trudeau unterzeichnete der Bundeskanzler eine Absichtserklärung zwischen beiden Ländern über eine Wasserstoffallianz im Umfang von 12 Milliarden Euro. Am Tiefwasserhafen von Stephenville soll laut Plan die erste Anlage des Landes zur Gewinnung von Wasserstoff mit Hilfe von regenerativ erzeugtem Strom für den Export nach Deutschland, Europa und Asien errichtet werden. Für den Transport in Tankschiffen muss der Wasserstoff entweder verflüssigt oder in ein Trägermedium wie Ammoniak umgewandelt werden. Deutschland will heimische Firmen unterstützen, damit diese den Wasserstoff importieren können. Die ersten Schiffe sollen laut Plan 2025 ablegen. Premierminister Trudeau äußerte sich zufrieden über das Abkommen. Es werde in der Region Arbeitsplätze schaffen, die lokale Wirtschaft fördern und zur Produktion von sauberer Energie in Kanada beitragen. „Hilferuf aus Port-au-Port“ weiterlesen

Wolken und Salz

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Trotz zunehmender Zweifel an der These, dass fossile Brennstoffe einen fatalen Klimawandel verursachen, ist dennoch jedes Mittel recht, um diesen zu bekämpfen. In den Vereinigten Staaten hat nun ein Vorhaben Aufsehen erregt, welches die Einstrahlung der Sonne reduzieren soll, indem man die Wolken manipuliert. Man spricht von „Geo – Engineering“, gewissermaßen von plastischer Chirurgie an Mutter Erde.

Oben weiß und unten dunkel

Die Theorie hinter dem „CAARE“ genannten Projekt ist folgende: Das menschengemachte CO2 hindert die Erde daran, die von der Sonne empfangene Energie wieder ins All zurückzustrahlen. Als Gegenmaßnahme sorgen wir jetzt dafür, dass die Sonne ihrerseits nicht ihre volle Strahlung bis zur Erdoberfläche bringt. Wie soll das geschehen? Durch Wolken. Was sind Wolken überhaupt?

Die Sonnenstrahlung wärmt die Erd- oder Meeresoberfläche. Die erwärmte Luft steigt auf, und mit ihr das darin absorbierte Wasser. Wieviel das ist, das hängt von der Temperatur ab. Bei 20°C sind es maximal 17 Gramm pro Kubikmeter, bei tieferen Temperaturen wesentlich weniger. Deswegen wird die Flasche Mineralwasser, direkt aus dem Kühlschrank geholt, jetzt auch außen nass, denn die 20°C warme Umgebungsluft kühlt sich an der Flasche dramatisch ab, und das bislang gasförmige Wasser kondensiert. „Wolken und Salz“ weiterlesen

Von Tahiti an die Saale

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Ab und zu ist es angebracht, sich vor Augen zu führen, auf welch großen Schultern alter weißer Männer, die heutzutage von Nichtwissern und Nichtkönnern pausenlos diffamiert werden, wir stehen. Wo trifft man heute noch Personen, die siebzehn Sprachen, darunter die klassischen, meisterhaft beherrschen, als Botaniker, Geologe, Schriftsteller hunderte Pflanzen, Tiere, Mineralien entdeckt und beschrieben und nebenbei einen Botanischen Garten angelegt haben? So ein Mann war der Weltumsegler Johann Reinhold Forster, der Vater des berühmteren Georg Forster, ein Genie ähnlichen Kalibers, wegen seiner aktiven Unterstützung der Jakobiner-Diktatur eine Ikone der Linken.

Reinhold, seit seiner Weltumseglung mit James Cook eine Legende, wurde bald nach seinem Tod in Halle, wo er die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte, vergessen. Erst seit Neuestem interessiert man sich, zumindest in Halle, wieder für ihn. Aber anstatt ihn zu ehren, prangt am Hallenser Riebeckplatz eine Tafel zu Ehren seines Sohnes Georg, dem „Deutschen Jakobiner“. Die Unterstützung blutiger Diktaturen löst immer noch mehr Faszination aus als ihre Ablehnung. Manchmal gibt es aber durch Zufall so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.

Das Bildnis neben der Tafel zeigt nicht Georg, sondern seinen Vater Johann Reinhold, der anders als sein Sohn eng mit Halle verbunden war. Es ist ein großes Verdienst des Hallensers Michael Pantenius, dass er eine Biografie Forsters sen. vorgelegt hat. „Von Tahiti an die Saale“ weiterlesen

Women to go

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Ein geheimnisvoller Tod, acht Frauen und ein Testament, lautet der Untertitel des ersten Romans der Filmemacherin und Autorin Kay Konrad. Der Titel ihres Werks wird sofort verständlich, wenn man liest, dass die Hauptheldinnen, zwei freie Filmemacherinnen, die sich aus guten Gründen von den Öffentlich-Rechtlichen verabschiedet haben, Kaffee in Pappbechern bevorzugen. In allen möglichen und unmöglichen Situationen haben sie einen coffee to go in der Hand. Das Buch handelt von einer ganz besonderen Freundschaft zwischen zwei Frauen, die nach den ungeschriebenen Regeln ihres Berufs Konkurrentinnen sein müssten, sich statt dessen gegenseitig unterstützen. Beide eint, dass sie den inzwischen leider üblich gewordenen Haltungsjournalismus ablehnen.

Insofern liest sich das Buch wie eine Illustration zu dem kürzlichen veröffentlichten „Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ in dem die 130 Unterzeichner mehr Meinungsvielfalt von ARD, ZDF und Deutschlandradio fordern. Im Roman wird beschrieben, wie der Redaktionschef fordert, dass gestrandete Wale an der dänischen Küste Opfer des Klimawandels und der Meeresverschmutzung zu sein haben, obwohl sie von Schiffsschrauben getötet wurden. Oder eine afghanische Frau, die nach zehn Jahren in Deutschland immer noch kaum Deutsch spricht und in der Wohnung mit ihren Töchtern auf dem Fußboden sitzen muss, weil nur der Ehemann und die Söhne aufs Sofa dürfen, als Beispiel für gelungene Integration porträtiert werden soll. Toni und Fanny, so heißen die Freundinnen, verweigern sich diesen Zumutungen. „Women to go“ weiterlesen

Ich kaufe mir ein Kind

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Das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft, lautet der Untertitel des neuen Buches von Birgit Kelle.

Kelle nennt die Leihmutterschaft eine neue Art von Prostitution. Die „Mädchen“ werden nur nicht von Freiern auf den Strich, sondern von seriös daherkommenden Agenturen in den Kreissaal zum Gebären geschickt. In beiden Fällen geht es um die Ausbeutung der Sexualität der Frau.

Wobei der Begriff Leihmutterschaft die Realität beschönigt. Es geht nicht darum, ein Kind zu leihen, sondern zu kaufen und um das Muttersein geht es schon gar nicht, denn es wird die Gebärmutter lediglich als Brutkasten gebraucht, die Mutter soll das, was sie neun Monate ausgetragen hat, nicht einmal sehen. Das geborene Kind wird sofort von der Frau, die ihm das Leben geschenkt hat, entfernt.

Noch ist Leihmutterschaft in fast allen europäischen Ländern verboten, aber eine mächtige Lobby von Großverdienern am Geschäft mit den gekauften Kindern arbeitet daran, das zu ändern. Das Geschäft mit den Kindern auf Bestellung ist zu lukrativ. Es eröffnet zudem völlig neue Möglichkeiten für den Organhandel und die „Verwertung“ von Embryonen, die für die künstliche Befruchtung erzeugt und anschließend nicht mehr gebraucht werden. Aber der Reihe nach. „Ich kaufe mir ein Kind“ weiterlesen

Ist Klimawandel ein Aprilscherz?

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Am ersten April dürfen wir unsere Mitmenschen täuschen. Für einen Augenblick genießen wir dann den Wissensvorsprung und die Macht, die wir als Täuschender über den Getäuschten haben. Aber wir sorgen auch dafür, dass unser Opfer schnell aufgeklärt wird. Es folgt dann ein erleichterndes Lachen, und die kleine Schwindelei wird uns großzügig vergeben. Ist der Klimawandel etwa auch ein Aprilscherz? Ein grandioser Film aus diesen Tagen deutet darauf hin.

Macht durch Wissensvorsprung

Am ersten April ist es weltweit erlaubt, jemanden zu täuschen. Der Spaß hört auf, wenn man den Getäuschten „dumm sterben lässt“. Dann entsteht eine Welt, in der die Schwindler durch Wissensvorsprung Macht über ihre Opfer haben. Diese Macht werden sie dann nutzen, um Scheinwelten aufzubauen, welche Maßnahmen rechtfertigen, die in der Realität niemals akzeptiert würden.

Die Opfer spalten sich in zwei Gruppen: die einen „haben den Mut, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen“ und kritisieren besagte Maßnahmen. Das sind die „Querdenker“. Die anderen unterwerfen sich widerstandslos, sei es aus Faulheit oder Unvermögen. Das sind die die nützlichen Idioten.

Dieses Spiel wurde anlässlich Corona bis zum Exzess praktiziert. Kürzlich haben nun Querdenker in der Sache ein paar massive Betrügereien aufgedeckt, und es könnte sein, dass diese Querdenker demnächst als Vordenker dastehen, und die nützlichen Idioten nur noch als Idioten. „Ist Klimawandel ein Aprilscherz?“ weiterlesen

Denunziant Oswalt, seine willigen Helfer und ihre absurden Forderungen

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Der deutsche Denunziant Prof. Philipp Oswalt dreht nicht etwa bei, sondern durch. Auf dem Blog der linken taz versucht er einen sogenannten Weiterdreh seiner Denunziationskampagne gegen das fertiggestellte Berliner Stadtschloss, seine Spender und den Förderverein. Ziel ist diesmal die Stiftung Humboldt Forum, der Oswalt „Versagen“ vorwirft, da sie angeblich nicht adäquat auf die Denunziationen des Professors eingegangen ist.

Oswalt hat auch keine Hemmungen, eine der größtmöglichen Denunziationskeulen im aktuellen neudeutschen Diskurs auszupacken: Auf den von ihm  herbeigeschriebenen vermeintlichen Einfluss „rechtsradikaler Akteure auf das Projekt Stadtschloss“ reagiert die Stiftung Humboldt Forum, indem sie „die Probleme“ (Achtung!) „leugnet, beschweigt und beschönigt“!

Als wäre dies nicht schon Vorwurf genug, würzt Oswalt den weiteren Text mit zusätzlichen Reizworten: „ein wirklicher Wunsch nach Aufklärung und Abhilfe ist nicht zu erkennen“, „fehlerhafte Aussagen“, „Verschleppung von Auskünften“, „Gesichtswahrung mittels Vertuschung“.

Auf seinem Anti-Kreuz-Kreuzzug gegen das Berliner Stadtschloss versteigt sich Oswalt zu völlig abstrusen politischen Einschätzungen: zusätzliche Bauelemente, welche die „Symbolbedeutung des Projekts immer mehr nationalistisch-reaktionär radikalisierte“. Oswalt schreibt etwas von „christlich-monarchischer Botschaft aus der Zeit der Reaktion und des Kaiserreichs“, die „antidemokratisch“ sei und in ihrer Symbolik „einer offenen, diversen Gesellschaft abträglich“. Das nachträgliche Montieren einer dezidiert christlichen Botschaft (wir reden hier von der Wiederherstellung der Kuppelinschrift) sei „auch als ablehnender Kommentar zu einer multi-ethnischen und multi-religiösen Gesellschaft zu lesen“.

Oswalts Tirade gipfelt in dem Satz: „Es fördert die gesellschaftliche Spaltung“.

Hier ein kleiner Einschub: Anscheinend hat der (zerstreute?) Professor komplett vergessen, dass er sich 2012 in einem Interview für den DLF als jemand präsentiert hat, den man nur als Kuppelbefürworter lesen kann? Oswalt führt aus: Der ursprüngliche Entwurf von Architekt Stella beschränke sich ja auf die barocke Fassade. Das Schloss hätte aber eine lange Baugeschichte, im 19. Jahrhundert sei noch die Kuppel hinzugekommen.

“Das war dem ursprünglichen Baukörper ablesbar und ist in diesem  reduzierten Rationalismus des Stella´schen Entwurfs nicht mehr sichtbar”.

So ändern sich die Zeiten: 2012 moniert Oswalt das Fehlen der Kuppel im ursprünglichen Entwurf, deren Vollendung mit Kreuz, Inschrift und Propheten er jetzt so vehement bekämpft.

Nebenbei gab Oswalt 2012 auch der Politik eins mit, indem er den Bundestag eine Ausschreibung mit “Problem” bescheinigt. Heute argumentiert er aber mit der von ihm 2012 selbst problematisierten Ausschreibung, um gegen die alttestamentarischen Propheten zu wettern. Es ist Oswalt in seinem Furor teutonicus vermutlich egal, wenn er sich selbst widerspricht.
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Warum die Politik der Ampelkoalition unehrlich ist

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Von Wolfgang Schimank

Die FDP zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Politiker sollte man nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten messen. Die FDP ist mehrmals negativ aufgefallen, weil sie sich in der Öffentlichkeit gegen bestimmte Vorhaben der SPD und der Grünen empörte und diese kritisierte. Wolfgang Kubicki schrieb hierzu äußerst lesenswerte kritische Artikel. Wie „abgeordnetenwatch.de“ belegt, stimmten letztendlich alle FDP-Abgeordneten für das Heizungsgesetz, für das Aus des Verbrennungsmotors, für den Ausstieg aus der Atomenergie und anderes mehr. Die Liberalen nehmen es bis heute billigend in Kauf, dass das von den Grünen geführte Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend linke bis linksextreme Organisationen finanziert. Letztere weigern sich, sich zur demokratischen Grundordnung der BRD zu bekennen…

Ungereimtheiten bei der Energiewende

Bezüglich des künftigen Verbotes des Verbrennungsmotors möchte ich daran erinnern, dass es Studien gibt, die belegen, dass sich ein Auto mit modernem Dieselmotor in puncto CO2-Fußabdruck durchaus mit einem E-Auto messen kann. Das liegt daran, dass ein E-Auto bei seiner Herstellung sehr energieaufwendig ist und zudem viele giftige Stoffe für die Leistungsbatterien verwendet werden.

Wie man Atomkraftwerke trotz der Energieengpässe und steigender Stromkosten stilllegen lassen kann, ist mir ein großes Rätsel. – Es gibt momentan acht verschiedene Energiequellen: Kohle, Öl, Erdgas, Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Atomenergie und Solarenergie. Laut einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „What are the safest and cleanest sources of energy?“ nimmt die Energiegewinnung durch Atomkraftwerke den zweiten Platz hinter Solarenergie und vor Windenergie ein.[1] Diese Erkenntnisse werden von den Grünen vollkommen verschwiegen! „Warum die Politik der Ampelkoalition unehrlich ist“ weiterlesen