Ein Blick zurück – die Kontroverse um Ines Geipel und die Verleihung des Erich-Loest-Preises

Veröffentlicht am

Obwohl ich inhaltlich nicht in allen Punkten die gleiche Einschätzung habe, empfehle ich hier den folgenden Artikel von Philipp Lengsfeld, CDU-MdB 2013-17, der in seiner Zeit im Bundestag auch einer der Unionsberichterstatter für die Thematik Erinnerungskultur war. Das Thema ist die politische Kontroverse um Ines Geipel und die Aufarbeitung des DDR-Staatsdoping.

Philipp Lengsfeld ruft beide Seiten zur Mäßigung auf und weist insbesondere eine Attacke von Ines Geipel auf den Wissenschaftler Ilko-Sascha Kowalczuk zurück, was ich sehr wichtig finde. Streit in der Sache ja, aber Angriffe auf die Person und den beruflichen Status eines Wissenschaftlers? Geht aus meiner Sicht gar nicht.
Ich dokumntiere hier den zweiten Teil des Textes: „Ein Blick zurück – die Kontroverse um Ines Geipel und die Verleihung des Erich-Loest-Preises“ weiterlesen

Generation Gleichschritt – Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde

Veröffentlicht am

Dieses Buch des ehemaligen Bild-Parlamentskorrespondenten Ralf Schuler sollten vor allem diejenigen lesen, die sich fragen, wie es zu den Zuständen kommen konnte, die von einer Mehrheit der Bevölkerung Tag für Tag als bedrückender empfunden werden.

Nach der Friedlichen Revolution 1989/90, die ein bis an die Zähne atomar bewaffnetes totalitäres System friedlich zum Einsturz brachte, glaubten wir, dass dies der Todesstoß für alle totalitären Bestrebungen sei. Man musste nicht der Meinung sein, dass dies das Ende der Geschichte ist, vor allem, weil Demokratie nicht etwas ein für alle Mal Gegebenes ist, sondern täglich verteidigt werden muss. Aber dass eine totalitäre Minderheit der Mehrheit ihre Ideologie diktiert, dachten wir, sollte zukünftig ausgeschlossen sein.

Welch ein Irrtum! Spätestens nach der Corona-Krise fragten sich auch ausgewiesene Linke, in was für einer Gesellschaft wir inzwischen leben. Szenen wie aus einem Horrorfilm: Sterbende werden von ihren Familien isoliert und müssen dem Tod allein erleiden. Kinder werden im Kindergarten maskiert allein in aufgemalte Kreise gesetzt, es wird ihnen verboten, Kontakt mit ihren Freunden zu haben, Nachbarn denunzieren Familien, die mehr als die politisch erlaubten Personen zum Weihnachtsessen empfangen, FFP2-Masken, die als Arbeitsschutzmasken streng ärztlich kontrolliert werden müssen und nicht länger als eine Dreiviertelstunde getragen werden dürfen, werden nicht nur in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln, sondern auch im Freien verordnet. Willkürlich werden Geschäfte, Restaurants, Schulen, Kindergärten und kulturelle Einrichtungen geschlossen. Polizisten hindern Kinder am Rodeln und verfolgen Jugendliche, die sich in Parks treffen, man darf nicht einmal allein auf einer Bank sitzen. Szenen aus einem Horrorfilm, die aber Realität waren. Die Freiheitsrechte suspendiert, der Nächste ist kein Mitmensch, sondern ein Gefährder. „Generation Gleichschritt – Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde“ weiterlesen

Mit Wind und Sonne in die Deindustrialisierung!

Veröffentlicht am

Nachdem die so genannte Energiewende bereits zu den höchsten Energiepreisen in der Welt geführt und das Stromnetz an die Belastungsgrenze gebracht hat, soll es nach Willen der Bundesregierung auf dem Irrweg mit beschleunigtem Tempo weiter gehen. Die Anzahl der Windräder soll verdoppelt werden, ohne Rücksicht auf die Folgen für die Natur und den Industriestandort Deutschland. Die Deindustrialisierung hat bereits begonnen. Betroffen ist vor allem der Mittelstand. Die Propaganda läuft auf vollen Touren um der Bevölkerung nahe zu legen, auf mindestens die Hälfte ihres Wohlstandes zu verzichten, um angeblich das Klima zu retten. Worum es wirklich geht, ist im Koalitionsvertrag der Regierungskoalition zu lesen – den Umbau der Gesellschaft und ihrer industriellen Basis.

Jüngster Vorstoß ist die Ankündigung von Wirtschaftsminister Habeck, Öl- und Gasheizungen zu verbieten.

„Mit Wind und Sonne in die Deindustrialisierung!“ weiterlesen

Denunziationsjournalismus á la taz

Veröffentlicht am

Immer, wenn man glaubt, tiefer könne Journalismus nicht sinken, bekommt man das Gegenteil bewiesen.

Die Linke, die Berlin als ihre Spielwiese betrachtet, auf der man erfolgreich Gesellschaftsumbau betreiben kann, ist zutiefst schockiert, dass die SPD sich zu Koalitionsgesprächen mit der CDU entschlossen hat.

Jetzt soll offensichtlich mit allen Mitteln verhindert werden, dass diese Gespräche zum Erfolg führen. Das Mittel zum Zweck ist eine Schmutz-Kampagne „Wegner muss weg“, die auf Twitter losgetreten wurde.

Zum einen wirft man Wegner vor, den selbst ernannten humanitären Helfer, die auf See aufgenommene Migranten nicht zum nächstgelegen afrikanischen Hafen, sondern übers ganze Mittelmeer nach Europa bringen, Schlepperei vorgeworfen zu haben.  Dabei ist die fragwürdige Praxis der „Seenotretter“, denen zum Teil sogar Kontakte zu den Menschenhändlern nachgewiesen wurden, die gegen hohe Geldbeträge Menschen auf marode Boote verfrachten und der Gefahr für Leib und Leben aussetzen, seit Jahren Thema in Europas Qualitätsmedien.

Weil diese Kampagne nicht das gewünschte Ergebnis bringen könnte, wird ein zweiter, noch absurderer Vorwurf erhoben; Wegner sei Mitglied einer rechtsradikalen Chatgruppe, zeitweise sogar einer ihrer Administratoren gewesen.

Die taz hat das dankbar aufgegriffen und einen Artikel daraus gemacht: „Dubios Kontakte“ Oben drüber steht: „Kai Wegner in rechter Facebook-Gruppe“ zwei Zeilen weiter unten die falsche Tatsachenbehauptung: „Kai Wegner war Mitglied einer rechtsradikalen Facebook-Gruppe“.

Offensichtlich hoffen die Macher des Artikels, dass die meisten Leser sich nicht die Mühe machen, den ganzen Text zu lesen, denn dann würden sie mitkriegen, wenn sie nicht total vernagelt sind, dass die taz ihre Denunziation mit keinerlei Beweisen unterlegen kann. Bei der Chatgruppe handelt es sich um „Politik und Polizei“, die gegründet wurde, um die Polizei vor ungerechtfertigten Angriffen zu schützen, denen sie regelmäßig ausgesetzt ist, sobald sie Einsätze gegen Linksradikale aller Couleur absolvieren muss. Wie wenig rechtsradikal, oder gar nur rechts diese Gruppe ist, muss die taz selbst zugeben. Das peinliche Eingeständnis: „Denunziationsjournalismus á la taz“ weiterlesen

Filme neu gesehen: “Raus aus der Haut” von Andreas Dresen (1997)

Veröffentlicht am

Von Philipp Lengsfeld

Neulich habe ich einen Film wieder gesehen, der mich schon bei seinem Erscheinen nachhaltig beeindruckt hat: Andreas Dresens „Raus aus der Haut“ von 1997.

Vielleicht vorab: Dieser Fernsehfilm ist aus meiner Sicht politisch ein glasklares Statement des Ostdeutschen Andreas Dresen, Jg. 1962, zum SED-DDR-Regime. Die Handlung spielt im Deutschen Herbst 1977 an einer DDR-EOS. Dresen arbeitet genau die Doppelgesichtigkeit des Regimes heraus, die sich in der pädagogischen Maschinerie besonders manifestiert hat, insbesondere in dem hochkritischen Abitur-Alter.

Dresen entwirft ein künstlerisch ambitioniertes Setting: Die drei jugendlichen Hauptfiguren sind die rassige Anna (Susanne Bormann), die zwischen zwei Männern steht, der ehrliche und sie tief liebende und begehrende Klassenkamerad Marcus (Fabian Busch) und der rebellische charismatische Rocksänger Randy, der vom System schon aus der klassischen Karriere aussortiert wurde und jetzt versucht sich mit Band als Rockstar zu etablieren und Anna nimmt, weil sie attraktiv ist und er es kann.

Diese drei, insbesondere Anna und Marcus, die in der DDR studieren wollen und zwar Medizin (Anna) und Lateinamerikanismus (Marcus) bewegen sich durch das SED-System von Zuckerbrot und Peitsche, kumpelhafter Nähe und klarem Machtgefälle in der Schule und ihren jeweiligen Familie, die wie ein Abbildung von Staatsmechanismen im Kleinen wirken: Die Familie von Anna erfolgreich und auf leichtem Abstand zum System, was angesichts ihrer Position, Vater Chefarzt, Mutter erfolgreiche Sängerin nicht allzu schwer fällt, Marcus Eltern dagegen die Unauffälligkeit in Person. Spiegelbildlich die Vertreter der Schule und des Staates – der Direktor (Otto Mellies) streng und gefürchtet, der stellvertretende Direktor Genosse Winkler freundlich und an der Oberfläche sehr verständnisvoll zu seinen Schülern.

Weiterlesen auf meinem Kulturblog

 

Der Iran und die Bombe

Veröffentlicht am

Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühten sich die vier Siegermächte, alle im Besitz von Atomwaffen, den übrigen Nationen den Zugang zur Bombe zu versperren. Das führte 1957 zur Gründung der Internationalen Atombehörde (IAEA) unter dem Dach der Vereinten Nationen.

Die IAEA trifft mit den Regierungen dieser Erde eine bilaterale Vereinbarung – das „Non Proliferation Treaty (NPT)“ –, durch welche ein Land sich verpflichtet, auf den Besitz von Bomben zu verzichten. Zur Verifizierung dieses Versprechens gewähren die Regierungen dann den Inspektoren der IAEA Zugang zu den relevanten nuklearen Anlagen in ihrem Land. Dazu sind ein paar erklärende Worte in Sachen Physik notwendig.

Uran, Atomstrom und die Bombe

Uran ist ein natürlicher Rohstoff, dessen Energiegehalt je Kilogramm das Millionenfache der gleichen Menge an Kohle oder Öl beträgt. Dieses enorme Potenzial kann kontinuierlich über Jahre hinweg freigesetzt werden, etwa zur Erzeugung von Elektrizität in einem Kernreaktor, oder aber innerhalb des Bruchteils einer Sekunde in der Atombombe.

Uran, so wie es in der Natur vorkommt, ist jedoch weder für den einen noch für den anderen Zweck geeignet. Es besteht nämlich aus zwei Komponenten, von denen nur die eine Energie liefert. Ausgerechnet dieser Anteil macht aber weniger als ein Prozent aus und muss für technische Anwendungen „angereichert“ werden: für die gängigen Reaktoren auf 4 Prozent, für Bomben auf 90 Prozent.

Der schwach angereicherte Brennstoff für einen Reaktor kann also nicht zum Bau von Bomben missbraucht werden, und ein Reaktor kann aus dem gleichen Grund auch nicht wie eine Bombe explodieren, wenngleich oft das Gegenteil suggeriert wird. Weder in Chernobyl noch in Fukushima hat es eine Atomexplosion gegeben.

Ein zahnloser Tiger?

Die IAEA befürwortet friedliche Nutzung von Kernenergie. Um nun sicherzustellen, dass  Uran nicht für Bomben missbraucht wird, muss sie jegliche Anreicherung über die besagten 4 Prozent hinaus unterbinden. Die Anlagen für Anreicherung sind riesig; sie bestehen aus tausenden Zentrifugen, die man nicht in einer Garage vor den Inspektoren der IAEA verstecken kann. „Der Iran und die Bombe“ weiterlesen

Umfragedesaster in Livesendung des RBB

Veröffentlicht am

Von Gastautor Steffen Meltzer

Der von Skandalen angeschlagene RBB wagt eine Livesendung zum Thema der Flüchtlingsunterbringung auf dem Lande.

Ein kleines märkisches Dorf (Klosterfelde) soll viele Flüchtlinge aufnehmen. Angeblich nur 80 Menschen. Geplant ist ein Umlauf-Übergangsheim mit maximal sechs Monaten Aufenthalt, bevor neue Menschen kommen. Die Ausländer werden anschließend im unmittelbaren Umfeld angesiedelt.

Die Sendung zeigt, wie die Nerven total blank liegen. Das Bundesland ist zutiefst und unversöhnlich gespalten. Ohne die Bewohner in die Prozesse einzubeziehen, werden selbst kleine Orte mit „Geflüchteten“ vor vollendete Tatsachen gestellt. Selbst der anwesende Brandenburgische CDU-Innenminister sagt sinngemäß, so könne es nicht weitergehen, die Grenzen des Machbaren sind erreicht. Die anwesenden „Geflüchteten”-Fürsprecher sagen dagegen, das wären alles Menschen in Not, denen müsse man helfen. Die kämen nicht, weil Deutschland durch außerordentliche Alimentationen besonders lukrativ sei. Eine Politikerin, selbst mit Migrationshintergrund der umbenannten SED-Linken aus Berlin ist auch zu Gast, die das Land Brandenburg darüber belehrt, was zu tun ist, um noch mehr „Schutzsuchende“ ins Land zu holen und diese noch besser zu integrieren. Die Bringschuld sieht sie einseitig beim gastgebenden Land. Ein Berliner Busfahrer geht auf die Vorrednerin ein, er wohnt in Brandenburg, sieht aber durch seinen Beruf tagtäglich, wie Berlin nach seiner Meinung immer mehr zum Moloch verkommt. Er rät davon ab, Berlin als „Vorbild“ zu nehmen. Der westdeutsche Ralf Stegner (Grundsatzfrage: Was macht der im RBB? Würde der NDR ostdeutsche Politiker einladen, wenn es beispielsweise um ein Dorfthema in Niedersachsen geht?) meint, die würden alle arbeiten, wenn man sie nur arbeiten lassen würde. Er verwies auf den Fachkräftemangel. Prof. Ruud Koopmans, ein Flüchtlingsexperte der Humbolduniversität versucht vergebens Stegner zu korrigieren, dass das nicht stimmt. Er erhält jedoch von den Moderatoren nicht das Wort. Später nutzt er seine Chance, Stegners Aussage richtig zu stellen.

Eine anwesende offensichtlich wohlsituierte Dame, die sich den Luxus leisten kann, eine Familie bei sich aufzunehmen, meint, diese Flüchtlinge erarbeiten in fünf bis zehn Jahren die Rente ihrer skeptischen Freundin. Sie räumt ein, ihr Freundeskreis hat sich verkleinert. Zu Beginn der Sendung bringt der RBB einen Einspieler von einer aufgeheizten Einwohnerversammlung. Eine Dame des Ortsvorstandes argumentiert, Deutschland wäre ein reiches Land und das wäre die Gemeinde ebenso. Mir als Brandenburger ist persönlich neu, dass es im industriearmen märkischen Sand „reiche Gemeinden“ gäbe. Ihr Kollege hält Kritikern punkto mangelnder Infrastruktur entgegen, es würden zwei neue Schulen gebaut. Ein anderes Gemeinderatsmitglied sagt ins Mikrofon, bis 2027 ist keine einzige Schule in der Planung. „Umfragedesaster in Livesendung des RBB“ weiterlesen

Südafrika ohne Strom – und ohne Zukunft?

Veröffentlicht am

Von Gastautor Hans Hofmann Reinecke

In den südafrikanischen Kohlerevieren operieren mafiaähnliche Verbrechersyndikate, die Anlagen sabotieren, um dann lukrative Reparaturverträge einzustreichen. Mordkommandos sorgen dafür, dass Werksleiter die Sabotagen „ignorieren“, und sie ermorden konkurrierende Auftragnehmer, die ihrerseits Angebote für die Reparatur einreichen.

Mission Impossible

Andre de Ruyter, der ehemalige Chef des südafrikanischen Stromversorgers, ist aus dem Land geflohen, nachdem er das Ausmaß der Korruption in dem angeschlagenen staatlichen Unternehmen Eskom offengelegt hatte. Dort  war er 2020 als CEO eingesetzt worden und sollte für die Beendigung der landesweiten Stromausfälle sorgen. Die Situation hat sich allerdings seither nur verschlechtert; derzeit gibt es bis zu 10 Stunden „Loadshedding“ pro Tag.

Und das kam so:

Südafrikas Strom wird fast ausschließlich in Kohlekraftwerken produziert, viele davon  sind uralt und mangelhaft gewartet. Zu de Ruyters Amtsantritt war fast die Hälfte außer Betrieb.

Er stand nun vor einer „mission impossible“. Er sollte einerseits die desolate Kraftwerksflotte hochpäppeln und gleichzeitig Eskoms Schulden in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar abbauen. Für überfällige Wartungen mussten nun auch noch intakte Einheiten vom Netz genommen werden, und um zu sparen kürzte er die Ausgaben für Dieseltreibstoff, den die Open-Cycle-Turbinen zur Stützung des Netzes benötigten. „Südafrika ohne Strom – und ohne Zukunft?“ weiterlesen

Die großen Probleme der Windenergie – drei aktuelle Veröffentlichungen aus der Wissenschaft

Veröffentlicht am

Von Philipp Lengsfeld

Die momentane Bundesregierung setzt gemäß ihrer politisch-medialen Verlautbarungen und den konkreten politischen Handlungen voll auf die sogenannten erneuerbaren Energien, insbesondere Solar und Wind.

Diese Linie führt uns geradewegs in eine politische, wirtschaftliche und soziale Krise, wie ich hier kürzlich ausgeführt habe.

Insbesondere beim Thema Wind ist die Sachlage besorgniserregend – Windenergie ist nämlich bei exzessiven Ausbau auch ökologisch hoch problematisch.

Dazu möchte ich auf drei aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaft näher eingehen.

Die erste dieser Arbeiten ist ein Reviewartikel von Prof. André Thess vom DLR, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, einer sogenannten außeruniversitären Forschungseinrichtung, der gleichzeitig – dies ist üblich bei hochrangigen Positionen in außeruniversitären Einrichtungen – eine Professur für theoretische Physik an der Uni Stuttgart innehat. Zweitautor bin ich in meiner Rolle als wissenschaftlicher Direktor der von mir gegründeten und ehrenamtlich geleiteten re:look climate gGmbH.

In diesem Reviewartikel, also einer Arbeit, die andere Arbeiten zusammenstellt und in einen Rahmen setzt, haben Prof. Thes und ich uns um drei Nebenwirkungen der Windenergie gekümmert: Um die ungewollte Beeinträchtigung von Fluginsekten (migrating insects), um die mögliche Beeinflussung von lokalem und regionalem Wetter und Klima und um das Thema Beeinträchtigung des Menschen durch Schall, insbesondere Infraschall. Zu allen drei Themen fanden wir aktuelle und relevante Literatur, wobei die Abdeckung sehr asymmetrisch ist – während das Thema Infraschall relativ breit studiert ist und bei Einhaltung von adäquaten Mindestabständen kein gravierendes Problem zu sein scheint (der Teufel steckt hier aber wie so oft im Detail), sind die beiden anderen Faktoren durchaus ziemlich beachtenswert. Details finden Sie in der Originalarbeit (hier in Englisch). „Die großen Probleme der Windenergie – drei aktuelle Veröffentlichungen aus der Wissenschaft“ weiterlesen

Lieber Friedensschwurbler als Kriegstreiber

Veröffentlicht am

Wer geglaubt hat, dass nach der Erfahrung zweier totalitärer Diktaturen, eine dritte in Deutschland keine Chance mehr hätte, sieht sich getäuscht. Längst herrscht wieder eine Staatsideologie, der nicht widersprochen werden darf. Diese Ideologie wird von einer kleinen radikalen oder sogar extremistischen Minderheit der Mehrheit oktroyiert. Es drohen nicht mehr in erster Linie Gefängnis und Todesstrafe, sondern öffentliche verbale Hinrichtungen in totalitärer Schärfe.

Das kam nicht über Nacht, sondern hat sich über Jahre entwickelt. Anderen Meinungen kein Podium zu bieten, hat eine lange Tradition in Deutschland, die von den 68ern, die mit Mao-Bibeln in der Tasche und Bildern von den Massenmördern Mao und Pol Pot zu ihren Demos gegen das „Schweinesystem“, damals auch gern „Happenings“ genannt, eilten. Es gibt reichlich Filmmaterial, das dokumentiert, wie die „revolutionäre“ Menge auf Kommando in Gleichschritt verfiel, um anschließend den langen Marsch durch die Institutionen anzutreten. Heute sitzen sie und zunehmend ihre Nachfolger, in den Institutionen fest im Sattel und zwingen der Gesellschaft ihren geliebten Gleichschritt auf. Wie in allen Diktaturen werden die Gegner in den Untergrund gedrängt. In Nazideutschland waren es die illegalen Zirkel und Kreise, in der DDR kirchliche Räume, die halblegale Aktivitäten ermöglichten, heute sind es die sozialen Netze und die Kommentarspalten der staatsnahen Presse, in denen sich der Widerstand artikuliert.

Geändert hat sich, dass sich Politik und ihre Journaille nicht mehr beeindrucken lassen. So feige sie vor den Forderungen radikaler Minderheiten zurückweichen, so fest entschlossen sind sie, die Meinung der Mehrheit nicht zur Kenntnis zu nehmen. In den Corona-Jahren ist die hässliche Fratze des Gesinnungsstaats zur alltäglichen Erfahrung geworden. „Lieber Friedensschwurbler als Kriegstreiber“ weiterlesen