Von Gastautor Michael J. Glück
Wohlstand prägte einst auch das Liedgut die Bonner Republik. Doch das war einmal. Wer erinnert sich denn heute noch an den rheinischen Schlager: „Mir jeht et juut, isch han a Schaschlik-Bud“1? Dabei leben wir in einem reichen Land, in dem es sich gut leben lässt, wie uns Politik und Leitmedien häufig versichern. Und das ist auch so, nur eben nicht für alle.
Vielen Solo-Selbständigen, die Artikel schreiben oder Pakete austragen ist aus finanziellen Gründen schon des längeren nicht mehr zum Singen zumute. Auch viele Arbeitnehmer, die nur befristet beschäftigt sind oder sich mit prekären Jobs abmühen, dürften kein frohes Lied auf den Lippen haben. Und deren Zahl wächst. „Rund 3,15 Millionen oder 8,3 Prozent aller Beschäftigten hatten im Jahr 2017 einen befristeten Arbeitsvertrag“, meldet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg Anfang des Monats. Das sei ein neuer Höchststand. „Wohlstand durch Arbeit?“ weiterlesen