Was, bitteschön, ist ein Aufstuhl?

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Zur Eröffnung des „außerschulischen Lernorts“ im Gefängnis Keibelstraße

Von Julius Bärenklau

Am 14. Februar eröffnete die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres das frühere Untersuchungsgefängnis der Volkspolizei in der Keibelstraße als „außerschulischen Lernort“. Nun gut, wird man sagen, mancher Schüler muss nicht in die Keibelstraße, um einen Knast von innen kennenzulernen. Aber Spaß beiseite! 
Was der Betreiber dieses Lernortes, die Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e.V., auf der dazugehörigen Homepage anbietet, mutet zwar wie ein Abenteuerspielplatz für gendergerechte Legastheniker*innen an, ist aber darüber hinaus eine geschichtswissenschaftliche Zumutung. „Was, bitteschön, ist ein Aufstuhl?“ weiterlesen

Land der Lügner?

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Von Gastautor Olaf Lorke

Wer von meinen Lesern erinnert sich noch an das Kinderbuch „Zwiebelchen“ des italienischen Schriftstellers Gianni Rodari? Ich glaube, dazu muss man in der DDR aufgewachsen sein. Dieses Buch wurde 1972 vom Kinderbuchverlag Berlin verlegt.

Zwiebelchen, ein Held aus meiner Kindheit. Hat sich für die mit-unterdrückten Gemüse-Freunde eingesetzt und sich gegen die arroganten, abgehobenen Fürsten und Barone namens Zitrone, Tomate oder Apfelsine zur Wehr gesetzt. Dunkel erinnere ich mich an Namen wie Peter Porree oder Herr Erbse.

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Thema Afghanistan –
Kind zu verkaufen

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von Helena Edlund

Als ich mir in meiner Jugend den Film „Sophies Entscheidung“ (Sophie‘s Choice, 1982) anschaute, saß ich dabei sicher und gemütlich in einem der Sessel des Opal-Kinos in Kvissleby. Meryl Streep bekam für ihre Rolle als Sophie Zawistowski einen Oscar. Wenngleich die Details aus dem Film mit der Zeit in Vergessenheit gerieten, so hat sich mir eine Szene doch für den Rest meines Lebens tief ins Gedächtnis gebrannt: Die Szene, als Sophie bei ihrer Ankunft in Auschwitz gezwungen wird, sich zwischen ihren beiden Kindern zu entscheiden. Sie dürfe eines bei sich behalten, das andere würde in die Gaskammer geschickt werden. Sophie trifft ihre Wahl. Für mich damals unbegreiflich – bis ich nach Afghanistan kam.

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Kind zu verkaufen“
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Ein Stich ins Herz der Demokratie

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Der Abbau von Demokratie schreitet auf allen Ebenen voran. Vielen Menschen ist das immer noch nicht bewusst. Da wir keine kritische Presse mehr haben, die ihre Aufgabe, die Regierenden zu kontrollieren, wahrnimmt geschieht der Entdemokratisierungs-Prozess oft hinter unserem Rücken. Der Versuch bei Landrats- und Bürgermeisterwahlen die Stichwahl abzuschaffen, gehört dazu.
Bitte unterstützen Sie diese Petition. Wer schweigt, stimmt zu! „Ein Stich ins Herz der Demokratie“ weiterlesen

Maaßen und Patzelt werden
Mitglied der WerteUnion

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Alle Analytiker sind sich einig, dass die Altparteien in einer tiefen Krise stecken. Das trifft besonders auf die CDU zu, die ihr Profil unter der Parteivorsitzenden Angela Merkel vollständig verloren und durch links-grüne Versatzstücke ersetzt hat. Um wieder zur alten Stärke zurück zu finden, reicht es nicht aus, die Parteivorsitzende zu wechseln. Eine wirkliche Erneuerung kann nur von unten kommen. In der CDU, so kann man vorsichtig optimistisch sagen, scheint ein solcher Prozess in Gang zu kommen. Davon zeugt eine Presserklärung der Werteunion, die wir hier dokumentieren: „Maaßen und Patzelt werden
Mitglied der WerteUnion“
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„Wir sind noch mehr – Deutschland im Aufruhr“

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Eine Art Rezension

Von Gastautor Frank Jordan

Bereits die Autorenliste mit Vera Lengsfeld, Imad Karim, Charles Krüger, Thomas Bachheimer und vielen anderen macht klar: Der Name ist Programm: „Wir sind noch mehr“. Wir sind noch viel mehr! Und zwar wir alle. Sie und ich. Mehr als die Anzahl der Mitglieder einer Gruppe. Mehr als „Wir“ und „Die“. Mehr als Teil einer „Seite“. Mehr als „Links“ und „Rechts“. Wir sind Individuen und sollten tun, was zwingend des Individuums bedarf, wenn es Probleme zu lösen gibt: Nach Informationen suchen, analysieren, sich eine eigene Meinung bilden und Lösungen vorschlagen.

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Journalistische Denunziation im Cicero – ein nicht veröffentlichter Leserbrief

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Gerne hätte ich mich nur inhaltlich mit dem Artikel von Christoph Seils “Es brauchte keine Intrige” über die Affäre Hohenschönhausen auseinandergesetzt. Es gibt dazu einiges zu sagen (siehe separaten Artikel), aber an dieser Stelle muss ich mich leider mit etwas anderem rumschlagen, nämlich mit einer journalistischen Denunziation des Cicero, in Gestalt des Journalisten Christoph Seils. Ziel dieser Denunziation bin ich oder in den Worten von Christoph Seils: „DDR-Bürgerrechtler, wie Vera Lengsfeld, die mittlerweile der AfD nahestehen“. „Journalistische Denunziation im Cicero – ein nicht veröffentlichter Leserbrief“ weiterlesen

Flankierende Attacke
des Cicero auf Hohenschönhausen

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In zeitlicher Nähe zur umstrittenen Tagung der in den Räumen der Amadeu Antonio Stiftung zum angeblichen „rechten Rand der DDR-Aufklärung“ veröffentlichte der Cicero einen ziemlich perfiden Artikel über Hubertus Knabe, den ehemaligen Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Das mag Zufall sein, aber die Tendenz dieses Artikels passt auffällig gut zu jener der AAS-Tagung. „Flankierende Attacke
des Cicero auf Hohenschönhausen“
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Die Weichzeichnung
der kommunistischen Diktatur

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Dieser Text ist bereits vor 7 Jahren entstanden. Er beschreibt die Geschichtsklitterung, die in der Gedenkstätte im ehemaligen NKWD-Gefängnis Potsdam in der Dauerausstellung betrieben wird. Nach der dubiosen Tagung in den Räumen der Amadeu Antonio Stiftung über den angeblichen „rechten Rand der DDR-Aufarbeitung“ muss befürchtet werden, dass nach diesem Vorbild auch die Dauerausstellungen in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Cottbus und anderswo umgebaut werden sollen. „Die Weichzeichnung
der kommunistischen Diktatur“
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Thema Afghanistan –
In der Gewalt der Traditionen

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von Helena Edlund

Nach mehren Jahren des Nachdenkens kam ich zu dem Ergebnis, dass Afghanistans größter Fluch der Unwille zur Veränderung ist. Überall und in jeglichem Zusammenhang wird die Bedeutung der Tradition betont – das Wichtigste ist, so zu handeln, wie man es schon immer gemacht hat. Für einen Abendländer ist die afghanische Fixierung auf die Tradition kaum nachzuvollziehen. Hier in Schweden lernen schon die kleinen Kinder in der Vorschule, dass wir nach Fortschritt streben sollen und dass wir in einer Gesellschaft leben, die die Fähigkeit zur Weiterentwicklung zum Ideal erhoben hat: Wie senken wir die Verschwendung von Lebensmitteln? Wie optimieren wir die Produktion? Wie kann ich als Individuum meine Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt steigern? Die Liste kann endlos verlängert werden. Ständige Veränderungen sind Teil unseres Alltagslebens.

„Thema Afghanistan –
In der Gewalt der Traditionen“
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