Eklat am Jahrestag der Reichspogromnacht

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Am 9. November wurde in Berlin, wie in jedem Jahr, der Jahrestag des Mauerfalls mit einer großen Party am Brandenburger Tor begangen. Dabei muss man vor allem feststellen, dass die Feier immer unpolitischer und beliebiger wird. Waren es beim 10. Jahrestag noch eine Mauer aus Dominosteinen, die symbolisch umfiel, um daran zu erinnern, dass nicht nur in Berlin die Mauer verschwand, sondern kurz darauf mit der Auflösung des sozialistischen Lagers der Eiserne Vorhang, waren es am 25. Jahrestag nur noch leuchtende Luftballons, die den Grenzverlauf in Berlin-Mitte markierten und dann losgelassen wurden, als wären die einstmals tödlichen Scheinwerfer nur ein Lichterspaß gewesen.

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Brief eines „Klimaleugners“
Teil I

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von Gastautor Alexander Meschnig

Lieber F.,
ich habe eine Weile überlegt, ob ich Dir schreiben soll. Ich tue es, weil es mir um einige prinzipielle Dinge geht, über die ich mir selbst klar werden wollte.

Klimaleugner

Erstens — und so etwas stößt mir als jemandem der täglich mit Sprache arbeitet — besonders auf, ist Deine unreflektierte Übernahme von Begriffen problematisch. Nur ein paar Erläuterungen zu dem von Dir verwendeten und mir unterstellten Begriff des „Klimaleugners“. „Brief eines „Klimaleugners“
Teil I“
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Mauerfall: Die Geschichte wird umgeschrieben

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Die Geschichte lehrt, wie man sie fälscht, ist mein Lieblingsbonmot des polnischen Satirikers Stanisław Jerzy Lec, das ein Dilemma auf den Punkt bringt. Geschichte wird immer wieder umgeschrieben, so wie es den jeweiligen Inhabern der Deutungshoheit gefällt. Wir erleben gerade in diesen Tagen wieder eine Uminterpretierung der Friedlichen Revolution von 1989/1990. Im Fokus der Neuinterpretation steht die Behauptung, es hätte sich nicht um ein aus der Opposition gegen die kommunistischen Diktaturen heraus entwickeltes Massenereignis gehandelt, einen massenhaften Entzug der Legitimierung der Macht durch Aufkündigung ihrer stillen Duldung der Völker. Jetzt soll alles nach Drehbuch gegangen sein, je nach Standpunkt des Betrachters, der Amerikaner oder der Sowjets. Der frühzeitige Versuch der PDS, unter dem Parteivorsitz von Gregor Gysi, die SED zum eigentlichen Aktivisten der Wende, wie die Friedliche Revolution von Krenz genannt wurde, zu machen, scheiterte zwar, aber die Wendeerfinder wittern jetzt wieder Morgenluft und hoffen, dass es diesmal klappt.

Warum die hektischen Uminterpretierungen?

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Mein persönlicher Mauerfall

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Am Morgen des 9. November 1989 stand ich nach anderthalbjähriger Abwesenheit aus der DDR morgens auf der Westseite vor der Passkontrolle des Grenzübergangs Berlin-Friedrichstraße. Der Posten schaute abwechselnd ratlos in meinen DDR-Pass und auf den Computerbildschirm. Vielleicht erinnerte er sich an die so genannte Liebknecht-Luxemburg-Affäre im Januar 1988, in deren Verlauf führende Bürgerrechtler der DDR direkt aus dem Stasiknast Hohenschönhausen in den Westen abgeschoben worden sind. Einige davon mit DDR-Pass und der Zusicherung, nach einer bestimmten Zeit wieder in die DDR zurückkehren zu dürfen. Nun war ich wieder da, aber man wollte mich nicht zurück haben.

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30 Jahre Mauerfall – mein Opa, der Stasi-Offizier

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VON PHILIPP LENGSFELD

Dieser Text handelt von meinem Opa. Einem Offizier des MfS, der berühmt-berüchtigten Stasi. Und natürlich schreibe ich als Enkel subjektiv, aber ich schreibe auch als fast 50-Jähriger im Jahr des 30sten Jahrestages des Mauerfalls. Und ich habe nicht nur meine vielen Erinnerungen, sondern auch Personalakten des MfS zur Hand. So will ich versuchen, mit meinem Blick auf Franz Lengsfeld einen Beitrag zur Debatte zu liefern, nämlich der Debatte über Karrieren und das Leben in der DDR, die ich zu oft als zu schwarz-weiß empfundenen habe.

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Mit Folter in den Islam

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Von Bodo Bost auf PAZ

Es häufen sich in der islamischen Welt immer mehr Fälle, bei denen bereits Kinder mit Folter und Zwang in Koranschulen zum Islam gezwungen werden. So wurden im islamischen Norden Nigerias in letzter Zeit mehrmals in Koranschulen Folterzimmer entdeckt, in denen Schüler angekettet, gefoltert und missbraucht wurden. Anfang Ok­tober hatten nigerianische Sicherheitskräfte in der Region Kaduna mehr als 300 gefolterte und missbrauchte Jungen aus einer dortigen Koranschule befreit.

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Der Mietendeckel fällt den Mietern auf den Kopf!

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Leserbrief

Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

ich könnte platzen vor Wut. Der Mietendeckel fällt mir gerade mit voller Wucht auf den Kopf!
Ich suche seit gut einem Jahr eine neue Wohnung, habe mich immer wieder jeweils mit ca. 100 anderen Interessenten brav bei Wohnungsbesichtigungen in die Schlange eingereiht und bin wohl leider nicht sozial benachteiligt genug, denn für einen WBS reicht es nicht.
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Der Preis der Freiheit

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Nie hätte ich geglaubt, dass ich das ZDF noch einmal loben müsste. Aber die Produktion des Dreiteilers „Der Preis der Freiheit“ ist jeden Cent Rundfunkgebühr wert. Mehr noch: Die Macher dieses Films füllen den Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen, das Publikum auf hohem Niveau zu informieren, mit neuem Leben. Zur besten Sendezeit gibt es nicht nur hochinteressanten Geschichtsunterricht. Der Regisseur Michael Krummacher setzt ihn so stimmig in Szene, dass dem Zuschauer immer wieder Gänsehaut über den Rücken läuft.

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30 Jahre Friedliche Revolution

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Sechster November 1989

Stasi-Chef Mielke ordnet die Aktenvernichtung an. Von nun an laufen Schredder und Öfen auf Hochtouren, um kompromittierendes Material zu vernichten. Mielke ahnt also, dass es mit der DDR zu Ende geht. Er weiß um die kriminellen Delikte seines Ministeriums und versucht alles, um dies vor der Öffentlichkeit geheim zu halten.
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Heute vor dreißig Jahren: Zwei Demos in einer

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Die Friedliche Revolution war schon seit zwei Monaten im Gange. Neben Leipzig und Dresden fanden bereits in etwa 30 Städten und Gemeinden nicht nur montags Demonstrationen statt. In Plauen war die Staatsmacht schon vor dem Druck der Demonstranten zurückgewichen. Nur in Berlin blieb es ruhig. Zwar hatte es Proteste am 7. Oktober gegeben, die spontan entstanden waren, aber bislang keinen Aufruf im Sinne der Montagsdemonstrationen.
In seinem Buch mit dem sperrigen Titel „Der Traum ist aus, aber wir werden alles geben, damit er Wirklichkeit wird“, schildert der Autor Patrick Bauer minutiös, wie sich das änderte.
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