Waffen für Amerika

Veröffentlicht am

Unter diesem Titel sollte Lion Feuchtwangers großer Roman über das vorrevolutionäre Frankreich unter Ludwig XVI und seinem Pakt mit dem rebellischen Amerika erscheinen.
Da es aber im stalinistischen Deutschland selbst in einem historischen Roman keinen positiven Bezug zu Amerika geben durfte, kam das Werk unter „Die Füchse im Weinberg“ heraus.

Feuchtwanger musste für die Ausgabe von 1953 ein Vorwort schreiben, in dem er beklagte, dass ein Autor historischer Dichtung damit rechnen muss, dass „schon die Wahl der Nation und der Zeit, in welcher er seine Menschen und Geschehnisse ansiedelt“ Misstrauen wecken kann. Ein Roman über die Amerikanische Revolution setzt sich dem Verdacht aus, er wäre zum Ruhm des gegenwärtigen Amerika geschrieben. Welche fatalen Folgen eine solche Annahme haben konnte, war Feuchtwanger nur allzu klar. Er hatte 1937 den berüchtigten Moskauer Prozessen beigewohnt, denen auch einige seiner Schriftstellerkollegen zum Opfer fielen. „Waffen für Amerika“ weiterlesen

Orson Welles und die Rettung der Welt vor dem CO2

Veröffentlicht am

Von  Gastautor Wolfgang Schnetzer

1938, am Vorabend von Halloween wurde Rundfunkgeschichte geschrieben. Orson Welles hatte den Science-Fiction-Klassiker “War of the Worlds” als Livereportage inszeniert, und zwar so geschickt, daß die Menschen in New York und New Jersey ihre Wohnungen verließen und auf die Straßen liefen. Sie waren überzeugt, daß soeben eine vom Mars ausgehende Invasion der Erde stattfände und Panik griff um sich. Die Leute beruhigten sich erst wieder nach dem Orson Welles persönlich über den Äther die Entwarnung bekanntgab. Neben einer gelungen Inszenierung hat uns O.W auch noch den Weg zum Weltfrieden gewiesen. „Orson Welles und die Rettung der Welt vor dem CO2“ weiterlesen

Wedekind als Wirtschaftsfaktor

Veröffentlicht am Schlagwörter , , , , , , , ,

Es ist MDR KULTUR zu verdanken, dass ich auf das Festival THEATERNATUR aufmerksam wurde. Es findet in diesem Jahr zum vierten Mal auf der idyllischen Waldbühne von Bad Benneckenstein im Oberharz statt.

Der Harz ist etwas ganz besonderes. Seine sagenumwobene Natur hat immer viele Menschen angezogen, allen voran Johann Wolfgang Goethe, der den Brocken durch seine Besteigungen zum literarischen Denkmal machte.

Als Lebensort war der Harz immer schwieriges Terrain. Die Ortsnamen Elend und Sorge künden noch heute davon. Zu DDR-Zeiten kam hinzu, dass er durch die innerdeutsche Grenze geteilt wurde. Der Brockengipfel gehörte noch zum Arbeiter- und Bauernstaat, war aber für Normalbürger unerreichbar. Benneckenstein, am Fuße des Brockens, war ein beliebter Ferienort, vor allem im Winter. Aber auch im Sommer wurde er viel besucht, weil es nicht so viel Auswahl gab.

Auch heute hat die Harzregion mit Strukturproblemen zu kämpfen. Besonders jungen Leuten bietet sie wenig Perspektiven. Der Fremdenverkehr ist eine der wenigen ausbaufähigen Einnahmequellen. Um mehr Besucher in die Region zu locken, entstand die Idee, die kleine Waldbühne mit einem Festival zu beleben. Die Ausführung in die Hände von Janek Liebetruth zu legen, der in Benneckenstein geboren wurde und aufgewachsen ist, erwies sich als Glücksgriff. Der studierte Medien- und Theaterwissenschaftler, der nach verschiedenen Engagements als freier Regisseur arbeitet, hat sich dafür entschieden, künstlerisch hochwertiges zu bieten. Offenbar mit Erfolg. „Wedekind als Wirtschaftsfaktor“ weiterlesen

Die Vielfalt, die Konzerne meinen

Veröffentlicht am

Von Gastautor W.M.-P.

Der Familiennachzug – auch von nicht anerkannten Migranten – beginnt, während die neue spanische Regierung das Signal nach Afrika sendet, dass die EU-Außengrenze weiterhin offen steht. In dieser Situation veröffentlicht die Bertelsmann Stiftung den Sammelband: “Vielfalt leben – Gesellschaft gestalten. Chancen und Herausforderungen kultureller Pluralität in Deutschland“, Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 2018.

Man sollte aber nicht annehmen, dass von den 10 Autoren (in der Mehrzahl Wissenschaftler, bzw. Experten mit akademischem Hintergrund) die Ursachen und Steuerungsmöglichkeiten der ungeregelten Migration analysiert werden. Nein, Migration und kulturelle Vielfalt werden als konstitutiver Bestandteil moderner Gesellschaften einfach als selbstverständlich, als normal gesetzt. Der Titel der Publikation weist unverhohlen auf die nun fällige Konsequenz hin: Die deutsche Gesellschaft müsse im Sinne des diversity mainstreaming grundlegend umgebaut werden. „Die Vielfalt, die Konzerne meinen“ weiterlesen

Carmen auf dem Schrottplatz

Veröffentlicht am

Für die Jubiläumsaufführung anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Domstufen-Festspiele hat das Theater Erfurt die Oper „Carmen“ von Georges Bizet ausgewählt. Als diese Entscheidung fiel, konnte niemand ahnen, dass uns dafür ein spanischer Sommer beschert werden würde.

Schon im Vorfeld, als Autoschrott auf den Domstufen für das Bühnenbild aufgehäuft wurde, gab es heftige Diskussionen. Dabei war die Idee gar nicht so abwegig, die Zigeuner sind das fahrende Volk. Früher waren es Pferde, heute sind eben Autos das Transportmittel.

Aber natürlich reichte diese Assoziation nicht. Der Schrottplatz sollte laut Programmheft vor allem symbolisieren, dass Zigeuner bis heute am Rand der Gesellschaft leben. Richtig. Fraglich, ob daran allein die Gesellschaft schuld ist, wie uns politisch-korrekt versichert wird, oder ob diese Existenz nicht doch frei gewählt ist, auch wenn wir uns das nicht vorstellen können.

„Carmen auf dem Schrottplatz“ weiterlesen

Notwendige Ergänzung zum Sturmgeschütz der Demagogie

Veröffentlicht am

https://vera-lengsfeld.de/2018/08/04/das-sturmgeschuetz-der-demagogie/#more-3336

Liebe Vera Lengsfeld,

Popp hat vorher bei Bento geschrieben, und Bento ist immer noch mal, im Vergleich zu Spon, eine Größenordnung mehr PC. Die scheinen da nur Hardcore-Ideologen zu haben. Da haben sich in der Vergangenheit vor allem Dietz und Stokowski beim Spiegel hervorgetan. Die sind genauso schlimm. Insofern eigentlich nichts Neues.

Warum ich diese Mail schreibe:

Popp hat ein bemerkenswertes Verhalten demonstriert: im Gegensatz zu den beiden anderen Genannten hat er offenbar die Diskussion nicht behindert. In der Diskussion sind 80 % ablehnende Kommentare veröffentlicht, teilweise mit sehr harten Gegenpositionen. Es ist ein absolutes Novum beim Spiegel, daß solche qualifizierten Gegenpositionen, wie sie unter dem Artikel zu lesen sind, veröffentlicht werden. Entweder reagiert der Spiegel auf sinkende Zugriffszahlen, oder es ist eine Entscheidung von Popp selbst, das zuzulassen. Selbstverständlich ist es jedenfalls nicht. „Notwendige Ergänzung zum Sturmgeschütz der Demagogie“ weiterlesen

Das Sturmgeschütz der Demagogie

Veröffentlicht am

Nimmt eigentlich jemand den Spiegel noch ernst? Wer kann solche Texte, wie die des Jungautors Maximilian Popp über den angeblichen Rechtsruck in Deutschland lesen, ohne in permanentes Kopfschütteln zu verfallen, ob des offensichtlichen Unsinns, der darin steht?

Klein Mäxchen legt darin los mit der steilen These, dass sich die Bundesregierung nicht länger ihre Flüchtlingspolitik von einer radikalen Minderheit diktieren lassen sollte. Nur meint er damit nicht die Linksradikalen, deren Doktrin von den offenen Grenzen die Bundesregierung exekutiert. Nach wie vor „tröpfeln“ um die 500 illegale Einwanderer pro Tag, meist ohne Papiere über unsere Grenzen, nach wie vor auch bereits rechtmäßig abgelehnte Asylbewerber mit Wiedereinreiseverbot. Bundesinnenminister Horst Seehofer war lediglich unter äußerstem politischen Druck gezwungen , Mehrfach-Straftäter, so sie identifiziert werden können, abzuweisen zu lassen. „Das Sturmgeschütz der Demagogie“ weiterlesen

Jaklin Chatschadorian: „Ich bin raus!“

Veröffentlicht am

 

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, sehr geehrter Herr Laschet, sehr geehrter Herr Petelkau, sehr geehrte Damen und Herren der CDU,

den Kurs unserer Partei kann und will ich nicht weiter mittragen. Ich trete aus.

Mein Bemühen um Kurskorrekturen auf kommunaler Ebene, auf der Ebene der Landes- ebenso wie der Bundespolitik haben hiermit nach vielen Jahren ein Ende.

Meine Kritik an einer Politik, die an den Interessen eines Großteils der deutschen Bevölkerung vorbeigeht, werde ich aber fortsetzen. Schließlich fühle ich mich diesem, meinem, Land und seinen Menschen verbunden.

Dass die CDU eine solche selbstverständliche Verbundenheit zu Land und Menschen, zu Staatsvolk, Bürger und Wähler hat, wage ich zu bezweifeln.

„Jaklin Chatschadorian: „Ich bin raus!““ weiterlesen

Heinrich, mir graut vor Dir!

Veröffentlicht am

Von Bischof Bedford-Strohm, ein personifizierter Grund, die Evangelische Kirche zu verlassen, ist man einiges gewöhnt. Er legte im vorauseilenden Gehorsam auf dem Jerusalemer Tempelberg sein Kreuz ab, um muslimische Geistliche nicht zu erzürnen und behauptete hinterher wahrheitswidrig, er sein lediglich einem Wunsch des israelischen Sicherheitsdienstes gefolgt.

Er forderte flächendeckenden Islamunterricht an den Schulen, weil der Islam zu Deutschland gehöre und die Christen bereit sein müssten, sich dem Islam zu öffnen.

Sein Auftritt beim Gedenkgottesdienst für die ermordete Studentin Sophia, die von einem marokkanischen LKW-Fahrer umgebracht wurde, schlägt dem Fass den Boden aus. „Heinrich, mir graut vor Dir!“ weiterlesen

Der Täter-Anwalt als Arzt

Veröffentlicht am

Erinnern Sie sich noch an das Attentat in Lübeck? Da hatte ein Iraner mit deutschem Paß versucht, mit Hilfe eines mit Brandbeschleunigern getränkten Rucksacks, einen Linienbus voller Passagiere in Brand zu setzen. Als der couragierte Busfahrer das verhinderte, stach der Mann mit einem Messer auf Fahrgäste ein und verletzte einige schwer.
Man sollte meinen, dass der Busfahrer, der durch sein beherztes Eingreifen vermutlich Menschenleben gerettet hat, Gegenstand der Aufmerksamkeit der Qualitätsmedien gewesen wäre. Schließlich ist der Mann ein Vorbild für Zivilcourage. Mitnichten. Auch von den Opfern hört man nichts. „Der Täter-Anwalt als Arzt“ weiterlesen