Mit dem Buch ihrer Hamburger Autorin legt die „Achse des Guten“ den ersten Band ihrer neuen „Achgut Edition“ vor. Der Start ist überaus gelungen. Das liegt am überraschenden Blickwinkel von Antje Sievers und ihrem lebendigen, fesselnden Stil.
Der Untertitel „Eine feministische Islamkritik“ führt allerdings in die Irre. Sievers hat weder die Verbissenheit noch die ideologischen Scheuklappen von Feministinnen. Sie orientiert sich nicht an Vorurteilen, Vorschriften und Verboten. Im Gegenteil: Sie hat, um mit der jüdischen Salonkönigin Rahel Varnhagen zu reden, „das Leben auf sich herabregnen“ lassen und daraus ihre Schlussfolgerungen gezogen.
Die deutsche Öffentlichkeit war an Silvester 2015 von den kriminellen Massenaktivitäten auf der Kölner Domplatte völlig überrascht, Antje Sievers nicht. Politik und Medien wiederholten danach gebetsmühlenartig, niemand hätte, was in dieser Nacht passierte, voraussehen können. Sievers widerspricht. Sie hatte so etwas erwartet. Viele andere hätten das auch ahnen können.
Sievers hatte, bevor Sie Achse-Autorin wurde, eine 25-jährige Karriere als Bauchtänzerin hinter sich und kennt sich in den subkulturellen Milieus, die es in Deutschland trotz allen Leugnens schon lange gibt, sehr gut aus. Sie hatte jahrzehntelang mit Menschen aus dem arabischen Kulturkreis Umgang und ist mit den muslimischen Familienstrukturen, Sitten und Denkweisen sehr gut vertraut.
Wenn sie von den Mitgliedern dieses Kulturkreises spricht, verwendet Sievers den Begriff „Orientalen“, der präziser ist, als die von der Polizei verwendete Bezeichnung „Nafri“. Zu den Orientalen zählen Menschen aus dem Maghreb, Ägypten, Sudan, Somalia, Eritrea, Äthiopien und dem Nahen und Mittleren Osten.
Trotz der großen kulturellen Unterschiede, die es in diesen Ländern gibt, eint sie ein traditionell und religiös begründetes Weltbild, das sich von unserem rigoros unterscheidet. Dieses Weltbild wurde von den Einwanderern in unser Land importiert und aufrecht erhalten. Es ist eine nicht versiegende Quelle von Konflikten geworden. Dieses Problem hat sich mit der Masseneinwanderung hauptsächlich junger Orientalen, die 2015 begann und bis heute anhält, eine Dimension angenommen, die zersetzend auf unsere gesellschaftlichen Strukturen wirkt.
Während diese jungen Männer in ihren Ländern streng vom Familienoberhaupt überwacht wurden, sind sie bei und zum ersten Mal befreit von dieser Machtstruktur. Sie können alles tun, was ihnen zu Hause verboten war: Alkohol trinken, Drogen nehmen, Frauen nachstellen, randalieren. Diese Dinge werden in ihrer Heimat streng bestraft, bei uns gehen sie überwiegend straffrei aus. Deshalb fürchten sie weder die Polizei noch respektieren sie Gesetze, die ungestraft verletzt werden können. Sollten sie doch einmal kurzzeitig in Haft kommen, ist dies ein Fünf-Sterne-Hotel im Vergleich mit den Zuständen in ihrer Heimat.
Sie bekommen sogar Geld, deutlich mehr, als sie in ihrem Land je verdienen könnten – fürs Nichtstun. Da Araber körperliche Arbeit als unehrenhaft empfinden, besonders solche, die mit Schmutz, Abfällen oder Schuhen zu tun haben, haben sie wenig Verlangen, dem deutschen Sozialhilfesystem zu entkommen. Als Fachkräftereservoir, wie sie von Politik und Medien immer noch verklärt werden, eignen sie sich schon deshalb nicht, zumal ihre Bildungsabschlüsse, wenn sie nicht gekauft sind, den westlichen Maßstäben nicht entsprechen.
Europäische Frauen sind in den Augen dieser Männer frei verfügbar. Sie laufen allein, manchmal halbnackt auf den Straßen herum und sprechen unbefangen mit Männern. Es könnte sich mittlerweile auch in unserem Land herumgesprochen haben, dass Orientalen eine Frau als ihren Besitz betrachten, sobald sie sich mit ihnen eingelassen haben. Diesbezüglich keine „Vorurteile“ zu haben, hat Mia in Kandel und Susanna in Mainz das Leben gekostet. Selbst die Flüchtlingshelferin Sophia scheint nicht gewusst zu haben, dass zu einem orientalischen Trucker in den LKW zu steigen bedeutet, sich zum Sex anzubieten. Dieses kulturelle Missverständnis hat auch sie das Leben gekostet.
Die naive Vorstellung, dass Menschen, die sich auf die Flucht nach Deutschland begeben, von etwas denselben Grundsätzen und Wertvorstellungen beseelt sind, wie wir emanzipierten Europäer, lebt fort, obwohl sie in der Realität täglich hundertfach widerlegt wird.
Die Neuankömmlinge haben nie in einem demokratischen Land gelebt, können mit dem leistungsorientierten Arbeitskonzept nichts anfangen, sehen Frauen nicht als gleichberechtigt, wissen nicht, dass Kindesmisshandlung und Tierquälerei bei uns verboten sind.
Sie staunen, dass die Polizei bei uns keine Folter anwenden darf und Vergehen nicht hart bestraft werden. Das Konzept des Sozialstaats ist in den Herkunftsländern völlig unbekannt. Das führt aber nicht zu ehrfürchtigem Respekt vor demokratischen Errungenschaften, sondern zu deren Verachtung.
Antje Sievers führt für alle diese kulturellen Missverständnisse anschauliche Beispiele auf, die sie selbst erlebt hat. Da ist der Vater, der seine drei Kinder aus dem Fenster wirft, um seine Ehefrau zu strafen. Er liebt seine Kinder und ist schockiert, dass er zu einer fünfzehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wird. Er hätte nichts Schlimmes getan. Ein anderer Orientale führt sich vor Gericht so auf, dass er in die Psychiatrie eingewiesen wird. Auch er ist schockiert, denn er hat sich in seinen Augen völlig normal verhalten. Eine ältere wohlhabende Deutsche wird von einem jüngeren Orientalen mit Liebesschwüren überschüttet, so dass sie in eine schnelle Heirat einwilligt. Auf Wunsch des Ehemannes lässt sie in Tunesien ein Haus am Meer bauen. Dann ist der Mann über Nacht weg und das Haus am Meer wird von seiner tunesischen Familie bewohnt. Sie hat keine Chance, denn der Mann ist als Alleineigentümer registriert.
Solche „Ehen“ sind nicht selten, sie haben sogar einen eigenen Namen: Bezzness. Aber auch junge Frauen, die lange mit einem muslimischen Mann liiert waren und ihn schließlich heiraten, erleben ihr blaues Wunder. Alle Schwüre, sie müsse niemals ein Kopftuch tragen, könne selbstverständlich weiter arbeiten, brauche weder Freundinnen noch Freunde aufzugeben, gelten nach der Hochzeit nicht mehr. Der Mann agiert, als hätte man einen Schalter umgelegt: Er mutiert zum konservativen muslimischen Familienvater.
Die Vorstellung, dass die Kunst der Geschickten Lüge im Orient als Tugend betrachtet wird, ist unserem Denken fremd. Auch die Tatsache, dass unser Ideal von einer friedlichen, gewaltfreien Gesellschaft von den Migranten verachtet wird, übersteigt das westliche Vorstellungsvermögen.
Wie tief das Missverständnis ist, zeigte ein Foto, das kürzlich in der Thüringer Presse veröffentlicht wurde.
Unter der Überschrift „Rotary Gera macht junge Flüchtlinge fit für die Zukunft“ posiert eine Dame mit mehreren Mitt- bis Endzwanzigern, die in der Bildunterschrift als Minderjährige bezeichnet werden. Einer davon trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Como estas bitches“. Zu deutsch „Wie geht es euch Schlampen?“
Um ein Bewusstsein für diese tiefen kulturellen Unterschiede zu entwickeln, fordert Sievers, sich vor Verallgemeinerungen nicht zu scheuen. Sie seien hilfreich und können vor allem, wie die die Fälle von Susanna und Sophia zeigen, Leben retten.
Bleibt nur, dem Buch von Sievers ein Millionenpublikum zu wünschen.
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