Von Gastautorin Annette Heinisch
Es war in der Tiefe der Nacht als am 6. April 2009 um 3:32 Uhr Ortszeit in L´Aquila die Erde bebte. Giustino Parisse, Journalist, erlebte das Erdbeben im benachbarten Amatrice, er wurde von den Schreien seines Sohnes Domenico geweckt:
„Sein damals 16-jähriger Sohn war unter Trümmern eingeklemmt, seine Tochter Maria Paola konnte noch sagen: „Papa, hier sterben wir alle.“ Dann stürzte ein Dachbalken herunter und erschlug sie vor seinen Augen.“
30 Sekunden dauerten die Erdstöße. 30 Sekunden, in denen 308 Menschen starben, 1600 Menschen zum Teil schwer verletzt und etwa 67.000 Menschen obdachlos wurden.
Warum? Diese Frage stellte sich den Betroffenen, die mit fassungslosem Schmerz vor den Trümmern ihres Lebens, dem Verlust naher Angehöriger standen. Warum mussten so viele Menschen sterben, so viele verletzt werden, wie konnte das passieren? Es gab doch Anzeichen, Vorbeben, die Schlimmeres ahnen ließen, warum war die Region nicht evakuiert worden, sondern im Gegenteil die Bewohner noch beruhigt? „Die Wissenschaft im Dienste der Macht“ weiterlesen