Die GroKo ist schon jetzt eine Groteske!

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Karl Marx, dessen 200. Geburtstag wir in diesem Jahr auch noch hinter uns bringen müssen, hat im „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ geschrieben:
„Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“

Nun, wir haben seit gestern das Phänomen des Doppelten Lottchens in der CDU, wobei hier der Farce die Herkulesaufgabe gestellt wird, für die Kanzlerin das „System Merkel“ zu retten. Der Lohn, der angeblich für die künftige Generalsekretärin ausgelobt wurde, soll die Kanzlerinnen-Nachfolge sein. Marx hätte sich ausgeschüttet vor Lachen über so viel Naivität bei den Hofberichterstattern. Er hätte selbstverständlich erkannt, dass Frau AKK, wie sie von den Medien nun genannt wird, weil ihr Zungenbrecher-Name zu viele Fehlermöglichkeiten bietet, sollte es ihr wirklich gelingen, der Kanzlerin die volle nächste Amtszeit zu sichern, warten kann, wie Prinz Charles, ehe sie eine Chance hat, Kanzlerin zu werden.

In ihren zahlreichen Interviews, die AKK seit gestern gibt, macht sie völlig klar, dass sie das „Weiter so“ organisieren soll und will. Sammlungsbewegungen um eine Person, wie in manchen Nachbarländern, z.B. Frankreich, soll es bei uns nicht geben. In Deutschland soll an dem überlebten System der Volksparteien festgehalten werden.
Die haben sich als Umverteilungsmaschinen auch so gut bewährt, dass die Politiker vor Begeisterung ganz ihre eigentliche Aufgabe, die gesetzlichen Freiheitsrechte der Bürger zu sichern, vergessen haben. Leider sind die deutschen „Eliten“ dafür bekannt, dass sie weiter marschieren, bis… Hauptsache Vorbild für die Welt sein!

Was Marx nicht vorausgesehen hat ist, dass es noch eine Steigerung der Farce gibt, die Groteske.
Das Stadium der Groteske hat die endlose Geschichte um die dritte GroKo längst erreicht. Das Wahlvolk will sie nicht mehr, aber das wird ignoriert. Angeblich soll die Hälfte der Deutschen immer noch Merkel als Kanzlerin wollen. Das kann aber nur sein, weil Andrea Nahles eine Zumutung und keine Alternative ist.

In der SPD läuft der Mitgliederentscheid, zu dem, wie Bild dankenswerter Weise aufgedeckt hat, sich auch Hunde und Katzen erfolgreich anmelden konnten. Da die SPD nicht nachprüfen kann oder will, wer bei ihr Mitglied wird, habe ich leider die Chance verpasst durch eine Turbo-Mitgliedschaft meine Stimme gegen die GroKo einbringen zu können.

Das Verfassungsgericht hat ja bereits eine Klage, ob der Mitgliederentscheid einer Partei über die Regierung des ganzen Volkes (horribile dictu!) zu bestimmen, verfassungsgemäß sei, angesichts des im Grundgesetz festgeschriebenen freien Mandats der Abgeordneten, nicht zur Entscheidung angenommen. Sollte eine neue Verfassungsklage erwogen werden, wegen der bei der SPD mitstimmenden Hunde und Katzen, muss man befürchten, dass unsere Verfassungsrichter zu dem Schluss kommen, dass es dem Tierwohl diene, wenn auch unsere Vierbeiner die Pfote zur Regierungsbildung heben oder senken können.
In unserem Land, in dem die Tornados so lange mit Biodiesel gefüttert wurden, bis sie nicht mehr einsatzbereit am Boden lagen, ist leider nichts mehr ausgeschlossen. Deutschland ist von der Politik längst zum Irrenhaus gemacht worden.

Während es in der SPD heftig rumort und die Basis darauf besteht, dass sie in einer Volkspartei ein Mitspracherecht haben muss, ist es in der CDU beinahe still. Alle als Reformer und Hoffnungsträger gehandelten Jungpolitiker haben die Inthronisation von AKK begeistert begrüßt und werden auf dem kommenden Parteitag brav die Hand heben.

Aber es gibt noch ein kleines gallisches Dorf in der scheintoten Partei: Die Werteunion. Ganz gegen den Parteitrend starteten die paar tausend  Mitglieder eine Kampagne gegen die GroKo.
Wie erfolgreich sie sein wird, steht dahin. Aber sie rettet die Ehre der Basis und gibt den Mitgliedern eine Stimme, die sich längst von ihren Parteifunktionären verraten und verkauft fühlen.
Wem das einstige Erfolgsmodell CDU, die im vergangenen Jahrhundert der Bundesrepublik ihre besten Jahre beschert hat, noch am Herzen liegt, der sollte die Kampagne der Werteunion unterstützen.



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