Die AfD und ihre Feinde

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Als hätte die AfD nicht schon genug Probleme, als würde es nicht genügen, das gesamte Politik- und Medienkartell gegen sich zu haben, bemühen sich einige Parteimitglieder redlich, den Einzug der Partei in den Bundestag noch in den letzten Tagen zu verhindern.

Jüngstes Beispiel ist der Auftritt des Höcke-Vertrauten Stephan Brandner, Spitzenkandidat der AfD in Thüringen, in Jena.

Brandner lieferte mit seinen kaum als Rede zu bezeichnenden Ausfälligkeiten alle Klischees, die zur Verteufelung von AfD-Kandidaten dienen. Er zog vom Leder, als wolle er Ralf Stegner von der SDP unbedingt den ersten Platz unter den Polit-Pöblern streitig machen. Wenn er das vorhatte, ist es ihm gelungen. Seine Worte könnten ihm die Mahner und Warner vor der Gefährlichkeit der AfD in den Block diktiert haben und er hat sie brav Wort für Wort abgelesen.

In der DDR wurde Leute wie Brandner von der Staatssicherheit „Einflussagenten“ genannt. Sie wurden in die Gruppen geschickt mit dem Auftrag, deren Aktionen so zu radikalisieren, dass Vorwände geboten wurden, die Gruppen als gefährliche, feindlich-negative Elemente zu stigmatisieren und ihre Bekämpfung zu rechtfertigen.

Natürlich griffen die Medien die Steilvorlage Brandners dankbar auf und brauchten nur ein paar seiner Zitate zusammenzustellen, um ihre Leser das Gruseln zu lehren.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Huffington-Post warnte, mit der AfD könnten „Chaos und eine völlig Verrohung der politischen Kultur“ in den Bundestag einziehen. Die Altparteien und die Antifa können nun getrost hinter Brandner versteckt werden.

Die AfD ist eine junge Partei und wird sich ganz schnell sortieren und von Radikalen trennen müssen, wenn sie keine Eintagsfliege bleiben will. Was Brandner in Jena von sich gegeben hat, ist von den wenigen Dumpfbacken und den V-Leuten der NPD goutiert worden. Die bürgerliche Mitte schreckt ein solches Vokabular ab. Zu Recht. Man sollte sich niemals der Methoden seiner Gegner bedienen, sondern sich konsequent von ihnen absetzen und eine Alternative bieten. Ja, es ist erlaubt, sogar geboten, auf Merkels Versagen aufmerksam zu machen und die verheerenden Folgen, die ihre Politik für unser Land hat, zu thematisieren. Aber das muss man sachlich tun und vor allem darf man sich keine Fehler leisten bei der Präsentation der Fakten. Thilo Sarrazin hat es vorgemacht, wie man mit Ruhe und genauer Kenntnis unangreifbar ist und Erfolg hat.

Die gesellschaftliche Mitte in unserem Land steht so weit offen, wie ein Scheunentor. Die Nicht-Wähler suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit, ihren Wechselwillen zu bekunden. Um dieses Potential muss sich die AfD kümmern, ihnen eine solide, sachliche Alternative bieten.

Am rechtsextremistischen Rand der Gesellschaft kann die AfD nur verlieren. Wer sie dorthin treibt, mit Reden, die nicht provokant, sondern einfach nur abstoßend sind, ist entweder beschränkt oder am Erfolg der Partei nicht interessiert.

Die AFD sollte bis zur Wahl klar machen, wo sie steht. Viel Zeit bleibt ihr nicht mehr.



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