In der Novelle „Die Idee der Ministerin“ von Wulf Bennert verschwimmen Fiktion und Realität

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Am 29. Februar wurde auf dem Parteitag der Grünen Ricarda Lang mit 75,93 Prozent der Delegiertenstimmen zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Wie wird es mit ihr weitergehen? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden wir sie nach den nächsten Bundestagswahlen zu einem Ministerinnenamt beglückwünschen dürfen – Annalena hat den Weg dazu vorgezeichnet. Sie wäre dann die erste offen bisexuelle Ministerin in einem Kabinett und damit ein überfälliger Fortschritt auf dessen Weg zur angestrebten Diversität. Fachlich reiht sich Ricarda dagegen eher brav in die Riege der Studienabbrecherinnen unter den Politikerinnen ein: Ein Studium der Rechtswissenschaft brach sie nach siebenjährigem Anrennen gegen die spröde Materie einsichtig ab. Welches Ministerium Frau Ricarda Lang einmal anvertraut wird, lässt sich jetzt noch nicht erahnen; das hängt ausschließlich von den Zufälligkeiten künftiger Koalitionsverhandlungen ab. Vielleicht wird sie ja Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, wie die Protagonistin in Bennerts neuer Novelle „Die Idee der Ministerin“. Mit dieser Hauptfigur teilt sie dann zwar nicht die sexuellen Vorlieben, mit Sicherheit aber die völlige Ahnungslosigkeit auf naturwissenschaftlichem Gebiet. Doch eine solche Ignoranz findet sich auch bei den heute schon regierenden Politikern, wenn sie glauben, für den Betrieb des Stromnetzes müsse man nur genügend erneuerbare Energie haben. Sie kennen den Unterschied zwischen Energie und Leistung nicht und vermögen nicht zwischen Kilowattstunde und Kilowatt zu unterscheiden. Diese Ignoranz kann letztendlich im Falle eines Blackouts tausende von Menschenleben kosten. „In der Novelle „Die Idee der Ministerin“ von Wulf Bennert verschwimmen Fiktion und Realität“ weiterlesen

In Männerkleidern – Das Drama der drei Catharina Margarethas

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Von Catharina Margaretha Linck wüssten wir nichts, wenn sie nicht 1721 hingerichtet worden wäre, weil sie sich für einen Mann ausgab und sogar geheiratet hat. So ist ihr Leben in den Gerichtsakten dokumentiert, die im Geheimen Staatsarchiv Preußens aufbewahrt wurden und heute im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sind. Ihre Entdeckung verdanken sie dem Nervenarzt Franz Carl Müller, der Ende des 19.Jahrhunderts über Sexualität außerhalb der (damaligen) Norm forschte und bei seinen Recherchen auf Linck stieß, die sich als Mann Anastasius Lagrantinus Rosenstengel nannte. Müller veröffentlichte einen fragmentarischen Auszug aus der Akte Linck unter dem Titel „Ein weiterer Fall von conträrer Sexualempfindung“ in einer medizinischen  Zeitschrift. Die Autorin Angela Steidele hat die Geschichte Lincks so bewegt, dass sie eine exzellent recherchierte Biografie daraus gemacht hat, die einen faszinierenden Einblick in die Welt bietet, in der Catharina Margaretha ihr Leben verbracht hat.

Geboren wurde Linck als uneheliches Kind eines Soldaten in Gehofen im Kyffhäuserkreis, heute nach Artern eingemeindet. Wikipedia listet sie als prominente Bewohnerin dieses Ortes. Damals gehörte sie zur ärmsten Schicht der Bevölkerung. Ihrer Mutter gelang eine fundamentale Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse, als sie nach Glaucha bei Halle ging und im Waisenhaus des charismatischen Pfarrers August Hermann Francke, Gründer der heute nach ihm benannten Franckeschen Stiftung, angestellt wurde. Für Catharina bedeutete das die Aufnahme in eben dieses Waisenhaus, was ihr nicht nur Unterkunft, essen und Kleidung bescherte, sondern auch eine schulische Ausbildung. Anders als die meisten anderen Frauen ihrer Zeit konnte sie lesen und schreiben und verfügte über eine hohe Allgemeinbildung.

Das eigenwillige Mädchen litt aber unter dem strengen Regime, das sechs Stunden Gebete vorsah. Als Zwölfjährige unternahm sie einen ersten Fluchtversuch, der scheiterte. Der aufgeklärte Menschenfreund Francke nahm sie wieder auf und stand ihr auch später im Leben immer wieder bei.

Mit 15 Jahren verließ Catharina Halle für längere Zeit. Sie schloss sich einer radikalpietistischen Wandertruppe an, mit der sie weit in den deutschen Landen herumkam. Mit der Taufe durch die Prophetin dieser Truppe Eva Langin auf den Namen Anastasius Lagrantinus Rosenstengel nahm Catharina, die auch schon vorher ab und zu in Männerkleidern auftrat, eine radikale Veränderung ihres Lebens vor. Sie war nun ein Mann. „In Männerkleidern – Das Drama der drei Catharina Margarethas“ weiterlesen

Tessa ist ein Mann

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Zwischen Russland und der Ukraine droht Krieg, Die Energiepreise schießen in Höhen, die für immer mehr Menschen unbezahlbar werden. Es droht eine Inflation. Die wirtschaftlichen Schäden, die durch die Corona-Politik verursacht wurden, machen sich unübersehbar bemerkbar. Da ist es schon erstaunlich, was in Krisenzeiten wie diesen heiß diskutiert wird.

In der Bundestagsfraktion der Grünen sitzt ein biologischer und juristischer Mann, der sich als Frau fühlt. Das wäre sein Privatproblem, oder nur ein innergrünes, denn der Mann scheint über die Frauenquote für den Bundestag nominiert worden zu sein. Zum Skandal wird das Ganze, wenn der Bundestag diesen Mann offiziell als Frau führt, obwohl man sich bei der Annahme des Mandats ausweisen muss. Im Abgeordnetenverzeichnis steht eine Falschangabe.

Sollte Tessa tatsächlich über die Frauenquote nominiert worden sein, hätte sie die Grünen an der Nase herumgeführt. Dass die Partei ein Problem hat, wird spätestens klar, wenn man weiß, dass, wie die Welt berichtete, ein Grünen-Politiker in Reutlingen die Frauenquote nutzte, um einen Quotenplatz zu erhalten, indem er sich am Tag einer parteiinternen Wahl als Frau definierte. Statt aber darüber nachzudenken, ob diese Quote nicht wissentlich verletzt wurde, inszenieren die Grünen eine Kampagne gegen alle, die auf die unbestreitbaren Fakten hinwiesen, dass ein biologischer und juristischer Mann eben genau das ist: ein Mann, unabhängig davon, wie er sich fühlt oder wofür er gehalten werden will. Es ist ein verbaler Krieg gegen die Fakten, der mit den schärfsten Geschützen geführt wird: „Tessa ist ein Mann“ weiterlesen

Strafanzeige gegen Bundeskanzler Olaf Scholz

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Von Gastautorin Annette Heinisch

Strafanzeige gegen Herrn Olaf Scholz, geb. am 14.06.1958 in Osnabrück, zur Zeit Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin, und gegen Herrn Dr. Peter Tschentscher, geb. am 20.01.1966 in Bremen, zur Zeit Erster Bürgermeister (Präsident des Senats) der Freien und Hansestadt Hamburg, 20095 Hamburg und weitere Verantwortliche wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung sowie – im Falle des Herrn Scholz – wegen falscher uneidlicher Aussage, strafbar gemäß §§ 370 Abs. 1 Nrn. 1 und 2 AO, 27 StGB sowie gemäß § 153, 162 Abs. 2 StGB.

Mit diesen Worten beginnt die Strafanzeige gegen den Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und Hamburgs Ersten Bürgermeister, eingereicht von dem wohl renommiertesten deutschen Strafverteidiger Gerhard Strate, bekannt geworden nicht nur durch die von ihm erwirkten Wiederaufnahmeverfahren, sondern z. B. auch durch seine Strafanzeigen gegen führende Bankmanager wie die ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank Jens Nonnenmacher und Hans Berger.

Auch bei der vorliegenden Anzeige geht es um Geld, viel Geld sogar, genauer gesagt 47 Millionen Euro. Hintergrund sind die Geschäfte, die unter dem Stichwort „Cum – Ex“ bekannt geworden sind. Dabei haben sich Aktionäre, oft sogar mit ausgeklügelten Modellen, Steuern erstatten lassen, die sie nie bezahlt haben. In Hamburg war die alteingesessene Warburg Bank in diese Geschäfte verwickelt, konkret hat sie wohl 90 Millionen Euro Kapitalertragsteuer erstattet bekommen, die sie nie zuvor gezahlt hatte, wovon sie 47 Mio. Euro auch nicht wieder zurückzahlen muss. Denn – und das ist Gegenstand der Strafanzeige – auf die Rückforderung wurde verzichtet, so dass Zahlungsverjährung eingetreten ist. „Strafanzeige gegen Bundeskanzler Olaf Scholz“ weiterlesen

Die total letzte Generation

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Seit ein paar Monaten machen ebenso extremistische wie unbedarfte Jugendliche Schlagzeilen in den Haltungsmedien. Ob sich die Truppe, die von sich nicht ganz zu Unrecht meint, dass sie die Letzten seien, sich auf der Autobahn festklebt, Notarztwagen behindert, Pferdemist ins Landwirtschaftsministerium kippt oder eine Grünalage vor den Kanzleramt mit Spaten bearbeitet – stets sind Berichterstatter und Kameraleute vor Ort, um die Bilder von angeblich um die Zukunft besorgten Jugendlichen zu verbreiten. Dabei wurde en passant dokumentiert, wie ahnungslos diese “Aktivisten” sind. Denn vor dem Kanzleramt waren Leute zugange, die noch nie einen Spaten in der Hand hatten und nicht wußten, wie man damit umgeht. Das man Kartoffeln nicht im Februaer legt, wissen sie auch nicht. Peinlicher als diese Typen sind nur die Medien, die vor ihnen in die Knie gehen. In “Servus-TV” kam eine Gallionsfigur der Letzten ausführlich zu Wort. Mein Gastautor Steffen Meltzer hat seinen Auftritt festgehalten. Entlarvend ist nicht nur, was im Namen der Letzten Generation von sich gegeben wird, sondern wie wenig ihr ein CDU-Politiker entgegenzusetzen hat. „Die total letzte Generation“ weiterlesen

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht wird zum zahnlosen Tiger

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Von Gastautor Sven Lindgreen

Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Eilantrag zur Verhinderung der „einrichtungsbezogenen Impfpflicht“ abgelehnt hat, verstärkt sich das befremdliche Gefühl, daß der amtierende Präsident Harbarth zu wenig Abstand zur eigenen politisch aktiven Karriere in der CDU hat. Eine Entscheidung im Namen der Mitarbeiter im medizinischen und pflegerischen Bereich war es jedenfalls nicht.

Weit abseits der politischen Elfenbeintürme trifft man auf den Spaziergängen im ganzen Land aber eben auch viele verzweifelte, verunsicherte und auch verbitterte Pflegekräfte, die sich nach zum Teil jahrzehntelanger Tätigkeit in Praxen, Krankenhäusern und in der Pflege von Alten und Kranken mit dem Rücken zur Wand sehen.

Verhallt ist das Klatschkonzert von damals auf den Balkonen der Republik, um sich für den Dienst in der Pandemie zu bedanken. Finanzielle Corona-Beihilfe hat sich eher die Grünen-Spitze selbst gezahlt, als daß die Pflegekräfte mit besserer Bezahlung dauerhaft bedacht worden wären. Heutzutage gibt es eher die „Klatsche“, wenn vorauseilende oder überzeugte Arbeitgeber „auf Linie“ endlich die „Impfverweigerer“ aus dem Betrieb vertreiben wollen, um die „Pandemie der Ungeimpften“ zu beenden. (Zur Erinnerung: Eine freiwillige Impfung kann man nicht verweigern.) „Die einrichtungsbezogene Impfpflicht wird zum zahnlosen Tiger“ weiterlesen

Picknick auf dem Eis – Innenansichten eines Clan-Staates

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Seit der Ukraine-Konflikt die Schlagzeilen beherrscht, wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Russland eine Autokratie ist, in der Oligarchen und die Mafia herrschen. Dagegen soll die Ukraine als lupenreine Demokratie erscheinen. Aber ist sie das? Der Schriftsteller Andrej Kurkow, 60, zeichnet mit seinem Weltbestseller „Picknick auf dem Eis“ ein bedrückendes, aber realistisches Bild seiner Wahlheimat. Wie unbekannt die Ukraine wirklich ist, kann man dem Umschlag der Taschenbuch-Ausgabe des Romans von Diogenes nachlesen. Da wird Thomas Grob von der NZZ zitiert mit: „Kurkows Buch beweist, dass man auch in Russland wieder frische Geschichten erzählen darf…“ Kiew ist aber die Hauptstadt der Ukraine, wo Kurkow, 60, seit seiner frühesten Kindheit lebt. Seit der Auflösung der Sowjetunion ist die Ukraine ein eigenständiger Staat, zwar benachbart, aber unabhängig von Russland. Und was die „frischen“ Geschichten betrifft, so haben die es in sich.

Viktor, ein phantasiebegabter, aber erfolgloser Schriftsteller lebt einsam im Kiew der Neureichen und Mafiosos der 90er Jahre. Sein einziger Bezug ist ein Pinguin, den er aus dem Zoo mitgenommen hat, als die Kiewer aufgerufen wurden, sich der Tiere anzunehmen, die nicht mehr gefüttert werden konnten. Als Victor vom Chefredakteur der größten Kiewer Zeitung den Auftrag erhält, Nachrufe auf noch lebende Personen zu verfassen, nimmt er mit Freuden an. Schließlich wird er dafür in Dollar bezahlt, die Währung, die in der Ukraine wirklich zählt. Als ein Politiker, für den er eine Gedenkrede verfasst hatte, auf mysteriöse Weise stirbt, kurz darauf seine Geliebte, eine Opernsängerin, wird Viktor nicht stutzig. „Picknick auf dem Eis – Innenansichten eines Clan-Staates“ weiterlesen

Leben im ukrainischen Krieg

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Ja, seit Jahren es gibt ihn, den Krieg in Europa, aber  jahrelang sprach kaum jemand darüber. Seit ein bröckeliger Waffenstillstand ausgehandelt wurde, war ein Mantel des Schweigens über die Kampfhandlungen gebreitet worden. Doch plötzlich flammt der Konflikt hoch. Es geht um die Truppenstationierungen, die Russland an der Grenze zur Ukraine massiert. Plötzlich reden die europäischen Politiker viel von der Ukraine, deren territoriale Integrität geschützt werden müsste. Dabei ist ihnen anscheinend nicht bewußt, dass das aktuelle Territorium der Ukraine ein Ergebnis des Hitler-Stalin-Paktes ist. Diese Tatsache zeigt, dass die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und der totalitären Regime des letzten Jahrhunderts noch lange nicht aufgearbeitet ist. Ich würde alle, die sich gegenwärtig über die Ukraine auslassen fragen, was sie von diesem Land wissen. Ich wette, so gut wie nichts, nicht einmal über die von Stalin politisch gewollte und von Nikita Chrustschow exekutierte Aushungerung von geschätzten 6-10 Millionen ukrainischer Bauern und ihrer Familien. Es ist hohe Zeit, sich mit dem größten Land Europas zu beschäftigen. Hilfreich dabei wäre, seine Literaten zur Kenntnis zu nehmen. Deshalb veröffentliche ich erneut meine Rezension eines Buches, das man gelesen haben muss, um etwas davon zu verstehen, was sich in diesem unbekannten Land abspielt.

„Leben im ukrainischen Krieg“ weiterlesen

Die Wahlfarce von Berlin

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Was sich gestern in Berlin abgespielt hat, hieß zwar Wahl, war aber keine. Der Posten des Bundespräsidenten ist zum Objekt der Parteikungelei verkommen. Man hätte Frank-Walter Steinmeier auch einfach ernennen und sich den ganzen Zirkus sparen können. Eine ganz große Koalition aus SPD, Grünen, FDP und Union unterstützte seine Wahl. Die wenigen Bundesdelegierten, denen nicht wohl bei der Sache war, konnten nur für den Kandidaten der Linken, der SPD oder die Kandidatin der Freien Wähler stimmen, was sie im geringen Umfang taten, wobei die Freien Wähler die meisten abweichenden Stimmen abbekamen. Die AfD machte mit Ihrem Kandidaten eine Bauchlandung. Der mit viel Medienhype nominierte Max Otte bekam weniger Stimmen, als die AfD Wahlmänner hatte.

Allerdings waren nicht alle Delegierten der AfD zur Wahl zugelassen worden. Mitgliedern der Bundestagsfraktion und Alexander Gauland wurde der Negativ-Test, den eine Ärztin der Fraktion abgenommen hatte, willkürlich nicht anerkannt. Damit setzen sich die undemokratischen Schikanen gegen die AfD fort. Unter diesen Umständen ist es bemerkenswert, dass Otte sechs Stimmen aus Nicht-AfD-Kreisen bekommen hat, Steinmeier konnte von den großkoalitionären Delegierten nur 73% überzeugen, ihm ihre Stimme zu geben. Der Rest enthielt sich oder votierte ungültig. Bezeichnend für den Zustand unserer Presse ist, dass die Tatsache einer Ablehnung Steinmeiers von 27% unter den Tisch gekehrt wird. Das Medieninteresse insgesamt war sehr verhalten. Die größte Aufmerksamkeit wurde nicht dem Wahlgang an sich, sondern zwei Gestalten gewidmet. Die eine ganz in Weiß, aber ohne Blumenstrauß, dafür mit einem Haltungs-Stoffbeutel: Nazis raus, die andere quietschbunt.  Die beiden hatten wohl die Bundesversammlung mit einer Karnevalsfeier verwechselt. Das Gaudi hielt sich allerdings in Grenzen. „Die Wahlfarce von Berlin“ weiterlesen

SPD-Ministerin: Haltet mir den Lauterbach vom Leibe!

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Von Gastautor Steffen Meltzer

In der Indubio-Podcast Folge 203 diskutiert Burkhardt Müller-Ullrich regelmäßig mit kompetenten Zeitgenossen über Gott und die Welt. Diesmal lud er u. a. den langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten Gunter Weißgerber zum Gespräch ein. Der Leipziger hatte mit anderen Bürgerrechtlern 1989 die Ost-SPD gegründet, war 1990 in die erste frei gewählte Volkskammer eingezogen und anschließend bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Thema der Sendung war: Medien, Karl Lauterbach und die zunehmende Zahl von Zornbürgern. Ich fand die Passagen des Sachsen und ehemaligen Sozialdemokraten, der seine Partei 2019 mit einer krachenden Austrittserklärung verlassen hatte, derartig bemerkenswert, dass ich einige seiner Redebeiträge an dieser Stelle explizit anführen möchte.

Bundes-Innenministerin Faeser

Nancy Faeser hatte in einer Antifa-Zeitschrift der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) einen Beitrag veröffentlicht. Die Organisation wird vom Verfassungsschutz in Bund und Ländern beobachtet. Auch die hessische CDU bewertete den Vorfall als „Schulterschluss mit Linksextremisten“. Manfred Pentz, der Generalsekretär der Landes-CDU: „Faeser habe als SPD-Chefin mehrfach bewiesen, dass sie auf dem linken Auge blind sei“. Marius Weiß, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der hessischen SPD berichtet gar davon, viele Mitlieder des Landesverbandes wären Mitglied im VVN geworden.

Weißgerber, der vom Faeser-Eklat erschüttert und gleichzeitig nicht überrascht ist, äußert sich im Podcast auf die Frage, ob mit Faezer der Bock zum Gärtner gemacht wurde, folgendermaßen: Bei der Gründung der Ost-SPD galt als Konsens die Übereinkunft „antitotalitär“. Einigkeit herrschte gleichzeitig gegen den Linksextremismus, Rechtsextremismus, heute würde man den Islamismus dazu nehmen. Da war es völlig ausgeschlossen, dass wir mit einer Frau wie Faeser irgendwie kommuniziert hätten. 2013 beschloss die SPD auf ihren Bundesparteitag in Leipzig, fortan nach Koalitionen zu suchen, auch gemeinsam mit Linksextremisten gegen die Rechten dieser Welt zu kämpfen. Es ist jedoch unanständig, mit Extremisten gegen andere Extremisten zu kämpfen. Die Frau hätte in früheren Bundestagsfraktionen keine Chance gehabt, Ministerin zu werden. Da sieht man auch, wie verkommen die heutige Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist. Ob ich damals SPD-Mitbegründer geworden wäre, wenn ich schon damals gewusst hätte, was da für ein übler Sumpf mitgeschleppt wurde,…der allerdings damals über die SPD-Politik noch nichts entschied. Wir müssen es demokratisch immer entscheiden, dass diese Partei ihren Weg immer ordentlich demokratisch unter freiheitlichen Bedingungen geht. Aber was Frau Faeser jetzt macht ist ein Unding, übel! Ich kann mich da nur abwenden. „SPD-Ministerin: Haltet mir den Lauterbach vom Leibe!“ weiterlesen