Ein Erklärungsversuch zur Spaltung unserer Gesellschaft und den daraus zu ziehenden Lehren
Von Gastautor Klaus Pollmann
Während anfangs mit der CDU/CSU, SPD und FDP nur drei bzw. vier Parteien im Deutschen Bundestag vertreten waren, hat sich dies sukzessive auf heute sechs bzw. sieben Parteien erhöht. An der letzten Bundestagswahl haben sich sogar 47 Parteien beteiligt. Der damit immer mehr entbrannte Kampf um Wählerstimmen hat zu programmatischen Anpassungen der Parteien an die vermeintliche Wählergunst geführt. Da diese gerade vor der letzten Wahl entscheidend von dem wenig vorhersehbaren Verlauf der aktuellen Krisenbewältigung bestimmt gewesen ist, war es möglich, dass die SPD mit 25,7 % die Wahl gewonnen hat, obwohl sie in den Wahlumfragen noch kurze Zeit vorher aussichtslos zurückgelegen hatte. Unter diesen Umständen kann sich keine Partei mehr sicher sein, nach der nächsten Wahl erneut vorne zu liegen. Hieraus wird deutlich, dass in erster Linie im Fokus der Parteien steht, wie die nächsten Wahlen gewonnen werden. Ein weitsichtiges verantwortungsvolles Handeln bleibt dabei auf der Strecke. Aufgrund der vierjährigen Wahlperioden ist dies auch schon früher nicht anders gewesen.
In der Bildungspolitik macht sich dies gerade in den letzten Jahren besonders nachteilig bemerkbar. Dem Zeitgeist entsprechend hatte man sich zum Ziel gesetzt, allen Schülern eine Universitätsausbildung zu ermöglichen. Dementsprechend wurde in die Infrastruktur investiert und eine Hochschule nach der anderen errichtet. Die späteren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und den viel späteren Eintritt der Absolventen in die Rentenversicherung hatte man dabei allerdings nicht im Auge. Heute fehlen auf dem Arbeitsmarkt nahezu eine Million Facharbeiter, während ein großer Teil der Hochschulabsolventen keinen der Ausbildung adäquaten Arbeitsplatz findet.
Entgegen allen Ankündigungen konnte der Facharbeitermangel bis heute auch nicht aus dem Kreis der seit 2015 ins Land geströmten Asylsuchenden und Wirtschaftsflüchtlingen gelindert werden.
Der von der damaligen Bundeskanzlerin Merkel mit einem um die Welt gegangenen, geradezu als Einladung wirkenden Selfie beschleunigte Zustrom von Flüchtlingen und ihre schon historische Ankündigung „Wir schaffen das“ haben das Tor zur Spaltung der Gesellschaft geöffnet. „Quo Vadis, Deutschland? T e i l 2“ weiterlesen