Die Berlinale ist ein wichtigstes internationales Filmfestival, eines der ganz großen Ereignisse in der deutschen Hauptstadt. Wie alle Hochkultur in Deutschland wird die Berlinale massiv subventioniert aus dem Haushalt der deutschen Steuerzahler, verwaltet über die frei gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses. Es ist deshalb eine Selbstverständlichkeit, dass Abgeordnete, die für das deutsche Volk die umfangreichen Mittel für die Berlinale bereitstellen und im Sinne der von ihnen vertretenen Wählergruppen über die richtige Verteilung und Gewichtung verhandeln von der jeweiligen Festivalleitung über Kontingente zur prestigeträchtigen Eröffnung eingeladen werden.
Mitglieder der zuständigen Ausschüsse konnten sich in der Vergangenheit Karten für sie interessierende Filme über das Verbindungsbüro holen – Anwesenheit von Mitgliedern des Bundestages und des Abgeordnetenhauses bei den Filmen wurde als Wertschätzung und Ansporn gesehen. In der langen und prestigeträchtigen Tradition hat es meines Wissens nie eine Gesinnungsprüfung für gewählte Abgeordnete gegeben. Das hat sich jetzt geändert. Die Leitung der Berlinale erklärt auf ihrer Website Andersdenkende und demokratisch gewählte Abgeordnete für unerwünscht. „People – including elected representatives – who act contrary to democratic values are not welcome“.
Um klar zu machen, wie sich die Berlinale dabei selbst ad absurdum führt, zitiere ich die folgende Selbstdarstellung von der Webseite der Berlinale:
Die Berlinale „ist eines der größten Publikumsfilmfestivals der Welt, das jedes Jahr Zehntausende Besucher*innen aus aller Welt anlockt. Für die Filmbranche und die Presse sind die elf Tage im Februar zugleich eines der wichtigsten Ereignisse im Jahreskalender und ein unverzichtbarer Handelsplatz.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Festival wurde 1951, zu Beginn des Kalten Krieges, als „Schaufenster der freien Welt“ für das Berliner Publikum ins Leben gerufen. Geprägt durch die bewegte Nachkriegszeit und die einzigartige Situation in der geteilten Stadt, hat sich die Berlinale zu einem Ort der interkulturellen Begegnung und zu einer Plattform kritischer filmischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen entwickelt. Bis heute gilt sie als das politischste aller großen Filmfestivals.“ „Berlinale erklärt demokratisch gewählte Abgeordnete für unerwünscht: Treten Sie umgehend zurück, Mariette Rissenbeek!“ weiterlesen