Psychisch kranke Attentäter – das eigentliche Problem

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Von Steffen Meltzer

In der „Welt” erschien am 14.05.2023 der Beitrag „PSYCHISCH KRANKE ATTENTÄTER – Bis es ein Blutbad gibt“, über die Versorgungssituation gefährlicher psychisch erkrankter Personen in Deutschland. Die Reporter hatten den Umgang mit psychisch kranken Gewalttätern untersucht. Ich zitiere:

„In der Gesamtschau ergibt sich das Bild einer Gesellschaft, die im Umgang mit psychisch erkrankten Gewalttätern noch keine schlüssige Strategie gefunden zu haben scheint.“

Der Schein trügt nicht, auch der v. g. Beitrag (auf den ich inhaltlich nicht weiter eingehen werde) zeigt, dass mit diesem Problem in Deutschland etwas im Argen liegt. Keinem aufmerksamen Leser ist die zunehmende Berichterstattung über tatsächliche und angeblich erkrankte Täter entgangen, die in der Öffentlichkeit aufsehenerregende schwerste Verbrechen begangen haben. Oftmals ist bereits wenige Minuten nach der Festnahme zu lesen, der Tatverdächtige sei psychisch auffällig oder krank. Meistens fehlt in der Berichterstattung die Nationalität des Täters. Die Begründung lautet, man möchte dadurch verhindern, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen stigmatisiert werden und somit einem Rassismus vorbeugen. Damit öffnet man jedoch radikalen Randgruppen Tür und Tor, die diese Steilvorlage der Verschwiegenheit gern aufnehmen und für ihre extremistischen Zwecke ausschlachten. Dabei könnte man mit einer offeneren Berichterstattung viel Schaden abwenden, auch ohne aus „ermittlungstaktischen Gründen” die Aufklärung der Straftat zu gefährden. Denn erfahrungsgemäß spricht sich die Täterherkunft früher oder später sowieso herum. Warum man das aus der eigenen Hand gibt, ist für mich rational nur schwer nachvollziehbar, ideologisch jedoch schon. Die journalistische Selbstverpflichtung zur Einhaltung des sogenannten Pressekodex ist für Behörden nicht bindend.

Ich werde im folgenden Text die Problematik aus meinem Blickwinkel bewerten. Die von mir aufgeführten Punkte haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit: „Psychisch kranke Attentäter – das eigentliche Problem“ weiterlesen

Die Folgen eines grünen Irrtums

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Mister Energiewende Patrick Graichen, der schon vor zehn Jahren eingestanden hat, dass er und seine „Experten“ von der Agora sich geirrt haben, musste gehen. Die Folgen seines Irrtums bleiben bestehen. Sie sind schlimmer, als der Öffentlichkeit bisher klar ist. Die dysfunktionale Energiewende wird nicht nur teuer, für manche unbezahlbar, sie wird Deutschland in ein Entwicklungsland verwandeln.

Wieso das? Wir sind doch immer noch das Land mit der höchsten Energiesicherheit in Europa. Im Jahr 2020 betrugen die Stromausfälle aufs ganze Land gerechnet gerade Mal 15 Minuten, 2022 sollen es gar nur 11 Minuten gewesen sein. 2020 wurden wir von Frankreich gefolgt mit 20 Minuten, das Schlusslicht in der EU war Bulgarien mit 370 Minuten. Wir werden unseren Spitzenplatz trotz des Atomausstiegs behalten, versicherte uns die Bundesnetzagentur im Januar dieses Jahres. Über die Kosten hat sie nichts verlauten lassen.

Leider kommt eine Studie von Mc Kinsey zu ganz anderen Schlüssen. Sie warnt vor bevorstehenden gravierenden Stromausfällen. Schon 2025 könnten in Deutschland bis zu 5 Gigawatt von der benötigten Strommenge fehlen. Das entspricht der Leistung der eben abgeschalteten letzten drei Atomkraftwerke, die nun, statt Strom zu produzieren, Strom verbrauchen, um ihre Reaktoren runterzukühlen. In sieben Jahren, also 2030, das Jahr, in dem wir laut Klaus Schwab nichts mehr besitzen und darüber absolut glücklich sein sollen, könnte der Ausfall bereits 30 Gigawatt betragen, das wäre die Hälfte des angenommenen Verbrauchs. Die benötigte Strommenge könnte aber noch höher sei, denn es ist nicht genau zu berechnen, wie viele Elektroautos, Wärmepumpen und andere politisch gewollte Stromfresser es dann geben wird. Die Fehlmenge könnte bis zu 120 Gigawatt betragen. Es wird zu Stromausfällen zwischen 5 bis 24 Stunden kommen – das wäre das Niveau der heutigen Entwicklungsländer. „Die Folgen eines grünen Irrtums“ weiterlesen

Wir haben uns geirrt bei der Energiewende!

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Wer hat das gesagt? Ein rechtsextremer Klimaleugner, ein Putinknecht, ein blaublütiger Verschwörungstheoretiker?

Nein, es war der geschasste Staatsekretär Patrick Graichen, von Wirtschaftsminister Habeck als derjenige verabschiedet, der die „Energiewende“ wieder zum Laufen brachte.

Das gibt dem Fall Graichen eine neue, tiefere Dimension. Es gilt nun, die Frage zu beantworten, warum ein Mann mit aller Kraft und höchstem politischen Druck eine Sache vorantreibt, die er vor zehn Jahren als Irrtum  erkannt hat?

Wer will die Energiewende unbedingt und auf welcher Ebene wird der Druck ausgeübt?

“Folow the money“ , ist der Titel eines erstaunlich offenen dänischen Films über die Windenergiemafia. Wenn man das tut, ist man ganz schnell bei Blackrock, wie in einem Artikel der Jungen Freiheit nachzulesen ist.

Aber bleiben wir noch einen Augenblick bei Graichen. „Wir haben uns geirrt bei der Energiewende!“ weiterlesen

Die nächste Bevormundung

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Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Wasserknappheit ist das nächste Instrument, das die Bürger gefügig halten soll. Sie werden aufgefordert, mit dieser Ressource sparsam umzugehen, denn sie könnte in Zeiten des Klimawandels bald zur Neige gehen. Aber falls Trinkwasser fehlen sollte, so liegt das nicht am Klima, sondern an der Infrastruktur, denn Wasser gibt es auf der Erde im Überfluss.

Ein paar Millionen Swimming-Pools

Anders als Erdöl (wobei nicht einmal das sicher ist) ist Wasser eine Ressource, die sich nicht verbraucht. Es mag an chemischen Prozessen teilnehmen, es mag verschmutzt werden, doch am Ende des Tages kommt immer wieder das gute alte H2O heraus. Ist davon aber genug vorhanden, um die Menschheit zu versorgen – auch angesichts der Überbevölkerung und des steigenden Lebensstandards, gerade in den Entwicklungsländern? Wieviel Wasser gibt es eigentlich?

97% des Wassers auf unserem Planeten lagern in den Ozeanen. Ist das viel? Es ist sogar sehr viel. Um es anschaulich zu machen fragen wir uns, wieviel Meerwasser es pro Kopf der Erdbevölkerung gäbe, wenn wir es gleichmäßig auf die 8 Milliarden verteilten. Bekäme jeder eine Tasse voll? Oder einen ganzen Eimer? Nein – jeder einzelne bekäme zwei Millionen Swimming-Pools voll! „Die nächste Bevormundung“ weiterlesen

Graichen muss gehen – Wann folgt Habeck?

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Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Wirtschaftsminister Habeck musste seinen Staatssekretär aufgeben. Das ist zweifellos ein Erfolg, den die freien Medien allen voran „Tichys Einblick“ mit den hervorragenden Recherchen von Marco Gallina und Alexander Wendt erzielt haben. Es hat Monate gedauert, bis die meinungsmachende Presse,  die einen „Schutzwall“ (A.Wendt) um die Grünen gebildet hat, gezwungen war, sich mit dem grünen Filz im Wirtschaftsministerium zu befassen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, säße Graichen heute noch fest in seinem Sessel.

Das ist nach der erzwungenen Wahlwiederholung von Berlin, die auch nur auf Grund von Tichys Recherchen und der Hartnäckigkeit von Marcel Luthe zustande kam, der zweite große Erfolg der freien Medien und der kritischen Öffentlichkeit.

Auf der heutigen Pressekonferenz zum Fall Graichen hat Habeck ausgeführt, dass er sich gezwungen gesehen habe, im Filz seines Ministeriums tiefer zu graben, wegen der berechtigten Befürchtung, dass es noch Unregelmäßigkeiten gäbe, die aufgedeckt werden könnten.

So war es auch. Er nannte zwei Vorgänge, die in der ersten Durchsicht, als „entlastend“ eingestuft worden waren, die sich aber beim genaueren Hinsehen als gravierende Verstöße gegen die Compliance-Regeln herausgestellt hätten.

Im ersten Fall geht es um Zuwendungen für den BUND-Landesverband Berlin, dem Graichens Schwester Verena bis Mai 2022 vorsaß und in dem sie immer noch Mitglied im Vorstand ist. „Graichen muss gehen – Wann folgt Habeck?“ weiterlesen

Claudia, Annalena und die Kunstschätze für den Oba von Benin

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Claudia Roth hat im Gegensatz zu anderen Kabinettsmitgliedern der Ampelkoalition so etwas wie eine Miniqualifikation für ihr Amt als Staatsministerin für Kultur mitgebracht: Zwei Semester Theaterwissenschaft, Assistentin im Theater und Managerin einer Band. Das heißt noch nicht, dass sie auch für ihr Amt befähigt wäre.

Sie machte Front gegen das Gipfelkreuz auf dem Berliner Schloss, musste sich in Afrika, wo sie auf Antikolonialisierungs-Mission war, anhören, dass dies ein Problem der alternden Europäer sei, die jungen afrikanischen Länder hätten andere Sorgen. Hätte sie zugehört, wäre sie nicht auf die Idee gekommen, aus der „Rückgabe“ der Benin-Bronzen eine Glanzleistung machen zu wollen. Das ging auch gründlich schief. Die so genannten Benin-Bronzen, die übrigens keineswegs als koloniales Beutegut geklaut, sondern von Deutschland rechtmäßig erworben worden waren, sind dank Roth und ihrer Kollegin Baerbock nun im Privatbesitz eines Nachkommens der Sklavenjäger, also keineswegs in den Händen der Nachkommen der Sklaven. So etwas passiert, wenn man eine feste Meinung, aber keinerlei Ahnung hat.

Es war schon ein peinlicher Fauxpas, dass sich die Damen für die „Rückgabe“ der Bronzen als „Wiedergutmachung“ für kolonialistisches Unrecht Nigeria ausgesucht hatten. In Nigeria hat es deutschen Kolonialismus nie gegeben. Und so stieß Roths Pathos auf taube Ohren, dass die Rückgabe der Bronzen als kulturelles Erbe des „nigerianischen Volkes“ „die Wunden der Vergangenheit heilen“ sollte. „Claudia, Annalena und die Kunstschätze für den Oba von Benin“ weiterlesen

MEDIZINSTUDIUM, JETZT IN EINFACHER SPRACHE

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Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Würde man aus einer modernen Klinik die Methoden und Geräte entfernen, welche die Physik beigetragen hat, so bliebe nicht viel übrig. Umso erstaunlicher ist das Desinteresse an diesem Fach in der medizinischen Ausbildung. Noch dazu werden diese Anforderungen weiter reduziert, um der nachlassenden naturwissenschaftlichen Kompetenz aktueller Studienanfänger entgegen zu kommen. Aber sollte sich eine Ausbildung nicht nach den Anforderungen des Berufs richten, statt nach den Neigungen der Studenten? Werden unsere Ärzte vielleicht bald so unqualifiziert sein wie unsere Politiker-innen?

Ein Lob der Arbeitsteilung

Grundlage jeder Zivilisation ist die Arbeitsteilung. Solange jeder sein Korn selbst anbauen, seine Fische fangen und seine Schuhe nähen muss, kommt er nicht weit. Es ist für jede Gesellschaft lebenswichtig, dass sich Handwerker und Fachleute herausbilden. Umgekehrt ist es für den Einzelnen wichtig, sich eine nützliche Expertise anzueignen, für die andere bereit sind, ihn zu bezahlen.

Die Erlangung dieser Expertise kann unterschiedlichen Aufwand erfordern, der aber nicht unbedingt proportional zu ihrem Nutzen ist. Die Ausbildung zum Sanitär-Techniker ist kürzer als die zum plastischen Chirurgen; dennoch ist des Ersteren Leistung für die Gesellschaft wohl wichtiger, beschert sie uns doch ein Dasein ohne Typhus und Cholera, dank sicherer Beseitigung der Abwässer.

Hochkarätige Experten

Die Ausbildung unserer Experten erfolgt an Schulen und Hochschulen, deren Betrieb in Deutschland primär von den Ländern finanziert wird. Der Bürger zahlt also mit seinen Steuern dafür, dass ihm eines Tages qualifizierte Experten zur Verfügung stehen.

Nach erfolgreicher Ausbildung wird dem Absolventen seine Eignung durch einen Titel oder ein Diplom bestätigt. Diese Urkunde garantiert der Gesellschaft, dass ihr Träger eine klar definierte Qualifikation erworben und durch unbestechliche Prüfungen nachgewiesen hat. Würde solch ein Titel leichtfertig vergeben, so wäre das Betrug gegenüber der Gesellschaft, die dafür bezahlt hat, fähige Fachleute zu bekommen. „MEDIZINSTUDIUM, JETZT IN EINFACHER SPRACHE“ weiterlesen

Wer bezahlt das alles? – einige Bemerkungen über Finanziers des Klima-Schwindels

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Von Gastautor Helmut Roewer

Jaja, ich weiß schon, es ist nicht die Firma Metro, die ich für verrückt halte, denn die Firma ist keine Person, jedenfalls keine natürliche, die derartige menschliche Eigenschaften haben könnte. Aber was ist mit ihren Eigentümern? Oder zumindest einen von diesen? Darum wird es im Folgenden gehen.

Der Klimahokuspokus in nuce

Doch nun von vorne: Man muss von den Tatsachen ausgehen. Diese lauten: Wir rasen auf Kipp-Punkte zu, als da sind: Wir verbrennen lebendigen Leibes, haben zugleich nichts mehr zu trinken, und zu allem Überfluss steht auch noch der Kölner Dom unter Wasser. Wer will das? Keiner. Na also.

Das Einzige, was an dieser Geschichte nicht stimmt, sind die Tatsachen, die keine Tatsachen sind, sondern Mutmaßungen, für die belastbare Tatsachen nicht zur Verfügung stehen. Für diese meine Behauptung gibt es einen sicheren Maßstab: Die Kontrolle der bisherigen einschlägigen Prophezeiungen der Klima-Narren. Es war alles Quatsch.

Es versteht sich, dass die großen Sponsoren des Klimaschwindels das ganz anders sehen, beispielsweise die Mercator-Stiftung, von der im Folgenden etwas mehr zu lesen sein soll. Sie teilt hierzu mit:

“Die Bedeutung eines wirksamen Klimaschutzes ist heute anerkannt. Die zentralen Botschaften des IPCC schlagen sich in Netto-Null-Zielen aller relevanten Länder und Unternehmen nieder. Bei den Klimaschutzbemühungen geht es jedoch nur langsam voran. Die Antwort auf diese Krise ist eine Zeitenwende der Maßnahmen und gesellschaftlichen Verabredungen. Sie erfordert einen Neuaufbruch…” (https://www.stiftung-mercator.ch/journal/vom-wissen-zum-handeln-in-der-klimakommunikation [Abruf: 14.4.2023]).

Noch einmal: Ich werde im Folgenden nicht den Nachweis führen, dass das große Katastrophen-Szenario ein Hirngespinst war und immer noch ist, denn das haben andere längst und mit naturwissenschaftlicher Präzision erledigt. Auch weiß ich, dass ich die Klima-Katastrophen-Jünger nicht erreichen kann, denn sie sind – wie alle Gläubigen – gegen Argumente immun. „Wer bezahlt das alles? – einige Bemerkungen über Finanziers des Klima-Schwindels“ weiterlesen

Die Habecks – Eine furchtbar effektive Familie

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Es hat Monate gedauert, ehe die Mainstream-Medien das Thema Clanwirtschaft im Wirtschaftsministerium aufnahmen – und auch das nur zögernd, mit Zurückhaltung. Es ist „Tichys Einblick“ zu verdanken, dass hier nicht lockergelassen wird und die richtigen Fragen gestellt werden.

In Zeiten, da dem Verlagsleiter Döpfner „Verachtung der Eliten“ („Zeit“) vorgeworfen wird, weil er Ex-Kanzlerin Merkel für ihre Forderung, die rechtmäßige Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten rückgängig zu machen, kritisiert hat, ist anscheinend auch beim „Qualitätsjournalismus“ in Vergessenheit geraten, dass es die eigentliche Aufgabe der freien Medien ist, den Regierenden auf die Finger zu schauen.

Wirtschaftsminister Habeck reagiert auf Kritik, als hätte man Majestätsbeleidigung begangen und stilisiert sich gern als Opfer von Kampagnen. Er ist weit entfernt, sei eigenes Versagen zu erkennen. Kein Wunder, denn er und seinesgleichen wurden viel zu lange von der Presse nicht nur mit Samthandschuhen angefasst, sondern für ihre abstrusen Ideen und Aktionen in den Himmel gehoben. Von dort ist die Fallhöhe beträchtlich.

Ein Blick in den Norden beweist, dass längst nicht alle Familienbande der Habecks aufgedeckt sind. Es ist der Preußischen Allgemeinen zu verdanken, dass das Schweigen über einen Vorgang durchbrochen wurde, der, wäre ein bürgerlicher Politiker involviert, zum republikerschütternden Skandal erklärt würde. „Die Habecks – Eine furchtbar effektive Familie“ weiterlesen

Über alle Gräben hinweg

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Cora Stephan legt mit „Über alle Gräben hinweg“ den dritten Roman vor, der sich mit der alles entscheidenden Frage befasst, was im schrecklichen 20. Jahrhundert zu Krieg und Totalitarismus geführt hat. In „Ab heute heiße ich Margo“ und „Margos Töchter“ nahm sie die Zeit des Nationalsozialismus und des Totalitarismus stalinistischer Prägung im SED-Staat DDR in den Blick. Nun hat sie ihre Spurensuche auf die Zeit vor dem ersten Weltkrieg ausgeweitet.

„Die Geschichte lehrt, wie man sie fälscht“, ist ein allzu wahres Statement des berühmten Aphoristikers Stanislaw Jerzy Lec. Nach dem Ersten und dem Zeiten Weltkrieg haben die Sieger die Geschichte umgeschrieben, um ihre Mitschuld an den historischen Katastrophen zu tilgen. Es sind vor allem britische Historiker, auf die sich Stephan bezieht, die angefangen haben, unter dem Berg an interessegeleiteten geschichtlichen „Erzählungen“ die wahren, aber vergessenen, Fakten auszugraben. Ich bin schon lange der festen Überzeugung, dass die Welt erst zur Ruhe kommt, wenn die historischen Lügen den Fakten und damit der Wahrheit Platz machen müssen. Weil es Autoren wie Stephan gibt, könnte es vielleicht gelingen.

Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus, um die, wie der Grünenpolitiker Cem Özdemir in aller Einfalt behauptet hat, uns angeblich alle Welt beneidet, hat einen fatalen Fehler: Sie hat die Familiengeschichten, vor allem die der Täter, ausgeklammert und ist nicht der Frage nachgegangen, was Menschen befähigt, den totalitären Versuchungen zu widerstehen. Die Widerstandsbiografien sind sowohl, was den Nationalsozialismus, als auch den Stalinismus und Sozialismus betrifft, vernachlässigt worden. Die These vom Tätervolk nützt vor allem den Tätern und ihren Nachkommen. Wenn alle schuldig sind, verschwindet die eigene Schuld, wird das begangene Verbrechen aufgelöst.

Stephan erzählt die Geschichte zweier Familien, einer deutschen und einer schottischen. Die Väter Ludwig und Alex haben gemeinsam in Heidelberg studiert und der Kontakt zwischen ihnen ist nie angebrochen, die Söhne Alard und Liam verbrachten ein Jahr gemeinsam in Cambridge.

Die deutsche Familie lebt in Mondsee, einem Gut in der Schlesischen Provinz, die schottische auf ihrer schon etwas verfallenden Burg in den Highlands. Beide Väter dienten ihren Regierungen, der Schotte dem britischen Geheimdienst, der deutsche dem Kaiser. „Über alle Gräben hinweg“ weiterlesen