Am 18. März wäre die Grande Dame der DDR-Schriftsteller Christa Wolf 90 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums brachte der Suhrkamp-Verlag den Text „Was bleibt“ neu heraus, den Wolf schon 1976 geschrieben, aber erst nach dem Ende der DDR veröffentlicht hatte. Er war Anlass einer großen, kontroversen Debatte, weil er die Überwachung der Schriftstellerin durch die Staatssicherheit, der sie nach ihrem Protest gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann ausgesetzt war, thematisiert. Kurz darauf wurde bekannt, dass Wolf selbst in jüngeren Jahren Inoffizielle Mitarbeiterin der Staatssicherheit war. Diskutanten aus dem Westen warfen Wolf vor, sich einem diktatorischen Regime angedient zu haben. Aus dem Osten wurde ihr übel genommen, nicht von selbst mit ihrer Stasimitarbeit an die Öffentlichkeit gegangen zu sein. Wolf schien die Sache vergessen zu haben, bis sie schmerzhaft daran erinnert wurde.
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