Gründungsmythen: Israel, Kolonialismus und die Instrumentalisierung der Geschichte

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Von Shoumojit Banerjee

In dieser Reihe untersuchen wir einige der hartnäckigsten Mythen rund um den arabisch-israelischen Konflikt, indem wir ihre historischen Wurzeln und politischen Folgen nachzeichnen.

Israel und seine Unzufriedenen – TEIL 1

Die Gründung Israels wird oft polemisch als brutale Landnahme diffamiert, aber die historischen Fakten erzählen eine andere Geschichte.

Ist Israel in Sünde geboren? Seit dem 7. Oktober 2023, als die Terrororganisation Hamas 1.200 israelische Zivilisten massakrierte, bis zum Mai 2025, wo die Regierung Benjamin Netanjahus die ‚Operation Rising Lion‘ gegen das islamische Regime in Iran lostrat, echot diese Frage immer schriller durch die sozialen Medien, hallt durch Eliteuniversitäten und weite Teile der ‚liberalen‘ Medien.

Begleitet wird das von einer Litanei vertrauter Anschuldigungen: Israel sei ein ‚Projekt kolonialer Siedler‘, begründet durch die ‚ethnische Säuberung‘ palästinensischer Muslime, das bis heute als schwer bewaffneter US-unterstützter Vorposten dient, der die Dominanz des Westens in Nahost aufrechterhält.

Die historische Wahrheit ist naturgemäß weit unbequemer als dieses Narrativ.

Ein guter Ausgangspunkt, um die zentrale Frage der schwierigen Entstehung Israels anzugehen, ist der Historikerstreit, der seit den 1980er Jahren um Gründungsmythen des Landes entbrannte, ausgelöst durch den ersten Libanonkrieg. Dieser akademische Zank war maßgeblich für das Entstehen der historischen Sichtweisen und die Lager, in die die Welt heute gespalten ist. „Gründungsmythen: Israel, Kolonialismus und die Instrumentalisierung der Geschichte“ weiterlesen

Wieso ‚pax optima rerum‘ Blödsinn ist und man Judenhass so nennen darf

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Von Christoph Ernst

Während die Hamas Hunderte Menschen verschleppt hielt und Raketen auf Israel regnen ließ, bewies die grüne Außenministerin Baerbock intensive Fluglust, um die Israelis laufend persönlich zu ermahnen, sich gegenüber der Hamas doch bitte zurückzuhalten. Parallel versprach sie weitere deutsche Steuermillionen für die UNRWA. Längst war bekannt, dass sich UNRWA-Kräfte an der Mordorgie vom 7. Oktober beteiligt hatten und die Hamas humanitäre Hilfsgelder zu Tunnelbau und Waffenkauf genutzt hatte. Baerbock entschied sich dennoch für die Finanzierung der UNRWA.

Damit nicht genug. Zugleich unterstützte sie Karim Khan, den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Der hatte einen Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu und Joaw Galant erwirkt. Khan, ein britischer Muslim mit pakistanischen Wurzeln, beschuldigte beide, in Gaza Kriegsverbrechen zu begehen. Neutrale Juristen kritisierten das als überzogen, parteiisch und politisch motiviert. Einige Länder wiesen sein Ansinnen rundweg als absurd ab. Baerbock hätte das auch tun können. Sie verzichtete darauf.

Ist Frau Baerbock eine Antisemitin? Sie würde das weit von sich weisen und den Anwurf vermutlich sofort strafrechtlich verfolgen lassen. Faktisch tat sie alles, um Israel zu schwächen und Israels Feinde zu unterstützen.

Bei zu vielen Mitmenschen gestaltet sich das ähnlich. Im Zweifelsfall sind die Israelis selbst schuld. Weil sie Iran so bedrängt haben.
Mitte Februar 1991, als Saddam Hussein Tel Aviv mit Scud-Raketen beschoss, verkündete Hans-Christian Ströbele als damaliger Sprecher der deutschen Grünen: „Die irakischen Raketenangriffe sind die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik den Palästinensern und den arabischen Staaten gegenüber“. „Wieso ‚pax optima rerum‘ Blödsinn ist und man Judenhass so nennen darf“ weiterlesen

Wer macht die Drecksarbeit?

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Warum „Operation Midnight Hammer“? Ist es nicht die Aufgabe der Internationalen Atombehörde (IAEA) die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern? Wurde sie diesem Auftrag im Iran nicht gerecht? Oder ist die IAEA ohnehin nur ein Papiertiger?

Freiwillige Kontrolle

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die USA, UdSSR und England im Besitz von Atombomben. Sie wollten jetzt auf jeden Fall verhindern, dass diese verheerende Waffe auch in die Hände anderer Staaten fiele, und so wurde 1957 unter dem Dach der Vereinten Nationen die IAEA gegründet. Gegenüber dieser Behörde sollen sich Staaten verpflichten, auf Entwicklung und Bau von Atomwaffen zu verzichten. Nach heutigem Stand haben 191 Staaten ein entsprechendes Abkommen, das NPT („Non Proliferation Treaty“) unterzeichnet.

Konnte die atomare Weiterverbreitung damit verhindert werden? 1957 gab es besagte drei Atommächte. Inzwischen sind sechs hinzugekommen: Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nord-Korea. Auch Südafrika hatte Bomben, aber nur bis 1991. Möglicherweise ist der Iran mittlerweile ebenfalls in diesem Club. Wie war das möglich?

Kein Land kann zur Unterzeichnung des erwähnten NPT gezwungen werden. Es bleibt dann außerhalb des Radars der IAEA – so etwa Israel. Aber auch Vertragsstaaten, die im NPT der Entwicklung von Atomwaffen abgeschworen haben, können, de facto, wenn auch nicht de jure, solche Aktivitäten in geheimen Anlagen verfolgen.

 

Ein Adler ohne Krallen

Die IAEA kann nicht in ein Land einmarschieren, um es nach nuklearen Anlagen zu durchkämmen. Sie ist also kein Papiertiger, seine „Safeguards“ Inspektoren sind Adler mit Scheuklappen, denen die Krallen gestutzt wurden, und die nur das sehen dürfen, was man ihnen freiwillig zeigt. Das ist so, als würde man dem Zöllner am Flughafen sagen, welchen Koffer er öffnen darf. „Wer macht die Drecksarbeit?“ weiterlesen

Iron Beam – der eiserne Strahl

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Es wird berichtet, Israel hätte bei der Abwehr feindlicher Drohnen, Raketen oder Mörsern-Granaten den neuartigen „Iron Beam“ erfolgreich eingesetzt. Wie könnte so ein System funktionieren?

 

Die Eiserne Kuppel

Gegenwärtig und in der Vergangenheit wurde Israel vom „Iron Dome“, der eisernen Kuppel, zuverlässig, wenn auch nicht hundertprozentig gegen angreifende Drohnen, Raketen oder Granaten geschützt. Die Kosten dieses Systems sind gewaltig. Eine feindliche tausend Dollar Drohne mit einer, oder gar mehreren 20.000 Dollar Raketen aus der Iron Dome Batterie abzufangen, das ist kein gutes Geschäft – wenn auch mehr als gerechtfertigt, falls dadurch Menschenleben gerettet werden. Dennoch stellt sich die Frage, ob diese asymmetrische Form der Verteidigung durch Einsatz anderer Methoden vermieden werden könnte. Könnte man die eindringenden Flugkörper mit billigerer Munition abschießen?

 

Könnte man technisch verwirklichen, was in Filmen wie „Star-Wars“ schon längst gang und gäbe ist? Da werden gegnerische Raumfahrzeuge mit tödlichen Laserstrahlen beseitigt, und sogar im Zweikampf Mann gegen kommt diese Waffe zum Einsatz. Die verwendete Munition ist hier nichts anderes als Licht, das die gleiche Zerstörung im feindlichen Objekt anrichten kann wie ein Geschoß, wenn man ihm nur genügend Schmackes gibt. „Iron Beam – der eiserne Strahl“ weiterlesen

Willkommen im Hotel 1984

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Von Hans Hofmann-Reinecke

In letzter Zeit wurden traditionelle Veranstaltungen abgesagt, die seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Brauchtums von Gemeinden oder Vereinen waren.  Der Grund: Die Organisatoren können die hohen Kosten für Anti-Terror Schutz nicht aufbringen. Warum gab es diese Probleme in der Vergangenheit nicht? Da waren Volksfeste, Umzüge und Flohmärkte eine harmlose und erfreuliche Selbstverständlichkeit.

 

Alles inklusive

Sie haben eine Woche Vollpension in einem drei Sterne Hotel gebucht. Beim ersten Abendessen aber weist man Sie darauf hin, dass pro Person jetzt noch €200 fällig werden. Voller Befremden zeigen Sie der Bedienung Ihren Voucher für die „alles inklusive“ Buchung, werden aber aufgeklärt, dass bedingt durch hohe externe Auslastung der Küche zusätzliches Personal für die Verpflegung der Logiergäste eingestellt werden musste. Das verursacht zusätzlich Kosten.

Sie sind fassungslos und fragen, wieso man den Gästen dann die Option „Vollpension“ anbietet, wenn man nicht in der Lage ist, die damit verbundenen Verpflichtungen zu erfüllen. Sie gehen hungrig auf Ihr Zimmer, schalten den Fernseher ein und übergeben nach dem Urlaub die Sache Ihrem Rechtsanwalt.

 

Zivile Vollpension

Eine Regierung ist verpflichtet, den Bürgern, die in der Verfassung garantierten Grundrechte zu gewährleisten. Das ist die verbindliche Zusage des Staates an die Bevölkerung. Das schließt das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ein, sowie Versammlungs- und Religionsfreiheit. Im Gegenzug für die diese Leistungen werden dem Bürger Steuern abverlangt. Im Jahr 2024 waren das knapp eine Billion, also eine Million Millionen. Das macht im Durchschnitt 12.000 Euro pro Kopf pro Jahr aus, oder 1000 Euro pro Monat – vom Säugling bis zum Hundertjährigen.

Dafür muss der Staat jedem Bürger seine Grundrechte garantieren. Es handelt sich um Vollpension in Sachen Grundrechte, egal ob Bund, Land oder Gemeinde ihre Verpflichtungen gegenüber dem Bürger erfüllen müssen. „Willkommen im Hotel 1984“ weiterlesen

Sie zwingen mich, meine Rundfunkbeiträge drastisch zu reduzieren

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Sehr geehrte Herren,

Sie zwingen mich, meine Rundfunkbeiträge drastisch zu reduzieren. Finaler Auslöser ist die Sendung Jan Böhmermanns vom 9. Mai dieses Jahres.

Vermutlich pflichten Sie mir bei, dass die ‚Demokratieabgabe‘, die ich an Ihre Anstalten entrichte, tatsächlich dem Erhalt der Demokratie dienen sollte. Dazu jedoch müsste Ihr Programm seinen eigentlichen Auftrag erfüllen und sich als ein Angebot an die gesamte Bevölkerung verstehen. Es müsste unabhängig und neutral sein, statt zu polarisieren und einen Gutteil der Bevölkerung gezielt zu verprellen und auszugrenzen.

Ich bin ein Fan des NWDR-Gründers Hugh Greene. Der hatte als Korrespondent in Hitler-Deutschland gearbeitet und war bestens mit der Propaganda des NS-Regimes vertraut. Also schuf er ab 1945 den genauen Gegenentwurf dazu. Für Greene sollten Journalisten keine regierungshörigen Manipulatoren sein, die als Einpeitscher ideologischer Halbwahrheiten antraten, sondern gut orientierte Dienstleister, die nüchtern berichteten, was anlag. Ohne Fakten zu unterschlagen, schön zu reden und zu verzerren, sondern so sachlich, wie es eben ging. Greene kannte sich mit totalitärer Indoktrination aus. Er wusste, dass freier Zugang zu ungefilterten Informationen die Voraussetzung für Mündigkeit und Fairness ist. Später pries auch Hanns Joachim Friedrichs professionelle Distanz als oberste Maxime. Gerade weil engagierten Journalisten der innere Abstand oft schwerfällt, ist er die Kür, die die Spreu vom Weizen trennt. Neutralität ist der Schlüssel zu Glaubwürdigkeit. Sie gewährt Integrität. „Sie zwingen mich, meine Rundfunkbeiträge drastisch zu reduzieren“ weiterlesen

Wem nichts heilig ist

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Große Kulturen haben viel Aufwand betrieben, um sakrale Bauwerke zu errichten und dem Leben rituelle Struktur zu verleihen. All das hat für den Alltag keinerlei praktischen Nutzen, aber es scheint auf geheimnisvolle Weise die Menschheit vor Verfall und Barbarei zu bewahren. Im Europa von heute ist nun zu beobachten, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, der nichts heilig ist; in der gibt es zwar noch überlieferte Feiertage, ihre Bedeutung aber ist irrelevant geworden. Ich wünsche Ihnen trotzdem ein frohes Pfingstfest.

 

Willkommen zur Himmelstreppe

Wenn Sie das nächste Mal in Peru sind und die von Ihren Steuern erschaffenen Radwege hinreichend besichtigt haben, dann sollten Sie auch einem anderen rituellen Bauwerk Beachtung schenken: einer atemberaubenden Zitadelle, die vor 500 Jahren unter dem Inka-Herrscher Pachacútec am Abhang eines steilen Berges gebaut wurde. Das Zentrum der Anlage bilden der Templo Principal, der Sonnentempel sowie der mit den drei Fenstern. Darum herum liegen mehr oder weniger aufwendige Wohngebäude und es gibt die „Himmelstreppe“, die Sie nur erklimmen sollten, wenn Sie schwindelfrei sind. All das besteht aus Steinen oder Felsblöcken, die auf geheimnisvolle Weise nahtlos und wasserdicht aneinander angepasst sind, und so haben die Bauten ohne Zement und Eisen die Jahrhunderte überlebt. „Wem nichts heilig ist“ weiterlesen

Man wird nicht Philosoph, weil es einem ach-so-gut-geht. Irgendwann muß man nicht hereingepasst haben.

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Von Lothar W. Pawliczak

Rezension zu Michael Andrick: Ich bin nicht dabei, Denk-Zettel für einen freien Geist. Verlag Karl Alber Baden-Baden 2025, 205 Seiten, EUR 22,90

Der Autor paßt nicht zum Mainstream, publiziert als Kolumnist u.a. bei der Berliner Zeitung, auch im Freitag, bei Cicero, Nius, … Aus den Erfahrungen und der von ihm in der Berliner Zeitung ausgelösten Debatte zur Coronapolitik hatte er mit einem Buch die Schlußfolgerung gezogen: Wir befinden uns „Im Moralgefängnis“ (Neu-Isenburg 2024). Mit Präsentationen dieses Buches, Vorträgen, Interviews, Essays hat er seine Analyse des Virus der Moralisierung weiter erläutert und vertieft: „In einem Land mit parteibuchtragenden Rundfunkintendanten und Geheimdienstchefs sowie einer politisch abhängigen Staatsanwaltschaft kann man Demokratie und Rechtsstaat nur teilweise verwirklichen. Es braucht eine Staatsreform hin zu partizipativer Demokratie“.

Im diesem Sammelband werden verstreute Texte in fünf Rubriken systematisiert vorgelegt, einige neue sind hinzugekommen: Arbeiten – Herrschen – Demokratie? – Lachen? – Philosophieren.

Nach dem ersten philosophisch-tiefgründigen Abschnitt steht am Anfang des zweiten ein Satz, der vielleicht als Michael Andricks kritisches Credo gelten könnte: „‚Politische Korrektheit‘ ist die genau treffende Bezeichnung für das soziale Betriebssystem, nach dem man sich heute im ‚freien Westen‘ allerorten richten soll – damit selbsternannte Gute und Gerechte ungestört ihre Politik machen können.“ (S. 51)

Auf philosophische Erwägungen zu Mut, Furcht, Angst – hier vermisse ich das Brecht-Zitat: „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“ –, zu Fakten und Werturteile folgt die Konkretion: Im ‚besten Deutschland aller Zeiten‘ (F.-W. Steinmeier) bezweckt die Kontrolle von Sprache und Ausdrucksweise Gedanken- und Verhaltenskontrolle … im Sinne der gegenwärtigen Gedanken- und Verhaltensvorlieben derer, die sich als erziehungsberufene Aufklärer-Elite verstehen, werden Kulturgüter korrigiert, um ideologisch unerwünschte Worte, Assoziationen und Gedanken aus Diskurs und Denken zu entfernen“ (S. 65). Kunst, Literatur und Wissenschaft haben „progressiv“ zu sein, was wohl meint: Alternativen zu dem, was die Regierer wollen, seien sträflich. Wer aber ein einheitliches Welt- und Menschenverständnis durchsetzen, ein Reich des Guten voller Wahrheit und Gerechtigkeit etablieren will, ist totalitär und schneidet jede Entwicklung, was ja die Entstehung von Neuem, noch nie Dagewesenen, bislang nicht Gedachten ist, ab. Michael Andrick klärt dagegen auf.

In einen Interview anläßlich des Erscheinens dieses Buches hat Michael Andrick seine Position in der Zeitung Junge Freiheit 22/1925 dargelegt: „Aus Mitbürgern werden Feinde gemacht“. Im Internet hier: https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2025/interview-michael-andrick/

 

Bayern München auf Platz 14

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Wäre unser Land der FC Bayern München, dann wären in den vergangenen Jahren ein paar Trainer von den Spielern verprügelt und anschließend von den Fans gelyncht worden. Aber es geht ja nur um Deutschland und nicht um einen Fußballklub.

Lieber Trapattoni als Merkel, Scholz und Merz

Stellen Sie sich vor, Sie wären im Vorstand eines Clubs, der in der Tabelle traditionsgemäß einen Spitzenplatz belegte, etwa FC Bayern München. Sie engagieren einen neuen Trainer, dem Sie vertrauen und den die Spieler anfangs auch gut finden. Unter dessen Leitung aber geht es kontinuierlich abwärts, jede Saison um einen Platz. Nach ein paar Jahren ist Bayern auf das Niveau von Wolfsburg gerutscht, und heute, Ende der Saison 2024/2025, liegen Sie schließlich auf Platz 14, in der Gegend von St. Pauli.
In keinem Fußballverein würde man es so weit kommen lassen, da würden die Trainer gnadenlos gefeuert. Aber die Deutschen lassen sich das gefallen. Als Merkel Kanzlerin wurde, da lag Deutschland in puncto Lebensqualität weltweit auf Platz zwei oder drei; als sie die Macht 2021 an die Ampel übergab, da war man bereits auf Platz 8 abgerutscht. Unter Scholz ging es dann weiter bergab, und heute, da ein neues Trainerteam übernimmt, liegt man auf Platz 14 der Tabelle, hinter Australien. „Bayern München auf Platz 14“ weiterlesen

Wer rettet die Magnetosphäre?

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Die Kräfte des Alltags

Im Alltag beobachten wir, wenn auch unbewusst, drei Kräfte: Gravitation, Magnetismus und elektrostatische Kräfte. Gravitation erzeugt Anziehung zwischen allen Gegenständen, groß oder klein, wobei sie nur bei wirklich großen spürbar ist. Sie lässt den Mond um die Erde Kreisen, den Apfel vom Baum fallen, und das Handy aus der Hosentasche. Elektrostatische Kräfte wiederum wirken nur zwischen elektrisch geladenen Objekten, und zwar abstoßend, falls beide Ladungen gleich sind, und anziehend, wenn es sich um plus und minus handelt. Wir können das beobachten, wenn wir Bernstein an Wolle reiben und damit Papierschnitzel anziehen. Das ist nicht besonders aufregend. Dennoch sollten wir diese Kraft nicht verachten, denn sie führt Regie in allen Atomen, und damit in allen Molekülen und damit in allen Zellen aller Lebewesen, und damit auch in uns. Es ist die Kraft, die zwischen den positiven Atomkernen und den negativen Elektronen wirkt und die alle chemischen und biologische Prozesse bestimmt.

 

Bleibt noch die magnetische Kraft. Die wirkt zwischen elektrischen Strömen, etwa im Elektromotor Ihrer Waschmaschine. Der ist so geschickt konstruiert, dass das Teil, welches sich drehen soll, immer einem Magnetfeld nachläuft, so wie der Esel der Karotte, die vor seiner Nase baumelt. Das gilt auch für alle andren Elektromotoren, etwa für die 20-30, die im Auto ihrer Pflicht nachkommen, beim Scheibenwischen oder Öffnen der Fenster.

 

„Und wie ist das mit diesen Magneten an der Tür vom Kühlschrank“ fragen Sie jetzt, da fließt doch kein Strom. Die haben weder eine Batterie noch einen Stecker. „Wo sollen da die oben zitierten elektrischen Ströme herkommen?“ Da müssen wir wieder in atomare Dimensionen hinabsteigen, und da sehen wir, dass die Elektronen irgendwie um die Atomkerne kreisen, da fließt also ein ringförmiger elektrischer Strom um den Kern herum und erzeugt ein Magnetfeld, als wäre das Ganze ein winziger Stabmagnet. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Jedes einzelne Elektron ist außerdem schon für sich selbst, ohne sich zu drehen oder zu kreisen, ein kleiner Stabmagnet. Und die Felder all dieser unendlich vielen winzigen Stabmagnete addieren sich nun auf.

 

Warum ist dann nicht alles, was uns umgibt, mörderisch magnetisch? Weil diese kleinen Dipole alle in verschiedene Richtungen zeigen. Da heben sich die Magnetfelder gegenseitig auf. Nur in ein paar außergewöhnlichen Elementen, etwa in Eisen, richten sich einige Dipole parallel aus, wie Soldaten im Parademarsch, und da wird dann der ganze makroskopische Gegenstand zu einem Magneten. Genau das passiert in den bunten Knöpfen am Kühlschrank.

 

Chaos bei 6000 Grad

 

Es gibt aber noch größere Magneten als die am Kühlschrank. Mutter Erde selbst ist so etwas wie ein riesiger Stabmagnet. In ihrem Inneren brodeln bei 3000 bis 6000 Gras Celsius unvorstellbare Mengen an flüssigem Eisen und Nickel. Das sind Metalle, und die leiten auch im flüssigen Zustand elektrischen Strom. Wenn elektrisch leitendes Material durch ein Magnetfeld bewegt wird, wie die Drähte in der Lichtmaschine Ihres Autos, dann wird Strom erzeugt. Wenn sich jetzt besagtes flüssige Eisen und Nickel durch ein Magnetfeld bewegen würde, dann entstünde durch „Induktion“ elektrischer Strom. Aber durch welches Magnetfeld bewegt es sich denn?

Nehmen wir an, da käme von Irgendwo her ein winziges externes Magnetfeld, dann würde sofort irgendwo ein winziger Strom fließen, der seinerseits ein Magnetfeld erzeugt, in dem dann wieder Strom zum Fließen kommt. Und so hat sich vermutlich im Laufe der Erdgeschichte das Magnetfeld der Erde an den eigenen Schnürsenkeln aus dem Nichts emporgezogen. Mit der Rotation unseres Planeten hat das Ganze auch zu tun, denn nicht umsonst liegen die Enden dieses Stabmagneten so ungefähr da, wo die Erdachse  aus dem Boden kommt, also in der Nähe von Nord- und Südpol. Hier kommen die Magnetlinien senkrecht aus der Erde und krümmen sich in riesigen Bögen um den Erdball herum, um dann am anderen Pol wieder senkrecht in die Erde einzudringen.

 

Weil Im Inneren der Erde die Hölle los ist und gigantische Unordnung herrscht richten sich die Magnetpole nicht genau nach den geographischen Polen. Der eine liegt heute im Norden Kanadas auf 86,5° Nord, also 3,5° = 389 km vom Nordpol entfernt, der andere liegt in der Antarktis auf 64,5° Süd, also 25,5° = 2830 km neben dem Südpol. Aber das Chaos wird noch schlimmer: Die Magnetpole wandern, und das mit Geschwindigkeiten, die in geologischen Maßstäben unerhört sind. Der magnetische Nordpol bewegt sich derzeit von Kanada Richtung Sibirien mit jährlich 50 km. In den neunziger Jahren waren das erst ca. 15 km pro Jahr.

 

Werden wir überleben?

 

Ist die Wanderung der Magnetpole nichts als ein Steckenpferd für gelangweilte Wissenschaftler? Was bedeutet sie den Rest der Welt? Vom 12. bis zum späten 20. Jahrhundert war der Kompass das zentrale Instrument für Navigation an Land, auf See und in der Luft. Er dreht seine Nadel parallel zur Linie des Magnetfeldes, wo er sich gerade befindet, und diese hängt natürlich von der Position der magnetischen Pole ab. Dass die Nadel nie genau nach Norden zeigt, das wusste man schon immer und man zeichnete diese „Missweisung“ auf Karten ein. Aber der Magnetkompass ist heute bei der Navigation nur noch Backup, er wurde durch das GPS verdrängt, sodass uns die Wanderung der Pole kaum stört.

 

 Das Magnetfeld der Erde ist dennoch wichtig. Es schützt uns vor dem „Sonnenwind“. Neben ihrem freundlichen Schein schickt uns die Sonne nämlich eine Flut von elektrischen Teilchen, etwa Protonen und Elektronen, die bei den Kernreaktionen da oben entstehen und die jetzt mit 300-800 km/sec durch den Weltraum rasen. Würden die ungebremst auf uns Erdbewohner treffen, dann wären wir einer permanenten Strahlung ausgesetzt, die unsere DNA erheblich schädigen könnte. Das passiert besonders bei „koronalen Ereignissen“, da können außergewöhnliche Sonnenstürme entstehen, so wie der „X-Klasse-Flare“, welcher gerade Mitte Mai 2025 auf die Erde nieder ging.

 

Und genau dann brauchen wir unser Magnetfeld. Es übt auf die ankommenden Teilchen eine Kraft aus, die senkrecht zu deren Flugrichtung und senkrecht zur Feldlinie wirkt. Anders ausgedrückt: Nur entlang der Magnetlinien können sich Teilchen ungestört bewegen. Sie folgen also unserem Magnetfeld und fliegen um die Erde herum, bis die Magnetlinien irgendwann in die Erde eindringen. Genau das geschieht an den Magnetpolen. Und was tun die Teilchen da? Sie dringen durch die Atmosphäre, kollidieren mit Stickstoff- und Sauerstoff- Molekülen und regen sie zum Leuchten an. So entsteht das sehr eindrucksvolle Nordlicht.

 

Das Dogma der Postmoderne

 

Stellt diese Wanderung der magnetischen Pole nun eine Gefahr für uns dar? Da brauchen wir keine wissenschaftlichen Untersuchungen anzustellen, wir brauchen nur auf die grün- woken Expertinnen zu hören, und die sagen uns:

 

·       Wenn sich heutzutage auf Erden etwas verändert, dann sind die Menschen daran schuld, insbesondere die Bewohner der Nordhalbkugel.

·       Wenn sich heutzutage auf Erden etwas verändert, dann ist es im höchsten Grade bedrohlich, insbesondere für die Bewohner der Südhalbkugel.

·       Auch Polwanderung bedroht das Leben auf Erden und sie ist von Menschen verursacht. Durch das anthropogene Schmelzen der Polkappen verändert sich die Gestalt des „Kreisels Erde“, der dann anders rotiert als früher.

·       Auch wenn die Pole schon immer gewandert, und vor 48.000 Jahren ohne menschliche Einwirkung sogar von Nord auf Süd gesprungen sind, so entkräftigt, dass nicht obige Behauptungen. Die Tatsache, dass die co2 Konzentration der Luft schon einmal 10-mal größer war als heute ist ja auch kein Problem für die Logik der aktuellen Klimapolitik.

So wird also bald, nach Ozonloch, Waldsterben, Klimawandel und Coronapandemie ein neues Geschäftsmodell etabliert sein, welches dem Bürger abermals per Gesetz ein weiteres Teil seines mühsam erarbeiteten Baren abquetscht. Das Motto: Rettet die Magnetosphäre.

 


Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.