Es reicht! Der herbeigerechnete Oster-Lockdown – Ist das noch Statistik? Oder schon ein Taschenspielertrick?

Veröffentlicht am

Von Gastautor Sven Lindgreen

Nach dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, den kontraproduktiven Lockdown nicht nur zu verlängern, sondern auch noch zu verschärfen, sollet endlich nachdrücklich die Frage geklärt werden, auf welcher Grundlage diese Entscheidungen getroffen werden. Wir stellen fest, dass wichtige Daten nicht aufzufinden sind.

Wir wollen aber Antworten auf unsere legitime Fragen. Wir wollen, dass endlich zielgenau gehandelt wird, statt flächendeckend zu lähmen. Wir wollen diese Daten unsere Daten!! Wenn tausende Beamte und Mitarbeiter und externe Hochbezahlte nicht in der Lage sind, den Taschenrechner zu bedienen oder Excel zu befüllen, dann machen das eben die vielen Menschen, die es können und wollen. Her mit den Daten!

Im Intensivregister zu den Belegungen der Intensivbetten von Patienten mit oder ohne SARS-CoV-2-Erkrankung und mit oder ohne invasive Beatmung sieht man seit Anfang des Jahres eine Seitwärtsbewegung. Eine temporäre Überlastung der Stationen kann auf Personalmangel zurückzuführen sein, ob Impfreaktionen zum Krankenstand beigetragen haben, erschließt sich nicht. Aus Sicht des Laien aber eine beherrschbare Situation, die kein hartes Gegensteuern verlangen würde, zumal auch nicht erkennbar ist, daß die Abnahme der freien Betten Corona bedingt wäre. Denn die Davon-Positionhat man ja erst nach einem knappen Jahr Corona dazu genommen.

Da man aber die Lockdown-Maßnahmen nicht etwa lockert zu Ostern, sondern noch dramatisch verschärfen will auf Basis einer Zahl, die man zur Grundlage allen Handelns erklärt, muß man diese Inzidenz nochmals hinterfragen. 

Es fehlt in der Inzidenz-Zahlen-Orgie nämlich der Bezug zu einer wichtigen Größe. Die Anzahl der positiven Tests kann nicht allein pro 100.000 Einwohner hochgerechnet werden, sondern sie muß ins Verhältnis zu den negativen Tests gesetzt werden, die in der betrachteten Woche ebenfalls durchgeführt wurden.

Beispiel:

Bei einem Landkreis mit 100.000 Einwohnern nehmen wir an, bei 1% von 100 000 Getesteten würde ein Test positiv sein. (Testpositivenquote 1%) Das entspricht übrigens einer Inzidenz von 1.000 nach bisheriger Inzidenz-Berechnung und ist dennoch nicht dramatisch.

A: Testet man also 10.000 Einwohner, findet man demnach 100 Infizierte. Inzidenzwert 100.

B: Testet man hingegen nur 3.500 Einwohner, findet man 35 Infizierte. Inzidenzwert 35.

Daraus kann man schon zwei Dinge schlußfolgern.

  1. Die (bisherige) Inzidenz-Zahl sagt nichts über die wirkliche Krankheits-Situation der Gesamtbevölkerung

  2. Mit den Schnelltests will man noch mehr positive Tests erzeugen, die die Inzidenzzahl nach oben jagen. Die gesamtgesundheitliche Lage der Bevölkerung ändert sich aber gar nicht. Wer jetzt gesund ist, ist es nach mehr Selbsttest und einer sich dann ergebenden Inzidenz immer noch.

Wenn ich Inzidenzen der Landkreise in ganz Deutschland vergleichen will, wie man es auf den Karten des RKI in kräftigen Farben macht, muß man auch mit einer Testquote über ganz Deutschland hinweg rechnen. Nimmt man die durchschnittliche Anzahl der wöchentlich (=7 Tage) Getesteten in Deutschland (Anfang des Jahres) von rund 1,5%, kann man über die Anzahl der wirklich vorgenommenen Tests erst eine wirkliche Vergleichbarkeit herstellen.

Im obigen Beispiel rechnet man also mit der standardisierten Fallzahl (1,5% der Bevölkerung von 100.000) 1.500 mal 1% Testpositivenquote und erhält die vergleichbare Inzidenz von 15. Diese Zahl ist deutschlandweit vergleichbar.

Nochmal: Das Beispiel von oben hat nur eine vergleichbare Inzidenz von 15. Weder 35, noch 100, erst recht nicht 1.000! 15! Warum also Lockdown verlängern?

Das habe nicht ich erdacht, sondern das sind die Überlegungen eines jungen Mathematikstudenten, der das in einem Video viel besser erklärt, als ich es versuche. Die 8 Minuten Video lohnen sich für alle Landräte und Stadtväter, die sich wundern, warum die Nachbarn so andere Zahlen haben. Vor allem im Voigtlandkreis!

Um also gut und gerne und richtig zu rechnen, brauchen wir Zahlen, Daten und Fakten!

Ich finde keine Zahlen, wie viele der Getesteten mit der B117-Mutante infiziert sind und wie viele mit irgendeiner anderen Version.

Ich finde keine Zahlen, wie viele PCR-Tests in den Regionen mit hoch gerechneter Inzidenz insgesamt gemacht wurden, die zu den Fallzahlengeführt haben. Wie soll man da reale Verhältnisse berechnen können?

Ich finde keine Angaben, wie viele dieser Fälle Krankheitsymptome haben und wie viele keine, also gesund sind und nur Viren-RNA auf der Nasenschleimhaut angezeigt wurde.

Ich finde keine Angaben, wie viele dieser positiven PCR-Tests mit weniger als 20 Zyklen (hohe Virenlast, vermutlich krank wahrscheinlich infektiös), 20-35 Zyklen (geringe/mittlere Virenlast, mal beobachten – eventuell infektiös) oder über 35 Zyklen (selbst geringe Virenbruchstücke wurden so oft dupliziert, daß endlich mal ein Messergebnis herauskommt nicht infektiös) durchgeführt wurden.

Ich finde keine Daten, wie viele von den aktuellen Patienten auf Stationen oder Intensivstationen der Krankenhäuser nach einer Impfung erkrankt sind. Steigen deshalb die Zahlen?

Ich finde keine Zahlen, wie viele Intensivbetten pro 1 Mio. Einwohner pro Bundesland überhaupt vorhanden sind, also den prinzipiellen Versorgungsgrad. Diese Zahl würde zeigen, wo man sich selbst vielleicht kaputtgespart hat und jetzt zu wenig Betten frei hat.

Ich finde keine Daten, wie viele Menschen in Altersheimen nach den Impfungen plötzlich mit oder anCorona versterben, obwohl das Heim vorher kein Hotspot war. Daß es Zahlen dazu gibt, kann ich bisher nur aus der Corona-Broschüre des Vereins Mandelzweig ablesen.

Nur wer die richtigen Fragen stellt und diese von qualifizierten Medizinern, Wissenschaftlern beantworten läßt, kann die richtigen Entscheidungen treffen, um die Situation in den Griff zu bekommen.

Es ist nicht mehr tragbar, nur mit propagandistischer „Besorgnis“ bewielert, beim Warten auf das Gutachten zum PCR-Test im Prozess des Amtsgerichts Heidelberg verdrostet zu werden. Es ist ein Skandal, dass Drosten vor Gericht nicht mit dem geforderten Gutachten klar stellt, ob sein PCR-Test für diagnostischeZwecke überhaupt geeignet ist. Fürchtet er, bestätigen zu müssen, dass dieser Test eben keine Aussagen über Erkrankungen trifft? Wir haben es satt, den Talkshow-Hopper Lautersprech beim Herbeifabulieren der dritten Welle zuhören zu müssen. Im Internet werden inzwischen T-Shirts angeboten mit der Aufschrift Lebe so, dass Lauterbach vor Dir warnen würde“. Mehr muß man da gar nicht sagen.

Es reicht jetzt! So ein Ei lassen wir uns nicht ins Nest legen!

Wir wollen Antworten auf legitime Fragen, damit zielgenau gehandelt wird, statt flächendeckend zu lähmen. Wir wollen diese Daten unsere Daten!! Wenn tausende Beamte und Mitarbeiter und externe Hochbezahlte nicht in der Lage sind, den Taschenrechner zu bedienen oder Excel zu befüllen, dann machen das eben die vielen Menschen, die es können und wollen. Her mit den Daten!

47,5 Millionen PCR-Tests wurden bisher beim RKI gemeldet. Jeder Zweite, vom Baby bis zum Greis, wäre damit schon mal getestet. Oder viele mehrfach? Man kann das in Familie und Freundeskreis leicht erfragen. Jeder Test kostet 50,50 Euro! Nehmt eure Taschenrechner zur Hand. Denn das bezahlt nicht Olaf Scholz, sondern der Steuerzahler.

Wir erwarten Antworten auf unsere Fragen und das noch vor Ostern!

Denn auf der Basis von Zahlenspielereien, die mit Inzidenzen jonglieren, die ursprünglich über den Daumen gepeilt wurden, um Gesundheitsämtern die Kontaktverfolgung zu ermöglichen, kann man keinen harten Lockdownbefehlen und das dann beschönigend Ruhephasewegen einer „Notbremse“ nennen

Menschen in Altenheimen sind mit fehlendem Lebenswillen gestorben, weil die Familie sie nicht zu Weihnachten besuchen durfte. Soll uns das jetzt zu Ostern als höchstem christlichen Fest noch mal zugemutet werden? Dann braucht niemand mehr um ein gegenseitige Verzeihen“ zu bitten.

Wer sein Volk derart ans Kreuz schlagen will, sollte sich auf das Wunder der Wiederauferstehung gefaßt machen.

Denn eine „Notbremse“ zu ziehen, um jemanden in eine Ruhephasezu schicken, ist keine Einbahnstraße.

DIVI Intensivregister

Video verbesserte Inzidenz-Berechnung https://fb.watch/4n-N5eRyot/

RKI – Coronavirus SARS-CoV-2 – Tabellen zu Testzahlen, Testkapazitäten und Probenrückstau pro Woche (17.3.2021)

Corona-Test: Kosten, Ablauf, Anspruch Fragen und Antworten (rnd.de)

Gutachten zu PCR-Test: Drosten lässt Gericht schmoren | Nordkurier.de

Lockdown sofort beenden! Trotz Inzidenz von 625? – Vera Lengsfeld (vera-lengsfeld.de)



Unabhängiger Journalismus ist zeitaufwendig

Dieser Blog ist ein Ein-Frau-Unternehmen. Wenn Sie meine Arbeit unterstützen wollen, nutzen Sie dazu meine Kontoverbindung oder PayPal:
Vera Lengsfeld
IBAN: DE55 3101 0833 3114 0722 20
Bic: SCFBDE33XXX

oder per PayPal:
Vera Lengsfeld unterstützen