Unter T+Exklusiv präsentierte das Berliner Blatt ein Stück Gossenjournalismus, den es vor zehn Jahren vermutlich noch mit spitzen Fingern in den Papierkorb befördert hätte. Aber in den Zeiten schwindender Leserschaft scheinen sämtliche journalistischen Maßstäbe außer Kraft zu sein.
Die „Junge Freiheit“ feierte letzte Woche ihr traditionelles Sommerfest, wie seit Jahrzehnten schon. Seit ein paar Jahren nicht mehr in wechselnden Locations, sondern im Wasserwerk am Hohenzollerndamm. Inzwischen gibt es viel mehr Interessenten, als das Wasserwerk fassen kann. das hängt mit dem wachsenden Erfolg und der stetig steigenden Leserschaft der Zeitung zusammen, die im nächsten Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiern wird.
Diesmal war aber etwas anders: Auf dem Mittelstreifen gegenüber dem Eingang hatten sich ein Dutzend Omis „gegen rechts“ versammelt, denen der Wunsch nach Demogeld durch ihre OP-Masken hindurch anzusehen war. Hinter diesem traurigen Haufen versteckte sich ein Fotograf, der sich ein Impressum mit einer linksextremistischen Gruppe teilt, die mit linksextremistischen Gewalttaten solidarisch ist.
Weil aber die Fotos, außer von der linken Blase im Netz völlig unbeachtet geblieben wären, brauchte der Aktivist einen „nützlichen Idioten“(Lenin), der die Bilder einer breiteren Öffentlichkeit zur Kenntnis bringt.
Ich will gar nicht wissen, was für die Machwerke bezahlt wurde. Für mich ist entscheidend, dass ein ehemalig bürgerliches Blatt bereit war, sich zum Erfüllungsgehilfen der Antifa zu machen. Der dazugehörige Artikel bietet nichts als Hetze, die von der T-Redaktion stets als demokratiezersetzend bezeichnet, aber gegen „rechts“ offensichtlich für opportun gehalten wird.
Absolut perfide ist die Behauptung des Autors, dass solche Treffen früher geheim waren, jetzt aber offen stattfinden. „Beweis“ ist die Teilnahme des Organisators des von „Correctiv“ erfundenen „Geheimtreffens“ in Potsdam, das tatsächlich aber eine private Zusammenkunft von politisch Interessierten war, das konspirativ ausspioniert und mit jeder Menge inzwischen gerichtlich untersagten Falsch-Behauptungen zu einer beinahe Wannsee-Konferenz umgelogen wurde.
Der Tagesspiegel-Autor, dem das bekannt sein müsste, schert sich nicht darum, sondern versucht, aus einer gescheiterten Verleumdung Kapital zu schlagen. Damit denunziert er gleichzeitig alle 450 Gäste des Festes, darunter zahlreiche Kinder mit dieser angeblichen Kontaktschuld.
Es wäre interessant zu wissen, ob die T-Redaktion tatsächlich glaubt, dass man mit solchen Methoden Vertrauen und neue Leser gewinnt. Wie solider Journalismus aussieht und wie man junge Leute begeistert, könnte der „Tagesspiegel“ inzwischen von der „Jungen Freiheit“ lernen.