Von Annette Heinisch
Anmerkung: Der folgende Text erschien zuerst auf der Achse des Guten als Teil einer Serie.
In den letzten zehn Jahren haben wir uns in der Frage, wo wir uns hinbewegen, gründlich geirrt. Das liegt nicht daran, dass wir erwarten sollten, die Zukunft genau vorhersagen zu können – im Gegenteil, wir haben uns geirrt, weil wir die Tatsache ignoriert haben, dass wir die Zukunft nicht vorhersagen können.[1]
Vor Jahren bauten mein Mann und ich ein eigenes Haus. Begeistert machte ich die Pläne, denn Häuser hatte ich schon viele entworfen, nun endlich eines für meine Familie! Natürlich sollte auch der Garten schön werden, nicht nur der obligatorische Rasen nebst ein paar immergrünen Büschen. Nein, ich las Bücher und Magazine, verlor mich in wunderschönen Fotos paradiesisch anmutender Gärten. Alle waren traumhaft, so etwas wollte ich auch haben. Obwohl ich eine „Großstadtpflanze“ bin, hatte ich nicht den leisesten Zweifel, der Aufgabe gewachsen zu sein. Es war ja auch nicht so, dass ich überhaupt keine Erfahrung gehabt hätte, regelmäßiges Rasenmähen war mit ebenso geläufig wie Unmengen von Laub zu fegen. Also alles kein Problem. Dachte ich.
Als sich das Haus der Fertigstellung näherte, kam der Gärtner, um aus der wüst aussehenden Baustelle ein Paradies zu zaubern. Begeistert erklärte ich ihm meine Pläne für die verschiedenen Gartenräume, beeinflusst von all den tollen Fotos, die ich gesehen hatte. Neben ansprechenden, gestalterisch aufwendigen Bereichen sollte natürlich auch eine Spielecke für die Kinder gebaut werden und ein Platz für selbst gepflanztes Gemüse vorhanden sein. Schließlich sollten die Kinder lernen, wie die Nahrung heranwächst – nicht nur Supermarkt und so… „Der Gartentraum“ weiterlesen