Der Kaiser ist nackt

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Was ergibt sich, wenn man die globale Erwärmung nicht indirekt aus Satellitendaten berechnet, sondern versucht, sie an Hand traditioneller Messungen zu beobachten? Die langzeitigen Aufzeichnungen dreier solcher Messstationen, zufällig ausgewählt und über den Globus verteilt, lassen keinerlei Erwärmung erkennen!

Ein kalter Oktober

Bei Diskussionen über den Klimawandel hört man auch von vernünftigen Personen oft die Ansicht „Aber dass es irgendwie wärmer wird, daran besteht doch wirklich kein Zweifel.“ Dieser Satz fiel hier kürzlich in meiner südafrikanischen Heimat und veranlasste mich zu der nächstliegenden Aktion: ich holte mir die Wetterdaten der vergangenen 30 Jahre vom Flughafen Kapstadt (genannt „Matroosfontein“ in den Originaldaten) , und erstellt daraus eine Graphik.

Zur Erklärung: Nach Gewohnheit der Wetterfrösche wird gerne die Temperaturentwicklung des (willkürlich gewählten) Monats Oktober betrachtet. Man nimmt die höchste an jedem Tag gemessene Temperatur und bildet deren Mittelwert über die 31 Tage des Monats. Das Gleiche tut man mit der tiefsten und der mittleren Temperatur. So ergeben sich im betrachteten Zeitraum von 28 Jahren für jeden der 28 Monate Oktober jeweils drei Zahlen. In der Graphik sind sie rot, blau oder grau dargestellt sind.

 

Beispiel: 1998 hatten wir offensichtlich einen heißen Oktober mit Tageshöchsttemperaturen um die 33°C, 2003 hatten wir einen „kalten“ Oktober mit Nächten um die 8°C.

Schauen wir uns die Mitteltemperatur an, so sieht man, dass die von Jahr zu Jahr stark fluktuiert, man kann aber über die betrachteten Jahre keinerlei signifikanten Trend erkennen. Eine den grauen Mittelwerten angepasste (gepunktete) Gerade gibt eine jährliche Abkühlung von ca. 5 Hundertstel Grad pro Jahr wider. Diese Zahl ist aber angesichts der Schwankungen nicht ernst zu nehmen, und man kann sicherlich nicht daraus schließen, dass der Oktober in Kapstadt in 100 Jahren um 5 Grad kühler sein wird

 

Kapstadt ist nicht die Welt

Kapstadt vielleicht die schönste, aber nicht die einzige Stadt der Welt, und noch dazu liegt sie auf der Südhalbkugel  (also Richtung Pinguine für Minister:innen). Wie sieht es Richtung Eisbären, also auf der Nordhalbkugel aus? Im Vertrauen auf die Neutralität der Schweiz habe ich dieselben Temperaturbetrachtungen zum Flughafen Basel angestellt und bin zum gleichen Resultat gekommen.

Über die vergangenen 28 Jahre ist kein nennenswerter Trend zu erkennen. Die Steigung der angepassten Linie von drei Hundertstel Grad pro Jahr ist gegenüber den Schwankungen vernachlässigbar. Würde man ein paar Werte aus der Zeit vor 1995 anhängen, dann ergäbe sich vielleicht eine ganz andere Steigung.

Wie es der Zufall will

Während ich mir diese Daten anschaue empfange ich eine E-Mail von einem freundlichen Kollegen, Herrn Josef K., und was schickt er: Die Temperaturdaten, welche die Dale-Enterprise-Station ( sie ist Bestandteil des US-Messnetzes) in Virginia über die letzten 50 Jahre aufgezeichnet hat.

Nachdem kein Monat angegeben ist wollen wir annehmen, dass es sich um die über das ganze Jahr gemittelten Temperaturen handelt. Durch die Linie wird ein Wert von 53,5°F = 12°C widergegeben, das wäre auch etwa Münchens Mitteltemperatur, hört sich also plausibel an. Und auch hier keinerlei Trend zu erkennen! Nicht über 50 Jahre!

Drei zufällig ausgewählte, über den Globus verteilte Messstationen – Virginia, Schweiz, Südafrika – haben über die vergangenen 3 bzw. 5 Jahrzehnte also keine Erwärmung gemessen. Falls es eine Erwärmung oder Abkühlung gäbe, so ginge die in den natürlichen Schwankungen unter, und könnte auch keine statistisch signifikante Veränderung des Klimas verursachen. Es spricht also einiges dafür, dass der Kaiser nackt sein könnte, dass es gar kein Global Warming gibt.

Drei Schwalben machen noch keinen Sommer und drei Messreihen noch keine Entwarnung. Und ich habe so den Verdacht, dass die Klimaminister und IPCC Potentaten dieser Welt, die uns vor dem Hitzetod retten wollen, über eine derartige Nachricht nicht einmal erfreut wären.

In den historischen Wetterdaten dieser Erde lauert also einiges an Sprengstoff. Temperaturangaben an Flughäfen sind übrigens wichtig für die Flugsicherheit. Temperatur beeinflusst Luftdichte, und diese die Tragfähigkeit der Luft und diese die nötigen Start- und Landegeschwindigkeiten von Flugzeugen. Es ist zu hoffen, dass dieses unendlich wertvolle Datenmaterial unangetastet bleibt.

Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.



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