Mensch oder Marionette?

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Von Gastautorin Annette Heinisch

„Unermessliches menschliches Leid entsteht, weil Fragen, die nur das Herz beantworten kann, vom Verstand entschieden werden und umgekehrt, dass dann, wenn der Verstand die Lösung hätte, die Gefühle dominieren…Gefühle eignen sich jedenfalls nicht zur Lösung komplexer Aufgaben….Gut und Böse auf politischer Ebene führt unweigerlich zu Mord und Totschlag“ (Achgut: “Kopf oder Herz: Wehe, wenn Staaten auf Gefühle hören”)
Mit diesen Worten wurde komprimiert der Grund des Niedergangs des Westens beschrieben. Emotionen werden gezielt als Instrument der Politik eingesetzt mit den Folgen, für die das 20. Jahrhundert sehr anschauliche Beispiele vorhält.
Gabor Steingart schilderte kürzlich in einem seiner Morning Briefings die Instrumentalisierung der Emotionen:
„…die Verrücktheit der westlichen Gesellschaft versteht man am besten, wenn man die Welt mit den Augen von Dr. Drew Westen betrachtet. Der Mann ist Gehirnforscher und war Wahlkampfberater des Präsidentschaftskandidaten Barack Obama.
Jeder Mensch besitze ein emotionales Gehirn, sagt Drew Westen. In diesem Gehirnteil werden instinktive Entscheidungen in Millisekunden gefällt: Fliehen oder bleiben? Rechts oder links? Erst später in der Evolutionsgeschichte der Menschheit habe sich das rationale Gehirn herausgebildet: Wissen statt Fühlen. Dieser durch Erziehung und Bildung geprägte Teil des Gehirns komme oft zu gänzlich anderen Schlussfolgerungen als sein emotionaler Counterpart.“

Westen schloss daraus, dass es unklug sei, im Wahlkampf auf das rationale Gehirn zu setzen, vielmehr müssten die Emotionen gezielt angesprochen werden.

Im Prinzip sind Westens Erkenntnisse nichts Neues, dass Gefühle ein guter Signal- aber ein schlechter Ratgeber sind, wissen die Menschen schon lange. Die kulturelle Voraussetzung für die immense Entwicklungsdynamik der abendländischen Rationalität wurde dadurch geschaffen, dass gesellschaftliche Regeln die Bürger dazu animierten, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Erst denken, dann handeln oder in Gefahrsituationen Ruhe bewahren, um Tod und Unheil bringende Panik zu vermeiden, waren die Leitsprüche der westlichen Hochkulturen. Die Methode, bei Schock und schwerer Not erst einmal a nice cup of tea oder eine schöne Tasse Kaffee zu trinken, war eine der Methoden, dem Hirn eine faire Chance zu geben. Außerdem gehörte es sich nicht, andere Menschen zu beleidigen. Abgesehen davon, dass dies ein Zeichen schlechter Erziehung ist: Wer Argumente hat, muss niemanden beschimpfen.

Die Politik geht jedoch einen anderen Weg, sie setzt gezielt auf Emotionen. Die politische Propaganda beruht ebenso wie die Gehirnwäsche auf der Manipulation der Emotionen:
„Gehirnwäsche bzw. mentale Umprogrammierung wird nuanciert, mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Programmen, schleichend und subtil durchgeführt, damit die Betroffenen nicht bemerken, wie sie schrittweise gefügig gemacht werden und bei ihnen bestimmte Verhaltensweisen fremdgesteuert ausgelöst werden. Die Betroffenen sollen nicht erkennen, wie ihr Verhalten in die beabsichtigte Richtung gelenkt wird, indem soziale und psychologische Faktoren durch direkte oder unterschwellige Beeinflussung geschickt manipuliert werden. Gewaltanwendung ist dabei nicht zwingend erforderlich, wie man bereits in den 1950er Jahren bei Gehirnwäscheversuchen in China herausgefunden hat. Heutige Psychogruppen und ‘Sekten’ greifen zur Manipulation ihrer Adressaten auf jahrzehntelang erforschte und entwickelte Psychotechniken zurück, um ihre Manipulationsprogramme zu perfektionieren. Methoden zur Verhaltensänderung durch mentale Umprogrammierung unterdrücken jede Form der Kritik. Sie sind durch die Diffamierung von Kritikern gekennzeichnet. In Ermangelung sachlicher Argumente behaupten die Protagonisten diverser Psychogruppen, dass Kritiker grundsätzlich nie recht haben. Dabei arbeiten sie oft mit Unterstellungen: Indem sie ihren Kritikern persönliche Rachemotive oder menschliche Schwäche andichten, wird versucht sie unglaubwürdig zu machen.“

Man versuche einmal, den Begriff „Kernkraft“ in eine Debatte zu werfen, wie auf Knopfdruck erfolgen die empörten Reaktionen.
Dabei wird ein Verhaltensmuster aufgegriffen, das von kleinen Kindern bekannt ist. Altersbedingt sind diese noch nicht in der Lage, rational zu argumentieren, dafür aber Experten der emotionalen Debatte. Wer kennt nicht den Satz: „Du bist doof, mit Dir spiele ich nicht“. So einfach geht Diffamierung und Ausgrenzung. Das andere Kind kann wenig machen, meist kommt ein „Selber“, es folgt ein zunehmend wütender Disput, auf kurz oder lang fliegen die Fäuste. Dieter Nuhr hat daher völlig Recht, wenn er vor kriegerischen Auseinandersetzungen warnt.

„Du bist doof“ gibt es in verschiedenen Varianten vom Rassisten, Sexisten, Nazi bis hin zum Klimaleugner. Man klebt ein Etikett auf die Person und grenzt sie aus. Bernd Lucke, der als Nazischwein beschimpft wurde, zog die Parallele zur Judensau.
Neuestes Beispiel ist die Oma als Umweltsau, die dann bei Twitter als Nazisau beschimpft wurde.
Dass Ausgrenzung nur der erste Schritt von weiteren ist, lehrt die Geschichte. Der WDR Kinder-Chor macht auch gar keinen Hehl daraus, wenn er zum Schluss des Liedes „vielversprechend“ sagt: „We will not let you get away with this“. Fritz Vahrenholt kann davon ein Lied singen.

Wie wichtig eine rationale Diskussion des Klimawandels ist, zeigt sich dann sehr deutlich im weiteren Verlauf des Morning Briefings. Steingart fährt nämlich fort:
„Womit wir bei Greta Thunberg wären, die vom „Time Magazine“ jetzt als Person des Jahres ausgezeichnet wurde. Sie, die mit der Wissenschaft sich verbündet hat, ist die Königin unseres rationalen Gehirns. Nur wenn die Menschheit sich mäßigt, wird sie die Überhitzung der Atmosphäre und damit den vorsätzlichen Schadensfall für die eigene Spezies verhindern können.
Wenn da nur nicht das emotionale Gehirn wäre, das unserer Rationalität böse Streiche spielt. Wir konsumieren anders als wir denken. Wenn das „Time Magazine“ ehrlich zu uns wäre, gehörte nicht die Klima-Göttin („The Power of Youth“), sondern der real gekaufte Klimakiller auf das Titelbild: der SUV. The Power of Truth.“

Greta als „Königin des rationalen Gehirns“? Sie, deren bekanntester Slogan „I want you to panic“ ist? Sie, die uns sagt, wir sollten die Wut und Verzweiflung fühlen, die sie fühlt und dann ohne nachzudenken handeln? Sie, die als Teenie, der nicht einmal die Schule regelmäßig besucht, von Wissenschaft in etwa so viel versteht wie eine Kuh vom Fliegen?

Das ist bizarr. Allerdings bestätigt es die Ergebnisse der Forschung von Drew Westen. Diese besagen, dass sowohl die Anhänger der Republikaner wie auch der Demokraten Widersprüche und Inkonsistenzen bei der Aussage des jeweils gegnerischen US-Präsidentschaftkandidaten genau erkennen, aber bei ihrem eigenen Kandidaten hinweg erklären. Es geschah in den Versuchen noch mehr:
“Nachdem die Parteianhänger einen Weg gefunden hatten, zu falschen Schlussfolgerungen zu kommen, schalteten sich nicht nur jene Schaltkreise ab, die an negativen Emotionen beteiligt sind, sondern jene, die an positiven Emotionen beteiligt sind, schalteten sich ein. Das parteiische Gehirn war offensichtlich nicht damit zufrieden, sich bloß besser zu fühlen. Es fuhr sogar Überstunden, um sich gut zu fühlen und aktivierte die für Belohnungen zuständigen Schaltkreise, die den Parteigängern einen Schub positiver Selbstbestätigung für ihr verzerrtes Denken lieferten. Diese belohnenden Schaltkreise überschneiden sich substanziell mit jenen, die aktiviert werden, wenn Drogensüchtige ihren »Schuss« bekommen, was dem Begriff »Politik-Junkie« eine ganz neue Bedeutung gibt.” (Das politische Gehirn, S. 14)

Greta behauptet, über höheres und unanfechtbares Wissen zu verfügen, dass sofortiges Handeln erzwinge, weil sonst der Weltuntergang drohe. Daher wird sie oft als Prophetin einer Weltuntergangssekte bezeichnet. Es ist jedoch noch weit schlimmer als das. Der Glaube beinhaltet per definitionem Zweifel, denn sonst wäre es Wissen. Das lässt Raum für rationales Denken. Wer aber nicht auf den Glauben, sondern auf „die Wissenschaft“ als höhere Instanz Bezug nimmt, der schließt damit jeden rationalen Diskurs bewusst aus.
Das Ende der Diskussion ist aber das Ende der westlichen Kultur. Kritisches Hinterfragen und Reflexion sind das Fundament der abendländischen Rationalität.

Klimafragen

Es wird Zeit, dass sich die Staatsbürger, die vielleicht ein wenig mehr von Wissenschaft verstehen und die die zivilisatorischen Errungenschaften unserer Hochkultur nicht kampflos preisgeben wollen, zu Wort melden. Auch wir versuchen mit unseren 16 Klimafragen, die in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten erstellt wurden, den Diskurs auf eine rationale Ebene zu überführen: www.klimafragen.org

Die ersten Reaktionen sind schon eingetroffen, u. a. ein weiterführender Diskurs mit der EU, der zeigt, wie man sich auf rationaler Ebene zielführend austauschen kann. Darüber werden wir später Genaueres berichten.
Der „Rationale Widerstand“ wird aber auch anderswo eingeläutet: sciencefiles.org: “Lokaler rationaler Widerstand nun auch in Hamburg”

Aus dem politischen Bereich stammt die Initiative der „WERTEUNION IN BAYERN/Konservativer Aufbruch“, die ein – ebenfalls fachlich unterlegtes – Klima-Manifest 2020 mit der Überschrift „Die Sonne steuert unser Klima, nicht das CO2 –
Für eine stabile, bezahlbare und sichere Energieversorgung – Gegen Ökodiktatur und pseudowissenschaftliche Untergangspanik“
veröffentlicht hat:
konservativeraufbruch.de/klima-manifest-2020

Aus dem staatsbürgerlichen und zugleich fachlich versierten Bereich meldete sich der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz zu Wort. Er hat sich auf Facebook in Folge Nr. 59 der Serie „Mit Vernunft in die Zukunft, oder??“ wie folgt geäußert:

„…Lassen Sie mich heute über etwas nachdenken, was für unseren künftigen Diskurs von ausschlaggebender Bedeutung ist – auch weil sich eine Systemfrage dahinter verbirgt. Es geht um die Verbotskultur mit dem die Grünen (seit es sie gibt) über die Gesellschaft herfallen:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich mich jetzt in die Nesseln setze. Ein solcher Gedanken sollte aber für jeden, dem unser Land, seine Kultur und seine technischen Errungenschaften am Herzen liegen, keine Rolle spielen: Geht es auch ohne Brachialverbote? Gewiss, dem Mainstream zufolge, sind jetzt viele Dinge „erforderlich“: Tempolimit, Veganitis und so weiter.
Es scheint leicht, mit der Verbotskeule zu operieren, zumal auch ein Großteil der Medien ins gleiche Horn stößt. Aber: Ist es nicht viel schwieriger, diesem schmalen Pfad zu folgen, den man – ob Wissenschaftler oder Staatsbürger – dann folgen sollte, wenn man nicht gleich auf jedes „Stopp“-Schild springt, sondern sich erst einmal Gedanken darüber macht, welche Alternativen es vielleicht sonst noch gibt in unserer Zeit, in der so vieles „alternativlos“ erscheint.
Die Debatte wie sie jetzt, aufgeheizt durch „Klimawandel“ und ähnlichem, geführt wird, birgt insofern eine große Gefahr, weil eine Unmenge finanzieller Ressourcen (die vielleicht für andere Dinge – Pflegenotstand, Soziales Netz etc. – irgendwann einmal dringend gebraucht werden, jetzt in Projekte fließen, deren Effizienz bis zur Stunde noch nicht bewiesen ist. Wohlgemerkt: Es geht hier nicht darum, den Klimawandel zu leugnen, denn diesen gibt es leider. Die Frage ist nur, ob ausschließlich der Mensch dafür verantwortlich ist, oder ob es nicht auch Sinn macht, eben in die „andere“ Richtung wie zum Beispiel natürliche Ursachen, Stichwort: Warm-/Kaltzeiten, zu forschen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es verantwortliches Handeln ist, wenn Unsummen von Steuergeld (und damit Volksvermögen) in Politikfelder umgeleitet werden, ohne zu wissen, welchen Sinn das letztlich macht und zu welchen Ergebnissen dies alles führt. Man könnte es aber auch anders formulieren: Das Geld, das hier für vermeintlich Naheliegendes verballert wird, – ich denke darüber hinaus auch an die Billion Euro, die die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Forschung stecken will – dieses Geld fehlt uns möglicherweise für ganz andere, wichtige, zukunftsentscheidende Technologien, von deren Existenz heute noch kein Mensch eine Ahnung hat.
Insofern ist in dieser Debatte für eine Art Generalinventur höchste Eisenbahn. Es geht um die Frage, welche Instrumente (und auch Gremien) künftig zum Einsatz kommen sollen, um die Menschheit relativ unbeschadet ins 21. Jahrhundert zu begleiten. Dabei geht es natürlich auch um die Begleitmusik: Ein hysterisches Stakkado hilft hier nicht weiter, und eine lächerliche Diskussion über eine wie auch immer geartete „Umweltsau“ genauso wenig. Die Frage darf einem Wissenschaftsjournalisten erlaubt sein: Welche Kompetenzen haben Organisationen wie „Weltklimarat“ und welche Interessen vertreten sie?
[…]
Sehen Sie sich mein Video an. Es enthält auch jenen Link, der mich zum Nachdenken gebracht hat: Professor Werner Kirstein, vormals Leibniz Gesellschaft am Kernforschungszentrum Jülich und Professor an der Universität Leipzig, ist Experte für physikalische Biologie, Klimatologie und vor allen Dingen für die Interpretation und Auswertung von statistischen Daten über jahrhundertelange Zeiträume. Seine Erkenntnis gibt jeder Diskussion über Klimawandel einen eigenen Akzent.
 https://juergenfritz.com/2018/12/17/kirstein-kleber/
Dann noch paar andere Links, die den von den Klima Ideologen behaupteten Blödsinn widerlegen. Zum Beispiel über das Elektroauto, das zwar Vorteile für die Umwelt bringt, aber die Klimaproblematik keineswegs löst. Trotzdem setzt der Mainstream voll darauf obwohl Alternativen bestehen. Kein Wunder, dass sich auch die Automobilindustrie systemimmanent verhält.
 Elektro-Autos retten die Welt nicht

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[…]
Ich möchte Ihnen aber auch das genaue Gegenteil der  oben dargestellten Klimatheorie nicht vorenthalten. Hier der Link zu einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“, in dem von den fünf Fehlern die Rede ist, die im Zusammenhang mit der Klimawandel-Leugnung gemacht werden können:
 https://www.sueddeutsche.de/…/klimawandel-die-fuenf-grossen …
Mir ist klar, dass es nicht einfach ist, sich jetzt eine Meinung zu bilden. Trotzdem: Ganz wichtig ist es, dass Sie wissen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um an dieses für uns so wichtige Thema heranzukommen.“

Dem ist inhaltlich nichts hinzuzufügen außer der Bitte: Unterstützen Sie uns!
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