Der Stein trügt – oder die guten Seiten des CO2

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Von Gastautor Wolfgang Schnetzer

Mein Schweizer Professor Trümli (Name geändert) stellte während seiner Vorlesung eine kuriose Frage: „Was, wenn ich einen Stein an einem sehr langen Seil in den Marianengraben hinuntergleiten lasse, passiert mit dem Stein“? Das allgemeine ratlose Gemurmel im Hörsaal einigte sich auf „ Nichts“ und Trümli fing an zu toben. Er wollte eine Gegenfrage. Was das für einen Stein sei? Und er hätte geantwortet: Ein Calcit.

Tatsächlich ist es so, wenn ich den Vorschlag Trümlis aufnehme und ein Stück Zugspitze in den Tiefen dieses Tiefseegrabens bade, wird dieser Brocken Kalkstein nicht überleben. Ziehe ich das Seil zurück ist der Stein verschwunden. Er ist einfach weg. Aufgelöst als wäre es Zucker (Calcit-Kompensationstiefe). Doch ein bisschen hatten die Studenten schon auch recht, denn mit jedem anderen natürlichen Stein (Mineralien-zusammenballung) passiert genau das nicht.

Er ist also schon speziell, dieser Stoff, den wir unter vielen Bezeichnungen kennen und dessen Eigenschaften einzigartig sind. Eine Besonderheit besteht darin, daß er im Zusammenspiel mit Wasser das Gegenteil von dem macht, was wir erwarten. Ist das Wasser kalt löst er sich gerne auf. Im warmen Wasser dagegen fällt er aus. Er bildet Steine durch Verdunstung (Tropfsteinhöhlen) und er läßt Berge wie die Zugspitze entstehen indem er mit den Korallen eine weltweit wirksame Arbeitsgemeinschaft in Sachen Gebirgsbildung aufgenommen hat.

Er baut also mit den Korallen eine Brücke zum Leben. Und wenn wir diese Linie weiterverfolgen, dann entdecken wir, dass Muschelschalen, Fischgräten, Knochen, Zähne und sogar Finger- und Zehennägel auf Calciumnachweis positiv reagieren. Und so darf man auch mit Fug und Recht schreiben, dass es das Leben, wie wir es kennen, ohne Calcium nicht gäbe.

Aber das ist noch nicht die ganze Geschichte. Was jetzt kommt sollte Ihren Trümli-Instinkt wachrufen, wenn ich behaupte, dass die Zugspitze im kalten Regenwasser sich nur ganz wenig löst. Entnehme ich aber dem Fluß im Loisachtal eine Wasserprobe, sieht die Sache anders aus. Hier finde ich Rekordwerte in Sachen Calcium-Carbonat-Härte. Da muß also etwas passiert sein zwischen Zugspitzgipfel und dem Loisachtal, wenn man dort soviel gelösten Kalk im Flußwasser findet?

In gesunden Mutterböden, (Almwiesen, Wälder und Felder im Tal) gibt es viel vom 
Felsen erodierten Kalkstein. Auch lebt dort eine Unmenge von Bodenbakterien. Wie fast alle Kreaturen sondern diese CO2 ab. Das löst sich im Regenwasser und umwirbt das Calcium. Beide gehen ein Bündnis ein das ihnen ermöglicht dem Wasser zu folgen, wohin Wasser auch fließt. Manchmal stoppt die Reise schon an der ersten Wurzel. In der Pflanze wird die Partnerschaft beendet und es werden neue geschlossen, die zu deren Wachstum beitragen. Andere Pärchen halten durch bis in die Weltmeere um auch dort Aufgaben zu übernehmen, die Leben ermöglichen. Die einfache Formel des Calcium-Kohlensäurekreislaufs sagt aus: Ohne CO2 kein Pflanzenwachstum, ohne Pflanzen und Plankton keine Nahrung und kein Sauerstoff, und ohne Calcium keine Knochen- und Schalenbildung. Darum erweitern wir die schon mal getroffenen Aussage in: Das Leben, wie wir es erfahren, würde es so ohne Calcium und CO2 nicht geben.

„Olle Kamellen“, sagt das Teufelchen auf meiner Schulter. „Warum schreibst Du denn das alles? Glaubt Dir doch eh keiner“. Ich antworte: „Weil es das ist was wir wissen und das was die Leute glauben zu wissen, wissen wir eben nicht“. „Und was glauben die Leute“, fragt er „Dass wir zuviel von allem haben und vor allem haben wir viel zuviel C02, in der Luft und im Wasser. Es wird immer wärmer, das Eis schmilzt, das Wasser steigt, die Meere versauern und die Eisbären sterben“. Teufelchen lacht und will gar nicht aufhören zu lachen. „Schau“, sagt er, „die Leute wollen gar nichts wissen, die wollen an etwas glauben, das ihnen ein gutes Gefühl gibt. Aber dafür müssen Sie erst mal Angst haben, damit man ihnen dann die Rettung in Aussicht stellen kann“. „Ein teuflischer Plan“ entgegne ich. „Wie kommst Du nur darauf zu erzählen, dass im CO2 eine Schöpfungsbremse eingebaut ist, deren verehrende Wirkung genau dann eintritt, wenn wir glauben es zu toll zu treiben?“ „Zu viel der Ehre“ sagt Teufelchen, „das wart ihr schon selbst. Der Schellnhuber z.B., was der alles erfunden hat. Decarbonisierung, Deindustrialisierung, Elektroauto, Naturstrom, Steinzeit elektrisch…… und erste mein Lieblingsbegriff „Bevölkerungsreduktion“. Teufelchen lacht und lacht und will gar nicht mehr aufhören. „Das hat er weder geschrieben noch gesagt, das waren andere“, entgegen ich Ihm. „Ja, kann sein, dass er das anders formuliert hat, aber ich find ihn einfach wunderbar teuflisch, … diesen Begriff“. „Und warum“? frag ich. „Hör zu“, antwortet er energisch, „ich bin der Teufel und mein Geschäft ist nun mal Seelenschachern“. „Und was meint Gott dazu“? frag ich weiter. Teufelchen strahlt genüßlich und antwortet. „Den wurmt noch immer, dass er die Wette um den Dr. Faust verloren hat und ich hab ihm eine Revanche angeboten, bei vollem Einsatz“.

Das Teufelchen auf meiner Schulter ist verschwunden, aber das Lachen hab ich immer noch im Ohr. Ich denke an einen Kommunismus mit neuen Kleidern. Herrschaft eines grünen Proletariats. Doch Gott wehrt sich. Er hat den Papst geschickt, gerade rechtzeitig. Ein Hoffnungsträger! Aber da fällt mir ein, dass Schellnhuber zum Beraterstab des Papstes zählt und er gehört auch zu den führenden Köpfen der Kohlekommision.



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