Sabah ist eine Erdogan treu ergebene türkische Tageszeitung. Sie hat auch einen deutschen Ableger, der nach eigenen Angaben von „nahezu 60.000 Türken“ in Deutschland täglich gelesen wird. Das Blättchen fällt immer mal wieder unangenehm auf. Als Kanzlerin Merkel nach dem Attentat vom Breitscheidplatz ankündigte, die Täter hart zu bestrafen, fand Sabah das „besorgniserregend“. Letzte Woche kam es dann aber knüppeldick.
In Reaktion auf eine Schlagzeile der Bild, die Erdogan vorwarf, kein Demokrat zu sein, titelte Sabah:
„Ihr kämpft umsonst. Eure Macht reicht nicht, um die Türkei aufzuhalten. Hey Europa … Hey Deutschland … Hey Holland … Hey Faschisten… Hey Nazi-Überbleibsel … Hey Bild … Glaubt Ihr, dass wir uns vor eurem Geschrei, eurer Aufregung und euren unmoralischen Verleumdungen fürchten werden?“
Ein klarer Fall von Aufwiegelung zum Hass mittels Fake-News. Bei vielen Erdogan-Anhängern verfängt diese Masche leider nur zu gut. Auf Facebook-Seiten wie „Freiheit für Palästina“ kommentieren Nutzer den Sabah-Aufmacher mit augenöffnenden Tagesträumereien vom Großosmanischen Reich:
Inshallah bald Osmanische Reich von Bosnien bis nach Mekka!!
Warhel Majid Inshallah mit Erdogan als unser erster Kalif!
Wenn die Moslems NUR bereit werden Grenzen zu ausradiren, werde alles aufhören- wie brauchen nicht gr0ßes Opfer , NUR Grenzen ausradiren die uns KOLOnial Mächte geschafen haben- UND wir sollen Nationalität ausradiren, weil NUR Gottesergebenr sind Bruder
Warhel Majid das ist zu klein, Moslems besitzen viel mehr ,als diese kleine Fläche auf der Karte
Musa Erdogan falsche Einstellung von dir jeder Moslem sind unsere Brüder und unsere Geschwister ich würde für jeden Muslim in den Krieg ziehen und helfen
Erdogans hetzerische Rhetorik fällt also auf fruchtbaren Boden. Ob solche Ausfälle demnächst auch unter das Maas’sche Gesetz gegen Hate Speech und Fake News fallen werden? Ob Gerald Hensel Sabah demnächst auf eine Blacklist für Werbetreibende setzen wird?