ARD will Quote mit Attentats-Opfern machen

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Die zwangsfinanzierten Fernsehsender verlieren erheblich an Zuschauerzahlen. Es sind fast nur noch die Alten zurückgeblieben, die seit ihrer Kindheit ARD sehen und sich nun nicht mehr umorientieren wollen. Das alarmiert die Redaktionen, denn wenn der Trend ungebremst so weiter geht, könnte eines Tages die berechtigte Frage aufgeworfen werden, warum es noch eine „Grundversorgung“ geben muss, die niemand mehr nachfragt.
Auch den Tatort, über Jahrzehnte eine Institution, wollen immer weniger Menschen sehen. Auch hier überwiegt das 50+-Publikum. Aber da die Senioren inzwischen die stärkste Alterskohorte sind, sitzen am Sonntagabend immer noch mehrere Millionen vor dem Bildschirm. Davon können die Tagesthemen nur träumen. Da kommen der Redaktion in der Not seltsame Einfälle.
Wer gestern Abend den ausnahmsweise mal unideologischen Tatort angesehen hat, wurde nach etwa einem Drittel der Sendung beim Fernsehgenuss erheblich beeinträchtigt. Das Filmbild schrumpfte um ein Viertel. Dahinter lugte der blaue Hintergrund des Tagesschau-Studios hervor und unten verkündete ein Laufband: „Eilmeldung: …“. Die Tatort-Fans wurden nicht etwa darüber informiert, dass ein nationaler Notstand ausgebrochen war, oder ein Krieg mit Russland angezettelt wurde, sondern dass in den USA in einer Kirche Gottesdienstbesucher erschossen wurden.
Heute stand auf Google News zu lesen, dass „als das ganze Ausmaß der Tat deutlich“ wurde, „sich die ARD-Verantwortlichen“ dazu entschieden haben, eine Eilmeldung einzublenden, bei der der Tatort in einem entsprechend verkleinerten Bildschirmbereich gezeigt wird. Die Eilmeldung lief aber nicht nur einmal, sondern in Wiederholungen mehrmals hintereinander. Es war ein dreister Eingriff à la Big Brother.
Den Zuschauern sollte förmlich eingehämmert werden, anschließend Tagesthemen zu sehen, um mehr zu erfahren. Es gehört aber ganz sicher nicht zur „Grundversorgung“, mit Hilfe erschossener Menschen Quote zu machen. Im Gegenteil: Es ist obszön.
Es ist schon schlimm genug, dass die Öffentlich-Rechtlichen dazu übergegangen sind, mitten in laufende Filme Werbung für die nächsten Sendungen einzublenden. Mit Tod und Leid Quote machen zu wollen, ist der nächste Übergriff, der mit keinem gesellschaftlichen Auftrag zu rechtfertigen ist. Es wird Zeit, dass die Gebührenzahler die immer schamloser agierenden Staatsmedien in die Schranken weisen.



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