Sehr geehrter Fraktionsvorsitzender der Bundestags-Linken, lieber Herr Kollege Bartsch,
jetzt mache ich es mal wie Wagner in der Bild und schreibe Ihnen einen offenen Brief.
In der ursprünglichen Fassung meines Artikels „Die Massenverhaftungen am 17. Januar in Ostberlin waren der erste Nagel im Sarg der DDR“ hatte ich fälschlicherweise geschrieben, auch Sie gehörten zu den Genossen, die vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss „Verschwundenes DDR-Vermögen“ die Aussage verweigert haben mit der identischen Begründung, man würde sich der Strafverfolgung aussetzen, wenn man sein Wissen preisgäbe. Das war falsch. Sie hatten jedes Recht auf eine angemessene Gegendarstellung. Mir ist es auch mehr als einmal passiert, dass ich eine Gegendarstellung fordern musste. In solchen Fällen habe ich an die betreffende Redaktion geschrieben und sie meist auch bekommen. Nur im Weigerungsfall habe ich anwaltliche Hilfe gesucht.
Da wir uns persönlich kennen und Kollegen im Deutschen Bundestag waren, hätten Sie mich anrufen oder mir eine Mail schreiben können. Ich hätte mich bei Ihnen entschuldigt und sofort die Berichtigung veröffentlicht.
Statt dessen setzen Sie ohne Vorwarnung sofort einen Anwalt in Bewegung, der ein Schreiben aufsetzt und mit der Festsetzung eines absurd hohen Streitwerts versucht, die Kosten in ebenso absurde Höhen zu treiben. Das ist offenbar als Abschreckung gedacht. „Offener Brief an Linke-Bundestagsfraktionsvorsitzenden Bartsch“ weiterlesen