Wenn mir zu DDR-Zeiten jemand gesagt hätte, dass es 27 Jahre dauern würde, ehe ich die Gelegenheit, Helgoland besuchen zu können, wahrnehmen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Die rote Insel gehörte zu meinen Traumzielen. Als mich die DDR 1986 kurzzeitig entließ, damit ich den Onkel meines dänischen Mannes in Kopenhagen besuchen konnte, fuhr ich heimlich nach Hamburg. An den Landungsbrücken sah ich die Fähre nach Helgoland, aber ich hatte nicht genug Geld für die Überfahrt. Die traurige Gewissheit, als ich die Grenze zum Arbeiter- und Bauernparadies überschritt, wieder endgültig abgeschnitten zu sein von den Möglichkeiten, die in der freien Welt lockten, erwies sich als unbegründet. Die DDR verschwand, mit ihr auch der Druck, unbedingt reisen zu müssen. Helgoland musste warten. Aber endlich war es soweit. Ich bestieg den Katamaran nach Helgoland. „Helgoland – eine Insel zum Verlieben“ weiterlesen