Der grüne Kanzlerus, die grüne Kanzlera, das grüne Kanzlerum, dadideldum – oder wie die Grünen das Problem der Kanzlerkandidatur lösen,

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Wenn Geschlechter nur soziale Konstrukte sind, müsste es völlig egal sein, wer als Kandidat oder Kandidatin für das Kanzleramt antritt. Oder doch nicht?

Von Gastautorin Antje Hermenau

Es klappt leider nicht oft, aber manchmal eben auch mal richtig gut: Die Grünen können zeigen, wie sie die von ihnen aufgeworfenen großen Probleme unserer Zeit lösen – und das vor der Wahl anstatt danach und vor laufenden Kameras. Da die CDU/ CSU einfach nicht mit der Sprache rausrückt, wer Kanzlerkandidat sein wird, kam man am Tag nach der Wahl nicht drum herum, diese Frage eben einer anderen Partei zu stellen. Bei den hippen Grünen ist das ja noch genauso offen wie bei den alten weißen Männern (und Frauen) der CDU.

 

Es gibt zwei gehandelte Talente. Annalena, die sich auch als Frau empfindet und kleidet, und Robert, der sich auch als Mann empfindet und sich so kleidet. So weit, so klar. Zwei Leute, zwei eindeutige Geschlechtszuordnungen, zwei Möglichkeiten. Er oder sie wird’s.

 

Es sind aber die Grünen. Da muss es schon komplexer sein: In ihrem Grundsatzprogramm (online auf der homepage) findet man auf S. 56 (199) unter der Rubrik „Recht auf Selbstbestimmung“ folgendes Selbstfestlegung: „Der grüne Kanzlerus, die grüne Kanzlera, das grüne Kanzlerum, dadideldum – oder wie die Grünen das Problem der Kanzlerkandidatur lösen,“ weiterlesen