Israel ist das Schicksal des Westens

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Während auf den Straßen der deutschen Hauptstadt immer lauter die Auslöschung Israels zugunsten eines Palästinensischen Staates „From the river to the sea“ gefordert wird, gerät Israel auch international immer mehr in die Isolation. Der Westen hat nicht begriffen, dass es auch um seine Existenz geht.

Israel verteidigt nicht nur sich selbst gegen seien Feinde, sondern das westliche Modell, das von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten geprägt ist.

Wie dramatisch die Lage ist, wurde mir klar, als ich anlässlich eines Besuches in der Staatsoper Berlin das israelische Camp auf dem August-Bebelplatz entdeckte, das an die von der Hamas entführten Geiseln erinnert. Von den hunderten unbesorgten Zuschauern von „Don Giovanni“ warf gerade mal ein halbes Dutzend einen Blick auf das Camp. Man plauderte, genoss seinen Wein und die Abendsonne und ließ sich von den drängenden Problemen nicht stören. Ich wollte es genau wissen, deshalb besuchte ich am Sonnabend das Camp noch einmal. Wieder waren es nur ein halbes Dutzend Mitbürger, die sich für das Schicksal der Geiseln interessierten. Dabei waren Die Linden voll von Flaneuren. Es waren auch nur ein halbes Dutzend Unterstützer da, die ziemlich deprimiert, so hatte es jedenfalls den Anschein, beieinanderhockten. Sie gingen nicht auf die Besucher zu, ich wagte es auch nicht, sie anzusprechen.

Am Tag vorher war die Humboldt-Universität von propalästinensischen Terrorunterstützern besetzt worden. Die Tagesschau berichtete am Abend aber breit über das besoffene Gegröle von ein paar Yuppies auf Sylt, da blieb diese Straftat eine Randnotiz. Während die propalästinensischen Terrorunterstützer das Hauptgebäude der Humboldt-Uni nicht nur besetzten, sondern Mobiliar zerstörten und Wände beschmierten, Schäden in beachtlicher Höhe anrichteten, was höchstens auf den hinteren Seiten gemeldet wurde und die Präsidentin die Besetzung nicht nur tagelang nicht unterband, sondern keine Anzeige gegen die Zerstörer erstatten wollte, schafften es die jungen Leute auf Sylt in die Schlagzeilen. „Israel ist das Schicksal des Westens“ weiterlesen

Erste Analyse der Thüringer Kommunalwahl: Wir brauchen eine gemeinsame freiheitlich-liberal-konservative Liste für die Landtagswahlen!

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Gratulation an CDU und AfD: Sie haben die Thüringer Kommunalwahl dominiert. Die SPD hat sich teilweise beachtlich geschlagen. Die großen Verlierer sind die Linken und die Grünen. Für die Linken ist das einen klare Ansage: Einen Ramelow-Effekt wird es bei den Landtagswahlen nicht geben. Rot-rot grün ist Geschichte. Bei den großen zentralen Ämtern im Land, den hauptamtlichen Landräten und den Oberbürgermeistern gibt es am 9. Juni, dem Tag der Europawahl, Stichwahlen, oft zwischen CDU und AfD (z.B. Saale-Holzland-Kreis, Greiz, im Eichsfeld oder im Wartburgkreis), aber auch zwischen SPD und AfD, wie im Kyffhäuserkreis oder im Kreis Gotha.

Die prestigeträchtige Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters von Erfurt wird zwischen CDU und dem Amtsinhaber Andreas Bausewein von der SPD ausgetragen, die AfD lag in Erfurt knapp an dritter Stelle. Im Anhang finden Sie den Link zu allen Ergebnissen auf den Seiten des MDR.

Aus meiner Sicht ist das eine sehr gute Nachricht für liberal-konservative Inhalte: In den Stichwahlen werden die jeweiligen Bewerber den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ein überzeugendes Angebot machen müssen, wenn sie über ihr Stammklientel hinaus Mehrheiten erringen wollen. Dampfplauderei oder Lagerwahlkampf wird am 9. Juni nicht funktionieren. Wer eine überzeugende Arbeit für die Bürger macht, wird schon im ersten Wahlgang belohnt, wie In Bad Frankenhausen und in Sondershausen. Besondere Gratulation an Matthias Strejc und Steffen Grimm!

Aus meiner Sicht gibt es aber auch einen ganz klaren Verlierer im bürgerlichen Lager: Alle die freiheitlich-bürgerlichen Kräfte, die im Herbst und Winter noch in Thüringen große Hoffnungen erzeugt hatten, die großen unabhängigen Namen Freie Wähler, Bürger für Thüringen, dieBasis, aber auch die sich formierende WerteUnion und die weitere Parteigründung Bündnis Deutschland: Es gab ein Fenster des öffentlichen und medialen Wohlwollens, was von den versammelten Akteuren in Gremiensitzungen und Hinterzimmer-Armdrücken, in Zaudern, Zagen und auf Führungspersonen starren, kurz in Parteivereinsmeierei alter Schule komplett gegen die Wand gefahren wurde: „Erste Analyse der Thüringer Kommunalwahl: Wir brauchen eine gemeinsame freiheitlich-liberal-konservative Liste für die Landtagswahlen!“ weiterlesen

Bärbel Bohley und das Grundgesetz

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Heute vor 79 Jahren wurde die bekannteste Bürgerrechtlerin der DDR. Bärbel Bohley in Berlin geboren. Dort, wo heute das Fest des Grundgesetzes ausgerichtet wird, rund um den Reichstag, spielte Bohley als Kind in den Ruinen.Warum kommt mir das in den Sinn? Weil die Feier des Grundgesetzes etwas Makaberes hat. Sie wird ausgerichtet von denen, die besonders in der Corona-Zeit bedenkenlos das Grundgesetz gebrochen haben, indem sie der Bevölkerung die Grundrechte verweigerten, bzw. nur als „Privileg“ für regierungskonformes Wohlverhalten teilwiese gewährten. Die Feier soll das vergessen machen. Die Missachtung des Grundgesetzes hat keineswegs aufgehört, sie wurde und wird in zahlreichen Gesetzesinitiativen der Ampelregierung fortgesetzt. Damit wird eine Politik, die mit der Merkel-Regierung begonnen hat, zum Alltag.
Wer heute das Grundgesetz feiert, kann längst von Staatstrojanern auf dem heimischen Computer überwacht werden. Ein gesetzliches „Betretungsrecht“ erlaubt, der Polizei, zur Installierung solcher Trojaner in Wohnungen einzubrechen. Die Große Koalition unter Merkel hat das trotz Warnungen von Staatsrechtlern  durchgedrückt. Für alle, die sich nicht betroffen fühlen sei gesagt, dass Trojaner auch gegen Personen eingesetzt werden könne, „gegen die noch kein Tatbverdacht begründet ist”.

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Relotius-Spiegel macht auf Neues Deutschland

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Eigentlich schien die “Debatte” um den Propheten Daniel und das Berliner Stadtschloss durch – der Förderverein Berliner Schloss hat gestern Abend die Kampagne der Professoren Oswalt (Uni Kassel) und Zimmerer (Uni Hamburg) ziemlich cool eingeordnet: “verbreiten Unsinn” (siehe PM anbei).

Aber weit gefehlt:

Der Relotius-Spiegel ist noch für einen weiteren Tiefpunkt gut – und bereichert die Debatte um ein initial nicht namentlich gekennzeichnetes Freizeit-Stasi-Denunziations-Stück mit dem inhaltlichen Gegenwert eines ND*-Artikel aus dem Frühjahr 1989 (anbei, aber ausdrücklich nicht als Leseempfehlung, jetzt auch mit vier Spiegelautoren geschmückt).

Aber die Karawane zieht weiter: Während das Berliner Stadtschloss/Humboldt-Forum bald fast vollständig rekonstruiert ist und eine echte Zierde unserer Hauptstadt wird, sind diese Art selbsternannten Verteidiger der deutschen Demokratie geistig, moralisch und vor allem politisch am Ende.

* für meine nachgeborenen Leser: ND ist Abkürzung für Neues Deutschland, die Prawda der DDR, offiziell Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)

(auch dieser Text wird, wenn nötig, an laufende Entwicklungen angepasst)

PM des Fördervereins:

Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen den Förderverein von Philipp Oswalt und Jürgen Zimmerer: Rufmordversuch am Förderverein? | (berliner-schloss.de)

Weiterdrehversuch des Relotius-Spiegel:

Humboldt Forum Berlin: Rechte Spenden, »Compact« – und ein Schloss, das immer brauner wirkt – DER SPIEGEL

Kommentar zu einem taz-Artikel (den taz zunächst geblockt hat)

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von Philipp Lengsfeld

Hatte heute einen wirklich coolen Abend mit einem bekannten deutschen Schriftsteller, wie ich Ostberliner, in dem Restaurant „Baret“ auf dem Berliner Stadtschloss – eine übrigens sehr empfehlenswerte Location – toller Blick auf die Stadtschlosskuppel oder den Dom und die Linden herunter.

Natürlich war es Zufall, aber trotzdem schon lustig: Aus irgendwelchen Gründen hat die linke taz von gestern einen Artikel über eben jenes Stadtschloss mit einer längeren Erwähnung der Familie Lengsfeld unter der Überschrift „Rechte Propheten“ abgedruckt (der Link zum Original-Artikel unten).

Das taz-Werk von Alexander Hartmann ist eigentlich völlig belanglos, bzw. das Wiederkäuen des ewig Gleichen: Angesichts der erfreulichen Nachricht, dass weitere spendenfinanzierte Schmuckelemente an der Stadtschloss-Wiederaufbau-Fassade angebracht werden, versucht der Autor irgendwelche Makel zu finden.

Andreas Hartmann klaubt deshalb schwer bemüht „Vorwürfe“ zusammen, für die „kalter Kaffee“ eigentlich eine zu harmlose Bezeichnung ist.

Als Hauptbeleg für irgendwas mit rechts dient zum x-ten Male ein Vorwurf gegen den vor Jahren verstorbenen Großspender Ehrhardt Bödecker. Da der Mann seit 2016 tot ist, würde ich die gegen ihn wiederholt wiederholten Vorwürfe als Gratismut-Verleumdung bezeichnen. Der geframte Bödecker ist nun mal tot: Es wäre aus meiner Sicht angezeigt, dass sich jemand der ihn kennt oder sich mit seinem Leben befasst hat, mit den Vorwürfen auseinandersetzt – so lange dies nicht passiert, finde ich persönlich die permanente Wiederholung ziemlich unpassend.

Neben Bödecker versucht Hartmann noch ein Spendeneinsatz (direkt und indirekt) der Jungen Freiheit und dessen Chefredakteur Dieter Stein zu skandalisieren – ich halte mich da raus, aber finde es nicht sonderlich souverän, dass eine unabhängige und sehr politische Zeitung, wie die taz, einem Konkurrenzmedium das diffuse Etikett „fragwürdiger Geldgeber“ anhängt.

Obwohl, vielleicht sollte ich das noch mal überdenken, denn als „Beleg“ für dieses Framing kommt der taz-Autor mit Vera Lengsfeld.

Nun würde ich niemals bestreiten, dass Vera Lengsfeld eine der vielen Spender für Stadtschlossschmuckelemente ist – ich habe selber meiner Mutter dazu sehr zugeraten, da ich großer Fan des Schlosswiederaufbaus bin, aber vor allem auch weiß, wie wichtig der Einsatz von MdB Vera Lengsfeld für die letztliche Durchsetzung des lang schwer umkämpften Projekts war – wobei ich sicher bin, dass ihre Spende “nur” eine von sehr vielen kleineren und mittleren Spenden ist und mit hoher Sicherheit deutlich unterhalb des Engagements der Jungen Freiheit und von Dieter Stein ist – von dem Abstand zu dem Großspender Bödecker ganz zu schweigen.

Aber darum geht es Andras Hartmann bei seinem „Rechte Propheten“-Framing natürlich nicht – der taz-Autor versucht die Biographie von Vera Lengsfeld irgendwie in ein „rechtes“ Licht zu rücken – das gelingt natürlich nicht und erfordert ein hohes Maß an -nennen wir es mal- Vereinfachung.

So wird aus der bundesrepublikanischen Politikkarriere von Vera Lengsfeld als Mitglied des Bundestages 1990-2005, davon sechs Jahre für Bündnis 90/Die Grünen und neun Jahre für die CDU in dem Hartmann-taz-Text kurz „Grünen-Politikerin“: Das nenne ich mal eine Reduzierung auf das Wesentliche! Hartmann reiht dann noch weitere Punkte auf, die typisch für den momentanen neudeutschen Gedankenpolizei-Stil sind, alle wolkig unkonkret und vermutlich nicht justiziabel – richtig geärgert hat mich vor allem die inhaltsfreie Denuziationsvokabel „Leugnung“ – dabei kann man Fakten nicht „leugnen“. Es ist komplett absurd: So würde es mir auch nie einfallen, Andreas Hartmann als „CDU-Leugner“ oder gar als „Bundesverdienstkreuz-Leugner“ zu bezeichnen, nur weil er diese beiden zentralen Fakten der politischen Biographie von Vera Lengsfeld mindestens mal „vergessen“ hat.

Was solls – das Stadtschloss ist ein Fakt, den auch die Kreuzberger taz nicht weg“leugnen“diskutierenmanipulieren kann.

Insofern kann es mir eigentlich egal sein…

(Philipp Lengsfeld ist Ost-Berliner und Stadtschloss-Fan)

P.S.

taz darf mich gerne als „Palastleugner“ bezeichnen

P.P.S.

Hatte den taz-Artikel regulär kommentiert, aber zumindest die erste Version wurde von Seiten der taz geblockt – mal sehen, ob die taz jetzt vielleicht doch noch reagiert.

Quelle:

https://taz.de/Berliner-Humboldt-Forum/!5998689/

 

Die Lehren aus Stalingrad

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Der zweite Februar ist der Jahrestag der Kapitulation der im Kessel von Stalingrad gefangenen 6. Armee. Einen Tag vorher war der Armeeführer General Paulus noch zum Generalfeldmarschall befördert worden, weil Hitler erwartete, er würde dann Selbstmord verüben, statt zu kapitulieren. Seinen Soldaten hatte der Gröfaz den Heldentod verordnet. Die wahre Geschichte ist immer noch unter zahlreichen Legenden begraben. Wie es in der Roten Armee zuging, wo die Soldaten teils waffenlos gegen die deutschen Stellungen getrieben wurden, zeigt der Film „Enemy at the Gates“.  Wie es den deutschen Soldaten erging, habe ich aus dem Buch „Durchbruch bei Stalingrad“ () von Heinz Gerlach erfahren, an das ich heute noch einmal erinnern will.

Stalingrad ist überall

Beim Stöbern nach Geschenken im Buchladen fiel mir die Taschenbuchausgabe dieses Buches in die Hände. Von der ersten Zeile an konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte allein ist schon abenteuerlicher als jeder Krimi. Gerlach schrieb das Manuskript innerhalb von knapp zwei Jahren in verschiedenen Lagern, in denen er während seiner Kriegsgefangenschaft war. Es gelang ihm, bis 1949 sein auf über 600 Seiten angewachsenes Werk zu bewahren, dann wurde es konfisziert.

Als Gerlach mit den letzten Kriegsgefangenen nach Deutschland zurückkam, sah er es als seine Aufgabe an, seinen Roman noch einmal zu schreiben. Dafür nahm er anfangs die Hilfe eines Arztes in Anspruch, der ihm ermöglichen sollte, unter Hypnose seine Erinnerungslücken wieder zu füllen. Später kontaktierte er immer wieder andere Stalingrad-Überlebende, um sein Werk möglichst detailgetreu zu beenden.
„Die verratene Armee“ erschien in den 50er Jahren in einem Münchener Verlag und war ein Bestseller.

Es dauerte bis 2012, ehe ein Literaturwissenschaftler im Moskauer Archiv der Roten Armee das Originalmanuskript fand und nach mühsamer Bearbeitung publizierte. Auch „Durchbruch bei Stalingrad“ verkauft sich gut. Man kann sich nur wünschen, dass es von möglichst vielen Menschen gelesen wird, denn die Botschaft von Stalingrad ist dabei, vergessen zu werden. „Die Lehren aus Stalingrad“ weiterlesen

Liebe Grünen, löst euch auf

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Offener Brief von Manfred & Berit Such

Konstanze Kubath

Per E-Mail:

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus, nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus“

(Ignazio Silone)

Liebe Konstanze,

das o. a. Zitat bezog sich auf den italienischen Faschismus. Wir benutzen es nicht, um verharmlosende Vergleiche mit dem Nationalsozialismus ziehen zu wollen.

Und natürlich ist es richtig und wichtig, vor einem Sozialismus zu warnen, wie ihn die Naziverbrecher betrieben haben. Uns geht es aber um Faschismus, ganz gleich, wie Silone ihn kritisierte oder was er gemeint haben könnte.

Was nun „Deine Demo“ und die vielen, die zurzeit in Deutschland in Ablenkung vom politischen Versagen der Regierungsparteien betrifft, werden wir stark an das o. a. angeführte Zitat erinnert und möchten Dir dazu ein paar rhetorische Fragen stellen:

Wer steht in Deutschland zurzeit für faschistische Forderungen nach Parteienverbot?

Wer fordert faschistisch die  Aberkennung vom passiven Wahlrecht? „Liebe Grünen, löst euch auf“ weiterlesen

Im Irrgarten der Ideologie

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Von Gastautorin Antje Hermenau

Am 3. November gab es für viele historisch und kulturell Interessierte in Dresden eine Schlagzeile in der Sächsischen Zeitung, die für reichlich Verwunderung in mehrerlei Hinsicht sorgte: die Kulturbürgermeisterin untersagte in Dresden eine Lesung aus dem LTI von Victor Klemperer. Die Begründung ist abenteuerlich: sie befürchte „eine Verunglimpfung der Holocaust – Opfer“. Auf welche Weise das dadurch möglich sein sollte, dass Menschen aus dem LTI direkt vorlesen, erläutert sie nicht. Im Verlauf des Artikels erschließt sich, dass sie offenbar der Meinung ist, dass die falschen Menschen daraus vorlesen. Der Journalist hat nichts Besseres zu tun, als die Vorleser zu verunglimpfen: sie müssten alle der Neuen Rechten (was immer das sein soll) zugeordnet werden. Nun wissen aber die Dresdner: Herr Steimle ist ein ausgewiesener Linker, der sich freut, dass Sarah Wagenknecht antreten will (vielleicht ist das ja der Grund), Herr Vaatz war und ist seit Jahrzehnten Mitglied der CDU und die CDU als rechts zu bezeichnen, halte ich persönlich ja nach politischer Gesässgeographie zumindest für gewagt. Und ich selbst – nun ja, im Unternehmensbereich tätig hatte ich durchaus Hoffnungen bundespolitisch auf die FDP gesetzt. Der Rest ist Schweigen. Für den Journalisten ist offenkundig alles Neue Rechte, was nicht links oder grün ist  – auch Sarah Wagenknecht, wie seinen Tweets zu entnehmen ist. Ohne jegliche Begründung, eher so als ein seelisches Stimmungsbild. Was auf Twitter, dem Stammtisch der Nation, vielleicht noch egal wäre – aber so etwas in einer eigentlich seriösen Tageszeitung abdrucken? Dieser offenkundige Kampfbegriff aus der Feder des Journalisten, von wem auch immer dort hinein diktiert, ist eine hohle Blase, und die Sächsische Zeitung druckt so etwas? Das wirft Leserfragen auf.  Ca. 150.000 Menschen haben diese Verunglimpfung der Personen gelesen, ohne dass das wieder klargestellt wurde. Am nächsten Tag wurde dann online in der Morgenlage  „nur noch“ Herr Steimle der Neuen Rechnen zugeordnet. Kommentarlos. Es gab wohl zahlreiche Bürgerproteste. Was für eine Schande für diese alte Zeitung. Knüpft man wieder an alte Zeiten an? Der Schaden ist in breiter Öffentlichkeit angerichtet: die Stadt Dresden verbietet Lesung aus dem LTI – für Ortsfremde liest sich das als struktureller Antisemitismus und ist daher eine üble Verleumdung der Stadt, denn Victor Klemperer war Jude. „Im Irrgarten der Ideologie“ weiterlesen

Deutschland rechts außen – auf dem Grabbeltisch

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Aus gegebenen Anlass erinnere ich an das Werk eines gefragten Rechtsextremismus-Experten.

Der martialische Untertitel des Buches Deutschland rechts außen von Matthias Quent, der auf dem Buchcover als „profilierter Rechtsextremismusforscher“ vorgestellt wird und Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft der Antonio Amadeu-Stiftung in Jena ist, lautet: „Wie die Rechten nach der Macht greifen und wie wir sie stoppen können“.

Wir stehen, wird damit suggeriert, also kurz vor der Machtergreifung der „Rechten“ oder gar Rechtsradikalen. Aber wer sind die? Um diese entscheidende Frage wird auf 300 Seiten herumgeredet. Rechtsradikal ist bei Quent keine valide Kategorie, sondern ein ideologisch-pejorativ aufgeladener Kampfbegriff, der Menschen aus der solidarischen Gemeinschaft der Anständigen ausschließen soll. An einer Stelle muss Quent sogar eingestehen, dass der Rechtsradikalismus ein Randphänomen ist. Er zitiert Steven Pinker, der sagt, dass Rassisten eine aussterbende Spezies sind. Das ist zutreffend. Da nach Quents Demokratieverständnis aber die Macht hat, wer das „Geld verteilt“ und sein Direktorenposten vom zuverlässigen Geldfluss aus dem Steuersäckel abhängt, muss er die rechtsradikale Gefahr wortreich beschwören

Mit welcher Unverfrorenheit er dabei vorgeht, wird schon im Vorwort klar. Hier thematisiert er seine Leidensgeschichte als Schüler in Arnstadt, wo er permanent von Neonazis verfolgt, verprügelt, auf Gleise geschubst und mit Pflastersteinen beworfen wurde. Allerdings scheint er wunderbarerweise überwiegend heil aus all diesen Attacken heraus gekommen zu sein. Eine langjährige Freundin meines Sohnes, die mit Quent in Arnstadt zur Schule ging, hat von all dem nichts mitbekommen, aber wenn Quent seine Erzählung in Westdeutschland vorträgt, ist das Publikum regelrecht erschüttert über den Nazi-Osten. „Deutschland rechts außen – auf dem Grabbeltisch“ weiterlesen

Sitzen wir im Germanwings-Flug 9525?

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Zum Gastbeitrag „Illusionen im Cockpit” erreichte mich folgender Leserbrief:

Hallo, Frau Lengsfeld,

ganz so einfach, dass schlichtweg von den 3 Piloten niemand eingriff, war es nicht.
Im Gegenteil, sie waren verzweifelt. Völlig kongruent mit der Berliner Politik-Truppe war, dass zwei der drei Piloten kein Rating zur Handsteuerung in großer Höhe hatten – also analog dem Berliner Syndrom des ahnungslosen Kemfertismus und Habeckismus flogen- und derjenige mit Besitz des Ratings sich in der Schlafkajüte befand und erst wenige Sekunden vor dem Aufschlag ins Cockpit kam, als es für eine Korrektur zu spät war.

Dem restlos überforderten und hilflos jammernden (!) Air France – “Pilot Flying” und seinem Kollegen hätte ein einziger Blick die Situation komplett erklärt, an der sie gescheitert sind: Der Blick auf das in hinterster – “völlig unmöglicher” – Position befindliche Trimmrad. Der eingetretene Tunnelblick der Crew verhinderte, im Cockpit einmal nach mittig unten auf diese Ursache und Lösungsmöglichkeit des Desasters zu blicken. Auch im Tunnelblick seiner Führer gleicht das heutige politische Berlin den beiden Piloten.

Aber: Die beiden aufgescheuchten Flieger wussten ums Verrecken nicht, was sie tun sollten!! Und niemand riet ihnen, einmal auf das Trimmrad zu blicken.

Zu ziehen war in dieser Lage falsch, weil schon das Überziehwarnhorn tutete, zu drücken half auch nichts, da die hinterste Trimmstellung (schwanzlastig) die Höhenruderflossen ihrer Wirksamkeit beraubt hatte. Was sollte man angesichts fehlender Fahrtanzeige und lauter Überziehwarnung machen? Gas geben? – das konnte in diesem steilen Winkel über dem Horizont nichts mehr bewirken. Also stürzte man orientierungslos ab ohne durchgeschaltet zu haben, dass das Fahren der Trimmung raus aus der Hecklastigkeit die rettende Lösung und das Antidot gegen den vorangegangenen klassischen Pilotenfehler des zu starken Ziehens gewesen war. Ein wirklich tragischer Ausgang.

Die Berliner Politik fliegt genauso inkompetent, aber sie verschanzt sich gegenüber den klar ersichtlichen Abhilfemöglichkeiten, die ständig und richtig benannt werden, wie ein anderer Pilot, der allerdings allein im Cockpit war: Der des Germanwings-Fluges mit bewusst gesteuertem Aufschlag in den Alpen. In dieser Art Flugzeug sitzen wir wohl. „Sitzen wir im Germanwings-Flug 9525?“ weiterlesen