Bleibe im Lande und wehre Dich täglich!

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Das war ein Spruch, der zu DDR-Zeiten in vielen Dissidentenhaushalten hing. Ob der auch aus dem Westen kam, wie etliche Antiatomkraft-Sticker, die nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl heiß begehrt waren? Einer davon klebte an unserer Etagenheizung, die mit nasser Braunkohle gefüttert wurde und zum gelben Nebel über Ost-Berlin beitrug. Mein kluger Großvater hat mir schon damals gesagt, dass ich mit meiner Gegnerschaft zur Atomkraft auf dem falschen Dampfer war. Er hatte recht.

Heute leben wir in Zeiten, in denen sich die Absurditäten häufen und man kaum noch hinterherkommt, sie wahrzunehmen. Immer wieder wird gesagt, es gäbe ja keine Gegenwehr. Das ist falsch.

Das politisch-journalistische Kartell hat nur entschieden, den Widerstand einfach nicht mehr wahrzunehmen oder abzulenken. Wenn eine Million Menschen 2020 in unmittelbarer Nähe des Reichstags gegen die Corona-Zwangsmaßnahmen der Regierung protestieren, werden in den Medien daraus zehntausend gemacht und skandalisiert, dass etwa 100 davon den Osteingang des Reichstages „gestürmt“ haben, um Selfies von sich und dem Bundestagsgebäude zu machen. Zwei Polizisten genügten, um das angeblich geplante gewaltsame Eindringen der „Rechten“ (die zum Teil Regenbogenfahnen schwenkten) ins Parlament zu verhindern, aber der „Sturm“ war das perfekte Ablenkungsmanöver. Man musste sich nicht mehr mit den Demonstranten und ihren Forderungen beschäftigen, sondern sorgte sich um die Sicherheit der demokratischen Institutionen. „Bleibe im Lande und wehre Dich täglich!“ weiterlesen

Keine Zustimmung zum Pandemievertrag mit der WHO!

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Nachdem die Corona-Erzählung in allen Punkten gescheitert und klar ist, dass es sich bei Covid 19 nicht um eine neuartige, tödliche Seuche handelte und alle politischen „Schutz“-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Lockdown und Impfzwang nicht nur nichts genützt, sondern die Gesellschaft schwer geschädigt haben, wird von der Politik und den sie unterstützenden Medien die Aufarbeitung verweigert. Mehr noch, mit dem Pandemievertrag sollen der WHO, die kürzlich Vertreter Nordkoreas in eine Schlüsselposition gehievt hat, weitgehende Vollmachten für die nächste Pandemie eingeräumt werden.

Eine solche Bevollmächtigung der WHO geht mit erheblichen Einschränkungen und dem Verlust der Grundrechte einher. Diese Macht gehört nicht in die Hände einer Institution, die sich über Pharmaindustrie und Privatiers, sowie Geschäftsleute finanziert. Es besteht ein Interessenkonflikt. Der WHO die Macht zu geben, weltweit Menschenrechte zu verletzen, widerspricht jeder Verfassung. „Keine Zustimmung zum Pandemievertrag mit der WHO!“ weiterlesen

Zur Sache Schätzchen

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Von Gastautorin Anette Heinisch

Das Volk ist zornig. Die Gruber, Monika hat diesen Zorn artikuliert schon recht etwas auf die Beine gestellt. Oder anders gesagt: Sie hat die Wut der Normalbürger gegen „die da oben“ kanalisiert, den mundtot Gemachten eine Stimme und den Unsichtbaren eine Bühne gegeben.

Bravo an die Gruberin!

Anlass – nicht Grund – war die Wärmewende. Diese ist lediglich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte; über die Jahre hat sich eine enorme Menge angestaut. Verschlimmert wurde der Graben zwischen Volk und Führung sowohl durch das Unterdrücken abweichender Meinungen als auch durch die totalitär anmutenden und teils sinnfreien oder sogar kontraproduktiven Maßnahmen.

Es wäre klug gewesen, rechtzeitiger Dampf aus dem Kessel zu lassen, aber Klugheit zeichnet unsere politische Führung leider nicht aus. Die Gruberin hat nämlich recht, wenn sie sagt, dass sich „die da oben“ bei all den Bürgern eigentlich herzlich dafür bedanken müssten, dass sie früh morgens aufstehen, arbeiten und sich abplagen, damit unser Land überhaupt noch läuft. Stattdessen verachten und beschimpfen die Politiker das Volk, wenn es nicht so will wie es soll. Es wird abgegrenzt, was das Zeug hält, „Brandmauern“ errichtet und das Volk für blöd erklärt. So sagt Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig – Holstein (CDU): »Wir haben es bisher nicht geschafft, den Menschen unsere Alternativen, zum Beispiel beim Thema Heizen, präziser aufzuzeigen. Wir müssen klarer darlegen, wohin wir wollen.« Man kann natürlich meinen, dass man seine faszinierenden Pläne nur langsamer, deutlicher und vielleicht auch lauter erklären muss, damit die depperten Bürger die Weisheit der Führung erkennen. „Zur Sache Schätzchen“ weiterlesen

Was der Fall Lindemann über den Zustand unserer Gesellschaft sagt

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Ich bin kein Fan von Rammstein, muss aber zugeben, dass durch die dunklen brandenburgischen Wälder fahren und Ramstein hören etwas Magisches hat. Man muss weder Till Lindemann mögen noch seine Videos goutieren, um die Kampagne gegen ihn abstoßend, ja, besorgniserregend zu finden.

Was da seit Tagen publiziert wird, sind Vorwürfe, für die es bislang keine Belege gibt.  Es sind auch keine staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen bekannt geworden. Die Vorwürfe sind nicht nur anonym, sondern zum großen Teil Hörensagen. Diese Kampagne schlägt allen rechtsstaatlichen Prinzipien ins Gesicht. Das wissen die meisten Kampagnenbetreiber auch und verstecken sich nach erfolgter Skandalberichterstattung hinter dem Satz: Für Lindemann gelte selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Das ist pure Heuchelei, nachdem man alles getan hat, Lindemann schuldig aussehen zu lassen.

Ausgelöst wurde die Kampagne von einer Irin, die nach einem Rammstein-Konzert in Vilnius blaue Flecken auf ihrem Körper gepostet hat, von denen sie nicht weiß, wie sie entstanden sind. Sie vermutet, Backstage mit Ko-Tropfen betäubt worden zu sein. Till Lindemann, setzte sie hinzu, hätte sie nicht angefasst.

Darauf beschloss eine andere You-Tuberin, die sich im Netz mit aufreizenden Fotos in Szene setzt, von ihren Erfahrungen bei einem lang zurückliegenden Rammstein-Konzert zu berichten. Das Video dauert eine gefühlte Ewigkeit. Fakt ist, sie wurde angesprochen, ob sie und ihre Begleiterin an einer Backstage-Party mit Till Lindemann teilnehmen möchten und hat eingewilligt. Als sie mit anderen jungen Frauen in einen Raum geleitet wurde, wo sie dann abgeholt werden sollten, hat sie sich entschlossen, doch nicht mitzuwollen und hat den Raum mit ihrer Begleiterin problemlos verlassen. Statt der angeblichen Gefahr zu entgehen, die sie wortreich beschreibt, und nach Hause zu laufen, ist sie bei der Backstage-Party geblieben. Allein das zeigt, dass die Situation, die sie mit viel Aufwand und endlosen Wiederholungen als gefährlich dargestellt hat, es nicht gewesen ist. Niemand hat sie angefasst, niemand zu etwas genötigt, ihre wiederholten Behauptungen, sie sei für Till Lindemann zum F… ausgewählt worden, sind nichts als das. Daraus ergibt sich für mich: Hier hat sich eine Frau zu Wort gemeldet, die offenbar ihre Chance erkannt hat, zu ihren 15 Minuten Ruhm zu gelangen und das ist ihr voll gelungen. Sie soll inzwischen etwa eine Million Follower, oder wie immer das auf You Tube heißt, haben.

Das hat einen anderen You-Tuber animiert, der seinerzeit mit einem Video, in dem er zur Zerstörung der CDU aufgerufen hat, reüssierte und der nun anscheinend unter Aufmerksamkeitsverlust leidet, mit der Wiederholung aller Behauptungen seiner Kollegin auch noch Quote zu machen. Natürlich fehlt auch hier der Hinweis, auch für Lindemann gelte die Unschuldsvermutung, nicht.

Wirklich erschreckend ist, dass die „Qualitätsmedien“ die Worte der You-Tuberin für bare Münze genommen und dafür gesorgt haben, dass aus unbewiesenen Anschuldigungen eine öffentliche Anklage aus allen Kanälen wird. „Was der Fall Lindemann über den Zustand unserer Gesellschaft sagt“ weiterlesen

Hysteriker und Neurotiker aller Welt vereinigt euch!

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Von Gastautorin Annette Heinisch

Wann ist es eigentlich aus der Mode gekommen, sinnentnehmend wahrzunehmen? Das, was ist, zu sehen und zu hören? Dazu hat der Mensch Sinnesorgane, mit denen er Reize empfängt und ein Gehirn, das diese möglichst korrekt verarbeitet, so dass eine realistische Wahrnehmung der Wirklichkeit erfolgt. Diese wiederum ist die Voraussetzung, Gefahren zu erkennen und mögliche Handlungsalternativen zu beurteilen. Anders ausgedrückt: Wer in Phantasiewelten lebt, lebt gefährlich.

In einem abgeschlossenen Universum alternativer Phantasien scheint die deutsche Politik zu verharren, völlig losgelöst von der Realität. Die Mühen, Sorgen und Plagen des Alltags von normalen Bürgern scheinen den Bewohnern der Phantasiewelten unbekannt oder schlicht egal.

Anders lässt sich beispielsweise deren Überraschung über den russischen Angriff auf die Ukraine nicht erklären. Daran war rein gar nichts überraschend. Man wollte auf die vielen warnenden Stimmen nur nicht hören.

Was ist mit den ebenso bekannten Angriffsplänen Chinas auf Taiwan? In einem Beitrag für die Welt schrieb der außenpolitische Redakteur Gregor Schwung unter dem Titel „Der Westen muss die Berechenbarkeit von Diktatoren ausnutzen“:

„Ähnlich wie Russlands Präsident Wladimir Putin in Sachen Ukraine macht auch Peking keinen Hehl daraus, sich den Inselstaat Taiwan mit militärischer Gewalt einverleiben zu wollen. Wenn der Westen gewisse Denkfehler nicht wiederholt, besteht noch die Chance zur Vorbereitung.“ „Hysteriker und Neurotiker aller Welt vereinigt euch!“ weiterlesen

Nachdenken über die Zeit im Museum Schloss Burgk

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Schon unsere biblischen Vorfahren kannten das Zeit-Paradox. In der Kindheit scheint die Zeit unendlich, jeder hat die Stunden erlebt, die sich endlos dehnen, aber „am Ende scheint alles ganz schnell gegangen zu sein“. Das hat Thomas Mann im „Tod in Venedig“ Gustav von Aschenbach über das Stundenglas philosophieren lassen.

In der Lutherbibel steht, wir verbrächten unser Leben „wie ein Geschwätz“, und „wie ein Seufzer“ ist es vorbei. „Denn tausend Jahre sind vor Dir wie ein Tag, der gestern vergangen ist.“ (Psalm 90.4)

Marcel Proust hat sich noch in aller Gemütsruhe auf die Suche nach der verlorenen Zeit gemacht. Wer würde sich heute, wo die Zeit sich immer mehr zu beschleunigen scheint, noch an so ein Projekt wagen?

Es scheint, je schnellebiger die Zeit, desto weniger Gedanken widmet man ihr.

Es gibt sie, die Ausnahmen.

Das Museum Schloss Burgk hatte am Sonnabend, den 3. Juni zu einem Konzert geladen, das dem Nachdenken über die Zeit gewidmet war. „Nachdenken über die Zeit im Museum Schloss Burgk“ weiterlesen

Das Klima und die Pandemie

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Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Der Klimawandel wird neuartige, tödliche Pandemien auslösen, bevor letztlich alles im Meer versinkt. So erzählt man uns jedenfalls. Wie plausibel ist das? Auf jeden Fall gehen die Rockefeller Foundation und die WHO jetzt eine philanthropische Allianz ein, die uns vor diesen neuen Seuchen bewahren soll. Ist das die wahre Absicht, oder steckt vielleicht eine ganz andere Idee dahinter? Wird aus der World Health Organization jetzt die „World Wealth Organization“?

Lieber München als Frankfurt

Es wird ja von dieser bedrohlichen Erwärmung von 1,5°C gesprochen, bei der dann alles kippen soll. Wie sähe die Welt dann virenmäßig aus? Gibt es Anhaltspunkte zu den Prophezeiungen von WHO & Co, dass durch höhere Temperaturen neue Pandemien ausgelöst werden?

Wir brauchen die Erwärmung nicht abzuwarten, um zu erleben, welche Viren sie uns bringen wird. Wir können schon heute am eigenen Leibe eine Welt erleben, in der es 1,5° wärmer ist. Wir brauchen uns dazu nur nach Süden bewegen, da wird es im Jahresdurchschnitt je Breitengrad um ca. 0,7°C wärmer. Ein Breitengrad, das sind 111 Kilometer, wenn wir auf einem Meridian unterwegs sind.

Hier ein konkreter Vorschlag: wenn Sie von Frankfurt (50,1° nördlicher Breite) nach München umsiedeln (48,1° n.B.), dann steigt für Sie die mittlere Jahrestemperatur um 1,3°C, nämlich von 8,4°C auf 9,7°C. Ein Frankfurter kann sich also bereits heute der Viruslast aussetzen, wie sie einst gegen Ende des Klimawandels in seiner Heimat zu erwarten ist. Kommen Sie aber nicht zur Zeit des Oktoberfests nach München, da würde die Situation durch hochdosierte Schluckimpfung verfälscht. „Das Klima und die Pandemie“ weiterlesen

Viel Lärm um eine Mogelpackung

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Seit Wochen überschlagen sich die Diskussionen um die Novelle  des Gebäudeenergiegesetzes von Wirtschaftsminister Habeck. Dabei bemühen sich die meinungsmachenden Medien mit einigem Erfolg, vom Hauptschwachpunkt abzulenken: Laut Gesetz sollen ab 2024 nur noch Heizungen eingebaut werden, die mit „mindestens“ 65% Erneuerbaren Energien betrieben werden. Genannt wird hier vor allem die Wärmepumpe, die mit Strom betrieben wird. Das heißt, es gibt gar keine Heizung, die gegenwärtig oder in naher Zukunft mit 65% Erneuerbaren betrieben werden kann.

Das ist schon deshalb unmöglich, weil der aktuelle Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion nur 45% beträgt. Dabei handelt es sich aber nicht um Strom, der zuverlässig gleichmäßig zur Verfügung steht. Wenn der Wind weht und die Sonne scheint, muss ein Teil der anfallenden Strommenge, die unser Netz zu sprengen droht, „exportiert“, das heißt zum Teil gegen Geld in die Netze der Nachbarländer gedrückt werden. Die Grünen nennen das „Stromexport“. Im Winter, bei Dunkelflaute, wenn die Wärme dringend benötigt wird, müssen fossile Energieträger, vor allem Gas, einspringen. Die Bundesregierung plant deshalb 20 000 MW Gaskraftwerke bis 2030 zu errichten, um die Gefahr eines Blackouts zu bannen. „Viel Lärm um eine Mogelpackung“ weiterlesen

Der Angriff auf die Lebenswelt

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Der verhängnisvollste Satz der Philosophiegeschichte wurde von Karl Marx formuliert: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“ Das haben Heerscharen von Philosophen, Politiker und Kulturschaffende als Weckruf begriffen und sind seitdem dabei, die Welt auseinanderzunehmen, so dass kein Stein auf dem anderen bleiben soll.

Im totalitären 20. Jahrhundert hat das bereits zu Katastrophen geführt, die weit über einhundert Millionen Tote gekostet haben. Wer in der kurzen Zeit nach der Friedlichen Revolution 1989/90 geglaubt hat, dass die Menschheit daraus gelernt hat und alles dafür tut, dass der totalitäre Schoß, aus dem das kroch, unfruchtbar gemacht wird, sieht sich getäuscht. Was die Möchtegern-Weltveränderer betrifft, so haben sie tatsächlich aus dem Verschwinden der bis an die Zähne atomar bewaffneten politischen Klasse gelernt, wie man sich unangreifbar macht, indem man sich von der Welt und ihren Realitäten total emanzipiert.

Als Bertold Brecht in einem Gedicht nach dem Arbeiteraufstand des 17. Juni 1953 dem SED-Regime vorschlug, sich doch ein neues Volk zu schaffen, war das ein absurd scheinender Gedanke. Dass sich ein paar Jahrzehnte später die Möchtegern-Transformatoren des „Great Reset“ genau daran machen, wäre dem Kommunisten Brecht nicht in seien schlimmsten Alpträumen eingefallen. Die Welt, allen voran die westliche, ist bereits in einem Maße dekonstruiert, dass ihr in Jahrhunderten gewachsener Bestand nur noch als Skelett vorhanden ist. Ob dieses Skelett wieder mit Fleisch und Blut gefüllt werden kann, ist die dringendste Frage unserer Zeit. Warum wird sie nicht viel lauter und nachdrücklicher gestellt?

Das untersucht der Philosoph Michael Esders in seinem neuen Buch „Ohne Bestand – Angriff auf die Lebenswelt“, das in der Edition Sonderwege bei Manuscriptum erschienen ist. „Der Angriff auf die Lebenswelt“ weiterlesen

Das Eschenhaus oder das Verschwinden unserer Lebenswelt

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Jörg Bernig wagt sich mit seinem neuen Roman „Das Eschenhaus“ an ein ganz großes Thema, das Johann Wolfgang Goethe seinen Mephisto im „Faust“ so formulieren lässt: „Alles was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.“ Wir wissen von den Etruskern, die von den Römern überdeckt wurden, in der chinesischen Erde lagern noch Paläste längst untergegangener Dynastien, die auf ihre Ausgrabung warten. Auf Skagen, wo sich Nord- und Ostsee treffen ist eine Kirche bis auf ihren Turm vollständig vom Sand verschüttet.

Was wird von Europa bleiben, wenn der politisch initiierte und forcierte Wandel des Kontinents abgeschlossen ist? Wir alle erleben die Zersetzung der Alten Welt und niemand weiß, was daraus werden wird.

Bernig entwickelt drei Schauplätze: Die britischen Inseln, speziell Wales, die frühere DDR, bei ihm Kleideutschland genannt wird, und das auseinanderfallende Jugoslawien, in dem der dort entstandene europäische Islam unterging.

Hauptfigur Anne, eine in Leipzig geborene Berliner Zeichnerin, bekommt unerwartet Besuch von einem Anwalt, der ihr die Urkunden und den Schlüssel eines Hauses an der walisischen Küste übergibt, das ihr ein völlig Unbekannter vererbt hat. Dem beigefügten Brief ist nur zu entnehmen, dass der Erblasser die schönste Zeit seines Lebens mit ihren Eltern verbracht hat. Doch von einem Briten, den sie in der DDR gekannt haben, war bei ihren Eltern nie die Rede gewesen. Stück für Stück entdeckt Anne seine Biografie. Nach einem „Blitz“-Angriff auf London als einzig Überlebender aus den Trümmern gezogen, wuchs er in einem Waisenhaus auf, wurde Germanist und Sozialist und folgte in den 70er Jahren einer Einladung der Universität Leipzig. Dort verliebte er sich in Annes schöne Mutter Heidi und wurde zum Stasispitzel für die Zusage, dass er Heidi mit nach Britannien nehmen könne, sollte er sie für sich gewinnen. Das gelang nicht. Stattdessen zerstörten seine Berichte an die Stasi die Universitätskarrieren der Eltern, die sich nie wieder von diesem erlittenen Unrecht befreien konnten. Anne, die dieses Unglück nicht ertragen konnte, verließ ihre Eltern.

Während Anne am Rand der Welt eine Generalrevision ihres Lebens abhalten muss, gehen sowohl auf den Inseln und auf dem Kontinent beunruhigende Dinge vor sich: An der englisch-schottischen Grenze gibt es immer häufiger bewaffnete Zusammenstöße, in Wales entwickeln sich Bestrebungen, sich von England zu lösen. In den Großstädten gibt es Zonen, wo Otrella, die einzig wahre Religion, herrscht. „Das Eschenhaus oder das Verschwinden unserer Lebenswelt“ weiterlesen