Klima – der neue Sündenfall?          

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Von Gastautor Peter Schewe

70 Jahre habe ich mit der Gewissheit gelebt, Aberglaube und Angst vor der Apokalypse gehörten der Vergangenheit an, Reformation und Aufklärung und die Moderne hätten uns von diesen Übeln endgültig befreit, umso mehr als sich dann auch die vermeintlich letzte Verirrung der Menschheit, der Kommunismus als terroristisch erzwungene und wissenschaftlich betitelte Irrlehre erwiesen hat.

Langsam beginne ich an dieser Gewissheit zu (ver)zweifeln: Weltuntergangsszenarien als wissenschaftlich herbeigeredete Klimakatastrophe sind wieder à la Mode. Schulschwänzende Kinder werden von Ängsten auf die Straße getrieben und treiben Politiker an, sie vor der Apokalypse zu bewahren.

Wie sich übrigens die Motive gleichen, damals die Angst vor dem Fegefeuer und der Sintflut, heute die Angst vor der Erderwärmung und steigenden Meeresspiegeln. Feuer und Wasser scheinen ein besonders angsterzeugendes Potential zu besitzen. Ähnlich auch die Schutzmaßnahmen und Erlösungsversprechen: Damals das Lösegeld à la Tetzel, heute die CO2 – Abgabe oder die EEG- Umlage und andere Erfindungen der Geldeintreiber. Einen Unterschied gibt es dennoch: Konnten damals die (Aber)- Gläubigen alles Leid dem lieben Gott in die Schuhe schieben und sich so von der Sünde frei machen, sind es heute angeblich wir selbst, die den Weltuntergang herbeiführen. Die Schuld bleibt auf uns.

Welch perfides Spiel: Politik verbündet sich mit Wissenschaft (Letztere braucht ja das Geld von Ersteren) und reden den Menschen ein, sie selbst verursachen den ganzen Schlamassel. Angst und Schuldgefühle sind immer noch die probatesten Mittel, Aufbegehren und Widerstand zu verhindern und die eigene Macht zu sichern. Schuld hat letztlich jeder selbst auf sich geladen mit seinem ökologischen Fußabdruck, gleich ob als Leisetreter, Autofahrer, Vielflieger oder Plastetütenbenutzer. War es früher die Fleischeslust, die als Sünde verteufelt wurde und die jeden Normalveranlagten zum Sünder werden ließ, ist es heute die Lust auf Fleisch, die uns sündig macht. Von der einen Sünde mühsam befreit, begehen wir die nächste.

Ich verliere langsam meine Gewissheit, in einer Zeit des rationalen Denkens, der menschlichen Vernunft und des Humanismus zu leben. Oder ist es doch so, wie während des kalten Krieges immer gemunkelt wurde: Die Mächtigen der Welt forschen an gehirnverändernden Substanzen, die dem jeweiligen Gegner das Bewusstsein vernebeln und sie so gefügig machen. Sind diese schon aus dem Stadium der Forschung und kommen bereits zur Anwendung, reiben sich Putin oder Xi Jinping schon siegessicher die Hände?

Nein, ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, vielleicht ist es ja auch nur ein Virus, der uns befallen hat und der nur noch nicht erkannt wurde. Ich glaube weiterhin, dass sich die Menschheit nicht irre machen lassen und den Weg der Vernunft weiterhin gehen wird, vorübergehende Irrwege nicht ausgeschlossen.



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