Mit dem Krieg in der Ukraine, die den meisten Europäern höchstens dem Namen nach bekannt war, rückt ganz Osteuropa in den Focus des Interesses. Mit Recht, denn wer unsere Geschichte verstehen will, muss sie ganz kennen, nicht nur die des Westens.
Rumänien ist etwas bekannter als die Ukraine es war. Das lag sicher an dem höchst dramatischen Ende einer der schlimmsten Diktaturen im kommunistischen Block. Anders als in den anderen sozialistischen Ländern kam es während der Revolution im Dezember 1990 zu blutigen Straßenkämpfen. Als Diktator Ceaușescu am 25. Dezember in Bukarest zu einer Massendemonstration zu seiner Unterstützung aufrief, kehrte sich die versammelte Menschenmasse gegen ihn. Die Bilder gingen um die Welt, als er seine Rede unterbrechen musste, schreckensbleich zurückwich und fluchtartig den Balkon verließ. Seine Frau Elena und er kamen nicht weit. Sie wurden innerhalb weniger Stunden vor ein Militärgericht gestellt und erschossen.
Warum war Ceaușescu so verhasst? Er hatte ein Programm aufgelegt, das die systematische Zerstörung aller rumänischen Dörfer und die Ansiedlung der ländlichen Bevölkerung in agrar-industriellen Zentren vorsah. Er hat einen großen Teil der wunderschönen Bukarester Altstadt abreißen und sich einen gigantischen Palast bauen lassen – heute das größte Gebäude Europas. Dafür mussten die Rumänen Ende der 80er Jahre wieder hungern und frieren.
Um so erstaunlicher ist, dass auch Rumänien wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden ist. Seit den Präsidentschaftswahlen 2014 ist übrigens Klaus Johannis, Angehöriger der deutschen Minderheit, ehemaliger Bürgermeister von Hermannstadt, Präsident des Landes.
Das kleine, aber sehr feine Reisebüro von Udo Marin, Marin-Tours, hat eine Reise in dieses faszinierende Land zusammengestellt. Für die Qualität kann ich mich verbürgen, denn ich bin schon oft mit Marin-Tours unterwegs gewesen. Ein Merkmal ist die kenntnisreiche Reisebegleitung von Dr. Christian Zöllner.
Schauen Sie sich das Programm an und lassen Sie sich zum Mitfahren verführen! Anmelden könne sie sich unter info@marin-tours.de.
Hier das Programm:
Von den Karpathen über die Moldauregion nach Siebenbürgen – schönes, unbekanntes Rumänien
06.09.2022-17.09.2022
06.09.2022
Flug mit LH von Hamburg über Frankfurt nach Klausenburg, Abflug 11.00 Uhr, Ankunft 16.10 Uhr(+ 1 Stunde), erste Stadterkundung in Klausenburg, Abendessen und Übernachtung in Klausenburg
07.09.2022
Fortsetzung der Stadtbesichtigung mit Rathaus, Universität, Sankt Michael , Weiterfahrt in das Siedlungsgebiet der Sathmarer Schwaben und Ungarn mit den charakteristischen Holzkirchen mit dem Höhepunkt 65m hohen Kirche von Surdesti; Abendessen und Übernachtung in Sighetu Marmatiei (Marmaroschsiget) Abendessen und Übernachtung in Sathmer
08.09.2022
Weiterfahrt nach Bistritz, erster Siedlungsort der Siebenbürger Sachsen im frühen 13. Jahrhundert, kurze Stadtbesichtigung mit der (bei einem Feuer vor einigen Jahren in Mitleidenschaft gezogenen) evangelischen Stadtpfarrkirche, weiter durch das wunderschöne Bergland der Südkarpaten nach Gura Humorului im Herzen der Bukowina, Abendessen und Übernachtung in Gora Humora, bis 1918 immer noch Teil von Österreich-Ungarn und eng verbunden mit dem benachbarten Czernowitz, das heute zur Ukraine gehört, Abendessen und Übernachtung in Gura Humora
09.09.2022
Heute stehen die rumänisch-orthodoxen Moldauklöster auf dem Programm, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind, die Stefan der Große als Zeichen der Dankbarkeit für seine militärischen Siege überall in der Bukowina errichten ließ mit ihren charakteristischen, farbenprächtigen Fresken. Zuerst nach Voronet, dann Moldovita und Sucevita – die überwältigenden Wandmalereien führen tief in die orthodoxe Glaubens- und Bilderwelt hinein; Abendessen und Übernachtung wieder in Gura
10.09.2022
Zunächst nach Humor, einem Frauenkloster aus dem frühen 16. Jahrhundert mit seiner wertvollen Ikonensammlung, weiter zum Nicolae-Popa-Museum mit seinen naiven Skulpturen zur Verteidigung der bäuerlichen Kultur der Bukowina und schließlich Iasi, Hauptstadt der Moldauregion und Zentrum von Kunst und Kultur in Rumänien. Ausführliche Stadtbesichtigung der auf sieben Hügeln erbauten Stadt mit dem Kulturpalast, der armenischen Kirche, der Metropoliten-Kathedrale, dem Braunsteinpalais und dem Kloster Galata, Abendessen und Übernachtung in Iasi
11.09.2022
Tagesausflug in eines der unbekanntesten, europäischen Länder, der Republik Moldau, zerrissen zwischen ihrem europäisch-rumänischen Erbe und ihrer sowjetischen Vergangenheit, die hier nicht vergehen will. Stadtbesichtigung der Hauptstadt Kischinau/Chisinau, die im zweiten Weltkrieg zerstört wurde und deren sowjetischer Wiederaufbau unserem Zivilisations- und Urbanitätsempfinden stark widerspricht. Besichtigung des Triumphbogens, der Parkanlagen und des Puschkinhauses- und museums, in dem der russische Nationaldichter drei Jahre gelebt hat.
Der Rest des Tages gehört der uralten Weintradition Moldawiens, der wir in Cricova begegnen. Die Stadt beherbergt eine der größten Weinsammlungen der Welt, die in einem riesigen unterirdischen Stollensystem gelagert werden. Hier hat Putin seinen Weinkeller und auch der von Hermann Göring wurde von der Roten Armee 1945 hierher überführt. Weinverkostung moldawischer Weine mit ihren charakteristischen, autochthonen Rebsorten, Abendessen und Übernachtung wieder in Iasi.
12.09.2022
Weiterfahrt in Richtung Süden nach Tartlau/Prejmer, mit seiner gewaltigen Kirchenburg, die sich um die spätgotische Kirche herumgruppiert; Dann Brasov (Kronstadt) Stadtbesichtigung von Kronstadt mit dem Rathaus, dem Revolutionskreuz, dem Hirscherhaus, der Katholischen und der Schwarzen Kirche, (Orgelvesper), Obere Vorstadt, St. Nikolauskirche, Katharinentor, Abendessen und Übernachtung in Kronstadt
13.09.2022
Fortsetzung der Stadtbesichtigung in Kronstadt, am Nachmittag in die Bergwelt der rumänischen Karpaten: zum Luftkurort Sinaia mit Schloß Peles, der einstigen Residenz des Hohenzollernkönigs Karl I., Nachmittag Zeit zur freien Verfügung, Abendessen im urig-geschmackvollen Keller des Bella Musica, Übernachtung wieder in Kronstadt
14.09.2022
nach Herrmannstadt: Ausführliche Stadtbesichtigung der wichtigsten Stadt des deutsch-siebenbürgischen Siedlungsgebietes mit ihrem mittlerweile prachtvoll restaurierten Stadtbild mit dem kleinen und großen Ring, der evangelischen Stadtkirche, Petrus-Haller-Haus, Bruckenthal-Palais, katholischer Kirche, Abendessen und Übernachtung in Hermannstadt
15.09.2022
durch die typischen sächsischen Dörfer mit ihren Wehrkirchen nach Mediasch/Medias (Kurzbesichtigung des Stadtzentrums mit Hauptmarkt und Margaretenkirche) und Biertan (Birthälm) mit seiner mächtigen Kirchenwehranlage, drei Jahrhunderte Sitz der Evangelisch-Altsächsischen Kirche, Weiterfahrt nach Sighisoara (Schäßburg); (Aufstieg zum Turm), der ehemaligen Klosterkirche, dem Venezianischen Haus, der Katholischen Kirche, dem Schuster,- Kürschner,- und Schneiderturm und der Bergkirche, Abendessen und Übernachtung wieder in Herrmannstadt
16.09.2022
Weiterfahrt nach Bukarest, am Nachmittag Stadtbesichtigung in Bukarest mit der Siegesallee, St. Josephs-Kathedrale, Rumänisches Athenäum, (ehemaliges) Königsschloß, Cretulescu-Kirche, Enei-Kirche, Postpalais, Karanwanserei Hanul lui Manuc, Fürst-Michael-Kirche, Ceausescus monströsem Haus des Volkes, Abendessen in einem netten, typisch rumänischen Restaurant, Übernachtung in Bukarest
17.09.2022
Fortsetzung der Stadtbesichtigung in Bukarest, dann Transfer zum Flughafen, Flug mit LH über Frankfurt zurück nach Hamburg, Abflug 13.50 Uhr, Ankunft 18.05 Uhr
Reisepreis: € 2069.-, EZ-Zuschlag € 350.-
Leistungen: Linienflug mit LH Hamburg-Klausenburg/Bukarest-Hamburg, Unterkunft in guten ***-**** Hotels mit Halbpension, Rundfahrt in klimatisiertem Reisebus, Führungen, Eintrittsgelder
Reiseleitung: Dr. Christian Zöllner
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