Die Finanzkrise und die damit verbundene „Eurorettung“ gehen ins 12. Jahr. Sie haben uns nach Einschätzung des Finanzexperten Markus Krall eine gesamtwirtschaftliche Zeitbombe beschert, wie es sie in der Geschichte der Menschheit noch nicht gegeben hat.
Der nächste Finanzcrash wird im Augenblick noch von der Nullzinspolitik des skrupellosen Chefs der EZB, Mario Draghi, aufgehalten. Aber in absehbarer Zeit, Krall schätzt, dass es schon 2020, also nächstes Jahr, so weit sein kann, wird sich die heute scheinbar so gut gepolsterte Eigenkapitalausstattung des europäischen Bankensystems in heiße Luft auflösen.
Politik und Qualitätsmedien befassen sich nicht mit dieser Gefahr. Den allermeisten Deutschen scheint nicht einmal bewußt zu sein, dass ihre Ersparnisse für das so genannte europäische Bankensicherungssystem bereits verpfändet sind. Kaum einer weiß auch, dass die Schuldenvergemeinschaftung, die mit politisch nicht durchstzbaren Eurobonds durchgeführt werden sollte, mit dem Target 2-System in vollem Gange ist.
Es ist Prof. Hans Werner Sinn zu verdanken, den Hochrisikofall Target 2, der im Finanzgestrüpp gut versteckt war, erkannt zu haben.
Target 2 ist ein Zahlungsverkersverrechnungssystem, das die innereuropäischen Geldströme zwischen den nationalen Banken und der EZB regelt.
Krall: „In dieser Funktion ist es zugleich der künstliche Nebel, der die gewaltigen Zahlungsbilanzungleichgewichte zwischen den Ländern des Euroraums verdeckt.”
Und das geht so: Ein griechischer Autoimporteur will für 500 Mio. deutsche Autos importieren. Er borgt sich von seiner Bank das Geld und überweist es an den Hersteller. Die griechische Bank hat aber das Geld nicht, also borgt sie sich die Summe bei der griechischen Notenbank. Weil auch die griechische Notenbank das Geld nicht hat, leiht sie es sich über Target 2 bei der deutschen Bundesbank. Die Griechen haben jetzt bei den Deutschen 500 Mio. Schulden. Genauso funktioniert es, wenn ein griechischer Familienvater, um sich vor einem Crash abzusichern, in Deutschland eine Immobilie kauft. In deutschen Städten gibt es haufenweise Immobilien in griechischer Hand, die von der deutschen Bundesbank finanziert wurden. Damit die immense Schuldenanhäufung nicht so auffällt, laufen die Überziehungskonten aber nicht bei der Bundesbank, sondern bei der EZB. Es sieht also so aus, als hätten die Griechen Schulden und Deutschland ein Guthaben bei der EZB.
Was passiert, wenn die europäische Bankenpleite beginnt? Die EZB wird es wahrscheinlich nicht überleben, die Rechnung ist einfach zu groß. Mit dem damit verbundenen Ende der Schuldenvergemeinschaftung träte automatisch die No-Bailout-Klausel des Maastricht-Vertrags wieder in Kraft. Jedes Land muss seine Banken selbst retten. Die Länder mit den höchsten Schuldenständen: Italien, Portugal, Griechenland, Frankreich, Belgien, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Euro ausscheiden müssen, um mit frisch gedrucktem eigenen Geld die eigenen Banken zu retten. Sie könnten ihre Schulden an Deutschland nicht bezahlen, selbst wenn sie das wollten.
Mit dem Stand vom Februar 2017 betrug die Schuldenlast für jeden deutschen Staatsbürger 25.000 Euro. Wir können davon ausgehen, dass es jetzt an die 30 000 oder sogar darüber sind. Zwar hat die Bundesbank vorsorglich das Gold zurückgeholt, um damit wenigstens einen Teil eines solchen Crashs abfangen zu können. Wenn das nicht reicht, wird es einen nationalen Lastenausgleich geben, d.h. die von der Politik generierten „Schulden“ der Bürger werden einfach vom Konto abgebucht oder ihre Immobilien und sonstigen Werte werden mit Hypotheken belastet.
Wer das verstanden hat, weiß nun auch, warum Deutschland bis zum bitteren Ende nicht aus dem Euro aussteigen kann.
Warum ist es der weltgrößte Hedgefonds?
Ein Hedgefonds geht große Wetten ein, in der Hoffnung, dass sie aufgehen. Der inzwischen sattsam bekannt amerikanische Multimillionär George Soros, bei dem unsere Politiker für einen Fototermin gern antichambrieren, hatte darauf gewettet, dass das Britische Pfund aus der in den 90er Jahren bestehenden „Europäischen Währungsschlange“ ausscheiden und abwerten müsse. Er gewann Milliarden.
So ähnlich macht es Deutschland, nur dass unser Land Milliarden verlieren wird. Es werden auch ein paar Nullen mehr sein, als bei Soros. Unsere Politiker haben unser Land, unser Geld, mit einer riesigen Summe auf eine einzige makroökonomische Wette gesetzt. Wenn sie die Wette verlieren, der Euro fällt, ist unser Geld weg.
Das ist eine Kurzfassung dessen, was sie detailliert in Markus Kralls Buch lesen können: „Der Draghi Crash – Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt”
Übrigens: Um sich einen besseren Zugriff auf ihr Vermögen sichern zu können, möchte die Politik das Bargeld abschaffen. Bargeld kann man in Sicherheit bringen, indem man es den Banken entzieht und an einem sicheren Ort aufbewahrt. Diese Freiheit soll uns genommen werden. Es gibt keine Freiheit ohne wirtschaftliche Freiheit. Die Würde, die uns im Artikel 1 des Grundgesetzes garantiert wird, müssen wir selbst verteidigen. Von den Politikern wird sie mit unserem Vermögen verzockt.
Krall: „Nicht der Staat kommt zuerst. Nicht die Zentralbank kommt zuerst. Der Mensch mit seiner Würde, wurzelnd im Menschenbild unserer jüdisch-christlichen Zivilisation und der Aufklärung kommt zuerst […] Wenn Sie diesen Widerstand nicht leisten, werden Sie nicht nur Ihre wirtschaftliche Freiheit verlieren, sondern auch Ihre politische Freiheit.“