VON GASTAUTOR ALBRECHT KÜNSTLE
Warum spielt der Geburtenüberschuss bei den Migrations-Ursachen keine Rolle?
Wie lange geht es gut, wenn aus bevölkerungsschwachen Ländern in bevölkerungsreiche Länder ausgewandert wird?
Der UN-Migrationspakt vom Dezember 2018 geht mit keinem Wort auf die ansonsten immer wieder bemühte Bekämpfung der Fluchtursachen ein. Auch synonyme Begriffe wie Fluchtgründe sucht man vergeblich. Eigentlich konsequent, weil Migration überhaupt im Migrationspakt als „Quelle des Wohlstands, der Innovation und der nachhaltigen Entwicklung“ gepriesen wird. Deshalb ist man geneigt, der UN die Strategie zu unterstellen, je mehr Bevölkerungsüberschuss im Süden, desto mehr Migration und schließlich Wohlstand für alle auf der Welt.
Doch so einfach wie die Ideologen der UN darf man es sich nicht machen. Schauen wir uns einmal den Globus in Zahlen an: Die Länder südlich des Äquators sind eigentlich keine klassischen Auswanderungsländer. Es sind die Länder nördlich des Äquators bis zum 40. Grad nördlicher Breite, in Amerika bis zum 30. Breitengrad. Zuerst einmal zu Vorder- und Mittelasien:
Afghanistan: Trotz der rasanten Bevölkerungszunahme von 2,5 Prozent im Jahr – in der gleichen Zeit wie die Taliban unschädlich gemacht werden, wachsen doppelt so viel nach – beträgt die Bevölkerungsdichte nur 52 Einw/km².
Irak: Die Bevölkerung wächst um 2,1 Prozent im Jahr, die Bevölkerungsdichte beträgt trotzdem nur 67 Einw/km². Jedoch beträgt die Geburtenrate 33 Prozent und trotz Anschlägen die Sterberate nur 5 Prozent.
Syrien: Die Bevölkerungsdichte beträgt 113 Einw/km² – immerhin halb so viel wie bei uns – nachdem die Einwohnerzahl vorübergehend um 2 Mio. zurückging. Jedoch beträgt der Geburtenüberschuss gegenüber den Sterbefällen das Vierfache.
Libanon: Ist das einzige vorderasiatische Land mit einer sehr hohen Bevölkerungsdichte von 580 Einw/km². Die Geburtenrate übersteigt die Sterberate „nur“ etwas mehr als der Faktor drei, weshalb die Bevölkerungszunahme moderate 0,8 Prozent beträgt. Allerdings auf hohem Niveau.
Jordanien: Hier gibt es tatsächlich eine Bevölkerungsexplosion. Es werden 7 mal so viele geboren, wie Menschen sterben. Das ist nicht überraschend für ein muslimisches Land, in das geburtenfreudige Muslime fliehen.
Gazastreifen: Trotz zeitweiser Kriegsopfer ist die Geburtenrate 9x so hoch wie die Sterberate. Deshalb verwundern die rund 5.000 (!) Einw/km² nicht. Diese Bevölkerungsexplosion ist ein Pulverfass.
Israel: Das von Ländern mit hohem Geburtenüberschuss umgebene Land hat wegen der vielen Muslime und orthodoxen Juden ebenfalls einen vierfachen Geburtenüberschuss und bringt es zusammen mit der Zuwanderung auf 395 Einw/km². Trotzdem ist es diesem Land gelungen, allen Menschen einen guten Lebensstandard zu bieten. Warum klappt das nicht auch in den Nachbarländern?
Türkei: Obwohl die Geburtenrate rund dreimal so hoch ist wie die Sterberate, beträgt die Bevölkerungsdichte nur 105 Einw/km². Erdogans Geburten-Dschihad (5 Kinder statt 3) soll scheinbar nur bei uns stattfinden.
Nordafrika: Auch hier ist die Bevölkerungsdichte gering, am höchsten in Ägypten mit 100 Einw/km². Nordafrika besteht aber nicht nur aus Wüste. Das Problem ist das Bevölkerungswachstum; die Geburtenrate liegt um bis das Fünffache über der Sterberate. Das bewirkt wie in den muslimischen Länder in Asien ebenfalls eine Bevölkerungsexplosion. Jedoch zeigt das Beispiel Israel, dass es möglich ist, wüstes Ödland und sogar Sümpfe urbar zu machen und mehr als viermal so viele Einwohner pro km² zu ernähren und eine Heimat zu bieten.
Die hohen Geburtenüberschüsse als Migrationsgrund spielen aber beim Migrationspakt überhaupt keine Rolle. Auch sonst ist das für die UNO scheinbar kein Thema. Eine Erklärung kann sein, dass die 57 muslimischen Länder in der UN ihren Geburten-Dschihad nicht zum Thema machen und die nichtmuslimischen Länder sich nicht trauen, das zu thematisieren. Aber China hat eindrucksvoll gezeigt, dass eine bestandserhaltende Bevölkerungspolitik ein Leben ohne Hunger und Armut ermöglicht. Auch Papst Franziskus hatte einen hellen Moment, als er auf dem Rückflug von den Philippinen laut dachte, dass es ein Problem sei, wenn sich Völker „wie die Karnickel vermehren“.
So droht nun mit dem Migrationspakt eine neue Völkerwanderung, ausgelöst von fast ausschließlich muslimischen Ländern, die nichts auf die Reihe bekommen außer dem Kinderkriegen. Diese Kinder machen sich auf den Weg nach Europa, vor allem nach Deutschland, in einen Erdteil, der viel dichter besiedelt ist als ihre Herkunftsländer.
Die Folgen: In Europa wird es zunehmend eng, alleine in Deutschland stieg die Bevölkerung in fünf Jahren um zwei Mio. Einwohner. Die Bevölkerungsdichte erhöhte sich auf über 230 Einw/km². Diese brauchen Wohnungen und haben Konsumbedarf wie die Einheimischen. Das erhöht das Bruttoinlandsprodukt BIP zusätzlich, mit all seinen Nebenwirkungen. Die öffentlichen Verkehrsmittel reichen nicht mehr aus, der Ausbau braucht zu lange. Die Straßen sind zunehmend verstopft, die vielen eingewanderten Absolventen der Fahrschulen kaufen jetzt Autos. Diese sind billig zu haben, weil Einheimische auf größere Karossen umsteigen und ihre alten Dieselfahrzeuge unter Wert veräußern müssen.
Das Klimaziel von 40 Prozent Einsparung kann nicht mehr erreicht werden, sondern nur noch 32 Prozent. Als Gründe werden angegeben: die Zuwanderung, das damit verbundene Wirtschaftswachstum und die Zunahme des Straßenverkehrs. Seit 2014 gab es 13,5 Mio. neu zugelassene PKWs. Der Bestand erhöhte sich seit 2015 um zwei Mio. auf nun 46,5 Mio. PKW. Auf das Klima wirkt sich das Auto doppelt aus, sowohl wegen der Produktion als auch dem zunehmenden Verkehr. Trotz geringerem Kraftstoffverbrauch je 100 km steigt der Gesamtverbrauch wieder. Die Schadstoffbelastung in den Städten steigt, es stehen Fahrverbote im Raum. Wer jetzt meint, alles habe nichts mit der Massenzuwanderung zu tun, der möge öfter einen Blick in die Autos werfen, wer da am Steuer sitzt.
Breitengrad überschreitende Völkerwanderung: Menschenbewegungen von Ost nach West oder umgekehrt sind insofern kein größeres Problem, weil die Fläche zwischen den Längengraden und damit der Platz für die Menschen identisch ist. Anders vom Süden in den Norden. Denn die Erdoberfläche zwischen dem 30. und 60. Breitengrad beträgt nur 75 Prozent der entsprechenden Fläche vom Äquator bis zum 30. Breitengrad. Wer das für blanke Theorie abtut, lege einmal Europa über Nordafrika, das Mitarbeiter dann fast suchen muss. Selbst die gleiche Menge der Migranten muss in Europa näher zusammenrücken als in den Herkunftsländern – nicht nur in den Heimen der ersten Monate.
Wirtschaftseffekte: Die bereits eingewanderten Migranten verbrauchen den größeren Teil der Kaufkraft aufgrund der Einkommensübertragungen des Staates hier in Deutschland. Auch wenn man damit nicht reich wird, so leben diese doch in „sehr gesicherter Armut“. Ökonomen wissen, dass je geringer das Einkommen, desto mehr geben diese unmittelbar wieder aus. So gesehen muss man einfach einräumen, die 416 EUR Hartz IV für Migranten werden schneller nachfrage- und wirtschaftlich wirksam, als gäbe man dieses Geld jemanden zusätzlich, der 1.000 EUR Einkünfte hat.
Auslandsüberweisungen: Aber unser Asyl-Hartz IV gewährt auch der Ehefrau 374 EUR und inoffiziellen Zweitfrauen von Muslimen im gleichen Haushalt 332 EUR. Macht zusammen 1.122 EUR. Und davon lassen sich durchaus 300 EUR oder mehr im Monat nach Hause überweisen. Das ist mit dem Migrationspakt so gewollt, weshalb die Überweisungskosten gesenkt werden. Leider ist es aber so, dass dieses Geld nicht den Herkunftsländern zur Verbesserung der Infrastruktur zukommt, sondern den zurückgebliebenen Familien privat. Erst, wenn dieses Geld dort ausgegeben wird und Konsumsteuern anfallen (?), haben auch die Staaten etwas davon.
Die Schattenseite: Zum einen kommt dort genug Geld zusammen, um den Rest der Familie nachzuholen. Mit dem Migrationspakt wird die Familienzusammenführung ausdrücklich erleichtert (Ziel 5, Punkt 21 i i.V.m. Ziel 7, Punkt 23 f)). Oder aber die Zuflüsse aus Auslandsüberweisungen gehen in das BIP ein und erhöhen damit die Kreditwürdigkeit korrupter Staaten. Diesen wird dann mit höheren Beträgen unter die Arme gegriffen, und irgendwann ist dann wieder ein Schuldenschnitt fällig – zum Nachteil von uns als Kreditgeber.
So schließt sich der Kreis: Die Nachrichten von den schlimmen Verhältnissen in jenen Ländern gehen um die Welt, und wiederum wird eine neue Runde Mitleid dazu führen, die Migration weiter anzukurbeln. So wird die Migration zu einem Perpetuum mobile, mit dem es den Herkunftsländern mit ihrer Bevölkerungsexplosion nicht besser geht, aber wir in das gleiche Fahrwasser geraten. Die Erfahrung zeigt zwar, dass die Kinderzahl der zugewanderten Familien mit jeder zweiten Generation um ein Kind abnimmt. Bis aber eine ökologisch verträgliche Kinderzahl im dicht besiedelten Europa/Deutschland erreicht ist, kann das zu einer ökologischen und/oder sozialen Implosion führen. Die „Gelbwesten“ Frankreichs zeigen gerade, wie ein solches Szenario bei uns aussehen könnte. Haben Sie einmal unter die vielen Kapuzen geschaut?
Fazit: Der Migrationspakt ohne die Lösung des rasanten Bevölkerungswachstums vor allem der muslimischen Länder ist mehr als fahrlässig. Und wer meint, es werde alles nicht so heiß gegessen wie gekocht, Ziffer 15 c der Präambel sei ein Freibrief für die Unterzeichnerstaaten, der irrt gewaltig. Spielraum bietet dieser nur in Übereinstimmung „des Völkerrechts“, zu dem auch dieser Pakt gehören wird. Ein Pakt, der 86 mal den Begriff von „verpflichten uns“ und „Verpflichtung“ nennt, ist für die Unterzeichner verbindlich. Berlin hat dann noch das Recht zu regeln, ob es die Migranten mit dem Zug oder mit Taxis in die Aufnahmezentren bringt.