Die Republik Sudan ist eines der sieben Länder, die von Donald Trumps sogenanntem „Muslim Ban“ betroffen wären. Auch in der jetzt geplanten Neuauflage des Bans ist Sudan weiter mit dabei. Trumps Ban hat eine globale Welle der Empörung ausgelöst. Die Zustände im Sudan lösen dagegen keine große Empörung aus. Dabei wäre jetzt gerade ein guter Zeitpunkt, einmal genauer hinzuschauen.
Sudan kam auf Trumps Liste, weil das Land Jihadisten das Betreiben von permanenten Trainingslagern erlaubt. Ein weiterer Grund zur Sorge ist allerdings auch die starke Christenverfolgung, die von der islamistischen Regierung unter Präsident Umar al-Baschir gerade intensiviert wird. Jetzt sollen im Großraum um die Hauptstadt Khartum 25 Kirchengebäude verschiedener Denominationen abgerissen werden.
Die Christen dort leben in ständiger Angst. Bürgerrechtsverletzungen von Christen sind an der Tagesordnung. Betroffen sind beispielsweise die beiden sudanesischen Mitstreiter des tschechischen Priesters Petr Jašek. Die drei Männer hatten Geld für einen bei Protesten Verletzten gesammelt. Auf internationalen Druck hin ließ das Regime Jašek wieder frei. Die beiden Sudanesen sind aber weiterhin in Haft.
Es ist eine der tatsächlich besonders kritikwürdigen Eigenschaften des Erlasses von Trump, dass auch Christen davon betroffen sein könnten, die vor dem Furor der Verfolgung aus Sudan fliehen. Diese Gruppe von Verfolgten konnte nicht explizit aus dem Ban herausgenommen werden, u.a. weil gutmenschelnde Christen in den USA erfolgreich dagegen opponiert haben.