Das „Netzwerk der Inkompetenz“

Veröffentlicht am

Dr. Frank in „indubio“ v. 21.1.2021

Transkription Josef Hueber

Die wesentlichen Entscheider leben heute in einer anderen Wirklichkeit. Sie leben in der Wirklichkeit des Moralismus. Wir haben in Deutschland (folgende Situation)  – und Corona macht das deutlich – seit vielen Jahren diskutieren wir wichtige Fragen nicht mehr vernunftbasiert. Wir legen nicht mehr darauf Wert, dass jemand seine Argumente gut begründen kann, sondern es geht nur darum, dass ich mich moralistisch in ein tolles   [das politisch korrekte ] Licht rücke.  Das betrifft etwa die Themen Klima oder Einwanderung. Jemand, der kompetent geurteil hat, wurde als „rechts“ bezeichnet. Die Politik, alle Institutionsleiter agieren eigentlich nur noch so, dass sie diesem Anspruch des Moralismus gefallen.

Ein Beamter, der im Alleingang die Vorgeschichte des Lockdowns ermittelt hat, hat mir erzählt: Politiker, wenn sie sich treffen, national, international, sind komplett überfordert, die können das fachlich nicht beurteilen, was sie  entscheiden. Sie sind komplett abhängig von den Ministerialvorgaben, von den Arbeitspapieren. Die werden aber nur noch so erstellt, dass sie nicht anecken, dass sie diese Glaubenssätze des Klimas, der Einwanderung, wie edel wir sein müssen und rassistisch noch sind – dass sie dies alles nicht in Frage stellen, weil es sonst schlechte Presse gibt. Das heißt: Wir haben ein Inkompetenz-Netzwerksystem in unserem Land etabliert, was durch Moralismus, Quote und wodurch auch immer funktioniert und was vor allem die Vernunft nicht nur nicht zulässt, sondern vor allem bekämpft. Denn nichts fürchtet ein Moralist so sehr, wie die Kompetenz, weil Kompetenz entlarvt ihn. Wenn ich sehe, dass in Heidelberg die Physiker der Alten Garde auf der Homepage ihrer Universität ein Statement zur Energiewende haben: Interessiert keinen Menschen! Aber da erfährt man, wie es wirklich aussieht. So etwas findet man einfach nicht mehr in der Presse. Ich behandle (in meiner Praxis) einen sehr bekannten Klimaforscher. Wenn ich ihn (nach der Forschung dazu) frage, sagt er: „Ja, zum vom Menschen gemachten Klimawandel  gibt es verschiedene Modelle. Aber sagen Sie bloß nicht, dass Sie das von mir haben! Sonst stehen vor meiner Vorlesung „students for future“ und machen mir das Leben schwer.“ Wenn er dann Probleme bekomme, dann stehe die Unileitung nicht hinter ihm, sondern hinter den Studenten.

Das ist unser Problem in Deutschland. Das fällt uns bei Corona auf die Füße: Dass wir keine Kompetenz mehr gefördert haben, sondern dass wir heute über Inkompetenz Karriere machen. Wenn der Leiter eines Landratsamtes den „genfreien Landkreis“ fordert, oder noch besser: jetzt Zero Covid… so etwas Verrrücktes zu sagen: Wir wollen eine komplette Ansteckung verhindern bei einem saisonalen Atemwegsvirus, mit dem wir seit Jahrtausenden, seit Jahrhunderttausenden kommunizieren, was wir wahrscheinlich auch brauchen, dann ist das so kompetenz- und sinnfrei, wie es nur sein kann. Aber solche Leute kriegen die Schlagzeilen und die Posten.



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