30 Jahre Friedliche Revolution

Veröffentlicht am

Siebenundzwanzigster August 1989

Die ungarische Regierung verstärkt, wahrscheinlich aus Ärger über die eher ergebnislosen Gespräche über die DDR-Flüchtlinge mit der westdeutschen Regierung vorübergehend die Bewachung seiner österreichischen Grenze. Mehr als 5000 Ausreisewillige werden abgefangen und ins Landesinnere zurückgeschickt, wo inzwischen weitere 20 000 Flüchtlinge warten.Die Ungarn spielen sogar mit dem Gedanken, ihren ungebetenen deutschen Gästen die ungarische Staatsangehörigkeit anzubieten. Das wird schnell wieder verworfen, denn die Leute wollen in den Westen, nicht im Sozialismus light verharren.

In der Leipziger Thomaskirche beginnen drei Theologiestudenten ein Fasten für die Demokratisierung der DDR. Was heute so banal erscheint, entfaltete damals eine große Wirkung.


1989: Tagebuch der Friedlichen Revolution
1. Januar bis 31. Dezember
Vera Lengsfeld



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