Fake News: Öffentlich-rechtlicher Sender rbb legt Palmer gefälschte Antwort in den Mund

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Diesen Beitrag habe ich von Thilo Hahn zugeschickt bekommen und erst im Nachhinein erfahren, dass er nicht von Hahn, sondern von einem Dritten stammt, von dem ich nicht weiß, wer er ist. Ich veröffentliche ihn trotzdem, denn die Botschaft ist brisant und muss verbreitet werden.
Ich hoffe auf Verständnis  des unbekannten Autors.

Das Jahr 2019 ist noch verhältnismäßig jung, aber diesen Akt “freier” Berichterstattung sehe ich schon heute auf einem Spitzenplatz für “den Pressehammer 2019”.

Redakteure des öffentlich-rechtlichen Senders rbb haben Palmer in einem Interview anlässlich seines Berlin-Besuchs eine gefälschte Antwort in den Mund gelegt. Als Antwort auf eine nachträglich eingesprochene Frage an Palmer hatte der rbb Gelächter Palmers als Antwort eingefügt. Die rbb-Moderatorin hatte den Beitrag zudem mit einem abschätzigen Kommentar abmoderiert: “Okay, das ist dann auch ‘ne Antwort”. Das kritische Journalisten-Portal “Übermedien” kam der Fälschung auf die Schliche.

Der rbb hatte nachträglich, “aus dem Off” gesprochen, eine Frage an Boris Palmer in die TV-Aufnahmen eingefügt: “Herr Palmer, würden Sie denn nach dem heutigen Tag Ihren Satz mit dem Verlassen des funktionierenden Teils Deutschlands wiederholen?”. Im Anschluss an die Frage wurde – nach einem Schnitt – Gelächter Palmers eingefügt.

Auf die gefälschte Frage und Antwort aufmerksam gemacht, teilte der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb)  zunächst mit, es habe sich um Satire gehandelt. Man werde in der rbb-Mediathek entsprechend darauf hinweisen.

Später äußerte sich jedoch die Nachrichtenmoderatorin der “rbb-Abendschau”, die den Beitrag abmoderiert hatte, ganz anders: Sie sei davon ausgegangen, dass Palmers Antwort echt gewesen sei. Von der Verfälschung habe sie nichts gewusst. Daraufhin löschte der rbb den Beitrag komplett aus seiner Mediathek.

Der Südwestrundfunk hatte – anders als der rbb – korrekt berichtet. Auf die rbb-Fake News war das Nachrichtenportal “Übermedien” aufmerksam geworden. Das Portal hat zunächst Palmer nach der merkwürdigen Gelächter-Antwort befragt. Dieser konnte sich daran nicht erinnern. Daraufhin hatte “Übermedien” weiter recherchiert und beim rbb um Auskunft nachgefragt.

Das Portal “Übermedien” hat es sich eigenen Angaben zufolge zur Aufgabe gemacht, die Arbeit ihrer Journalisten-Kollegen kritisch zu begleiten. Übermedien wurde 2017 mit dem Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik ausgezeichnet. Im selben Jahr belegte das Portal bei den „Journalisten des Jahres” den zweiten Platz in der Kategorie „Entrepreneur des Jahres”. Im Jahr  2018 war “Übermedien” für den Grimme Online Award nominiert.

Nachtrag: In diesem Youtube-Video können sie die Qualitätsarbeit nochmal im Original ansehen.



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