Benjamin Kaiser – „Kulturmarxismus“

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Kurzzusammenfassung wesentlicher Grundüberlegungen des Buches

von Ulrich Wortberg

Das Buch beginnt mit einem vielsagenden Zitat von Aldous Huxley, welches wohl gut den Begriff des Kulturmarxismus ankündigt:

Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.“

Was auf den ersten Blick gut klingen mag, täuscht. Denn Utopien, gerade wie sie die 68-Bewegung geschmiedet hat, trübten den Blick für die Realität. Der Marsch durch die Institutionen ist gelungen, nun wird unter dem Deckmantel der Vielfalt am „Traum“ einer „besseren, vereinigten, grenzenlosen Welt, in der alle Menschen gleich sind“ geschmiedet. Wer da nicht mitzieht, macht sich im wahrsten Sinne des Wortes der „Diskriminierung” und der „Ausgrenzung” „schuldig”.

Dass es sich hierbei gewissermaßen um eine neue Religion handelt, wird in dem Zitat von Karl Popper deutlich: „Und insbesondere im Marxismus ist das religiöse Element nicht zu übersehen.“

Bezogen auf das Thema Familie heute fragt sich Kaiser:

Inwieweit sind die Werte, an die wir heute glauben, Ergebnis einer großen Umerziehung?“

Sind die gesellschaftlichen Konflikte, die wir derzeit erleben, planvoll durch eine kleine Minderheit herbeigeführt worden, der es gelang, die kulturelle Hegemonie zu erringen?“

Beide Fragen lassen sich wohl mit einem klaren Ja beantworten.
Der „Kampf gegen rechts” ist ein Teil jener sich anbahnenden oder schon existierenden Diktatur, deren ideologische Grundlage der Kulturmarxismus ist.
Der heutige Kulturmarxismus besteht in dem konsumorientierten Lebensstil seiner Vertreter, deshalb wird vielfach auch von „Konsumkommunismus” gesprochen.

Die kulturmarxistische Agenda lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:

  Zerschlagung der Nationalstaaten

•  Ethnische und kulturelle Durchmischung bisher homogen besiedelter Lebensräume

•  Auflösung „traditioneller Geschlechterrollen”

•  Zerschlagung von Ehe und Familie

•  Staatliche Erziehung vom Säuglingsalter an

•  Zentrale Lenkung der öffentlichen Meinung durch Kontrolle der Medien

•  Vereinheitlichung aller Religionen hin zu einer Einheitsreligion mit eschatologischer Ausrichtung auf die „bunte, offene Weltgemeinschaft”

•  Verbreitung einer materialistisch-hedonistischen Weltsicht

•  Zersetzung und Auflösung der christlichen Kirchen

•  Islam ist scheinbar natürlicher Verbündeter im „Kampf gegen rechts”

•  Allgemeines Recht auf Abtreibung, insbesondere unter dem Kriterium ökonomischer Effizienz

•  „Sterbehilfe” zum Beispiel für Senioren und Menschen mit Behinderungen

•  Förderung multinationaler Großkonzerne bei gleichzeitiger Einschränkung der Freiheiten kleiner, kleinster und mittlerer Betriebe

•  Zunehmende staatliche Regulierung aller Lebensbereiche

•  Massive Belastung kleiner und mittlerer Einkommen durch Steuern und Abgaben

•  Fortschreitender Ausbau des Sozialstaates, der dadurch mitnichten „sozialer” wird, sondern nur zunehmend regulierend in das Privatleben der Menschen eingreift, indem er zum Beispiel dem Recht auf freie Berufswahl Grenzen setzt

•  Abschaffung des Bargeldes in Ländern wie Deutschland und Schweden

•  Zunehmende Verschuldung der öffentlichen Hand zugunsten der Hochfinanz

•  Privatisierung aller dem Bürger dienlichen Betriebe wie Krankenhäuser, Universitäten, Schulen Energieversorger und Wasserwerke

•  Digitalisierung und elektronische Vernetzung mit zunehmenden Überwachungsmöglichkeiten

•  Stärkung supranationaler Institution wie UN und EU unter Ausschaltung demokratischer Strukturen innerhalt der Nationalstaaten, ohne dass auf supranationaler Ebene vergleichbare Strukturen demokratischer Mitbestimmung entstünden

•  Es folgt die Einschränkung der Meinungsfreiheit durch Begriffe wie „Hatespeech” und „Fake News” und die Einführung der Narrenkappe „Rechtspopulist” für Kritiker des Kulturmarxismus

Insgesamt zeichnet Kaiser an vielen Beispielen ein Bild darüber, wie der Kulturmarxismus prinzipiell in alle Lebensbereiche hineinreicht. Es würde den Rahmen sprengen, wenn jeder Aspekt nochmals gesondert aufgegriffen wird.

Aus folgenden Stichworten (welche im Wesentlichen auch dem Inhaltsverzeichnis entsprechen) ergeben sich Puzzlesteine, welche in ihrer Gesamtheit den Kulturmarxismus in seinem Werdegang und seinen Wesenszügen zu einem bildhaften Ganzen erscheinen lassen:

◊ Das versprochene Paradies auf Erden

◊ Marxismus und Konsumkultur

◊ Frankfurter Schule und der „lange Marsch” durch die Institutionen

◊ Vom Klassenkampf zur sexuellen Revolution („Vögeln gegen Faschismus”)

◊ Macht der Medien (Bedienung und Erzeugung von Rechts-links-Schemata), die neue „Toleranz”, das böse Rechts und der Kampf dagegen, der neue Totalitarismus

◊ Feindbild Familie (Genderwahn und der Staat als neue Familie)

◊ „Willkommenskultur” als revolutionärer Akt: Gefühle ohne Grenzen, Auflösung Europas, „Islamisten im Ponyhof“, sexuelle Übergriffe, Staatsversagen, Islam

◊ Kulturkampf durch globale Eliten? Kulturmarxistische Finanzeliten, welche den Marxismus für ihre Zwecke oder so, wie er ursprünglich geplant war (?), nun umsetzen

◊ Der „Weltstaat”

◊ Grün-linke Gesinnungspolizei in leeren Kirchen (New Age Islam und Jesus als „erster Bolschewik”

Kaiser betrachtet oben angedeutete Entwicklungen und Ziele sicherlich von einem christlichen Standpunkt aus. In seinem Schlusskapitel wird dies deutlich. So schreibt er:

Mit der Selbstüberhöhung des neuen, guten Menschen, wie sie im Kulturmarxismus betrieben wird, hat die Botschaft Christi nichts zu tun. Vielmehr war Christus die Schwachheit des Menschen sehr wohl bekannt. Die Unfertigkeit des Menschen, seine Unfähigkeit, nach den Geboten Gottes zu leben, war für Jesus kein Geheimnis.“ (S. 235)

Was nun jeder zum Maßstab für seine Beurteilung des Kulturmarxismus nimmt, bleibt wohl individuell. Das Einigende wird wohl sein, dass oben beschriebene Ziele im Totalitarismus enden und entgegen ihrem Versprechen überhaupt nichts mit Freiheit und Demokratie zu tun haben.


Benjamin Kaiser, „Kulturmarxismus“,
Seuse Verlag, Mühlenbecker Land 2018

 



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