Welche Kriterien legt der Deutschlandfunk an seine Interviewpartner an?
Klar ist, wer als rechts eingestuft wird, kommt dort nicht zu Wort. Wer links ist, hat anscheinend einen Freibrief, auch wenn er den größten Unsinn erzählt. Am Sonntag, dem 20.01.2019 machte der Deutschlandfunk mit dem Theatermacher Falk Richter die Probe aufs Exempel. Richter, der 2015 aufgefallen ist, weil viele Sätze in seinem Machwerk „Fear“ den von der Antonio Amadeu-Stiftung aufgestellten Leitlinien gegen „Hatespeech“ entsprechen, durfte 25 Minuten lang die Hörer mit haarsträubendem Unsinn ohne Punkt und Komma zutexten. Die Moderatorin stellte ihm nicht nur keine kritische Frage, sie pflichtete ihm merklich bei.
Kostprobe:
„Der Brexit ist auch eine enorm rassistische Entscheidung gewesen von Leuten, die glauben, wenn sie die Migranten aus Großbritannien rausschmeißen, werden sie wieder das große englische Reich zurückbekommen. Aber das sind alles so Fiktionen, mit denen gerade gearbeitet wird, dass, wenn man so eine reine Nation wieder schaffen wird, sich alle Probleme lösen werden.“
Wer will angeblich alle Migranten rausschmeißen und träumt vom „englischen Reich“, der „reinen Nation“? Kein Brite. Das Szenario existiert nur in Richters Wahnvorstellungen, die Hass und Hetze gegen die Briten sind, die sich in einem Referendum für den Brexit entschieden haben.
Etwa zur Hälfte des Interviews glaubte ich mich verhört zu haben, weil ein seriöser Sender so einen Blödsinn nicht unwidersprochen in den Äther schicken kann. Richter, der sich von Rechten und Nazis so umzingelt sieht, dass man sich fragt, wie der Arme sich überhaupt bewegen kann, behauptete tatsächlich, die Rechten wollten die Demokratie zerstören und eine Volksherrschaft schaffen. Dagegen müssten sich die Demokraten wehren.
Donnerwetter! Ich bin keine Altsprachlerin, aber bei Wikipedia kann man nachlesen, was man mir in der Schule beibrachte: Demokratie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet Herrschaft des Staatsvolkes, also Volksherrschaft. Der ungebildete Herr Richter weiß entweder nicht, was Demokratie eigentlich ist, oder hat seine eigene Definition. Die Demokraten, die sich gegen die Errichtung einer Volksherrschaft wehren müssen, sind wohl diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit Staatsknete, wie sie es nennen, bestreiten. Auch Richter hängt am Subventionstropf und hat selbstverständlich Angst, dass die großzügigen Förderungen eines Tages nicht mehr so üppig ausfallen oder gar aufhören könnten. Sein Gefühl trügt ihn nicht, wenn es ihm sagt, dass auf dem freien Markt seine Agitprop-Stücke keinen Pfennig wert sind.
Zur Realsatire wird das Ganze, wenn Richter darauf zu sprechen kommt, dass man nur noch förderfähig ist, wenn ein gewisser Teil des Ensembles aus Schauspielern mit Migrationshintergrund besteht. Wie rassistisch diese staatliche Festlegung ist, wird klar, wenn Richter beschreibt, dass die betreffenden Schauspieler das berechtigte Gefühl haben, nicht wegen ihrer Fähigkeiten, sondern als Alibi für die Sicherung der staatlichen Geldflüsse ausgewählt worden zu sein. Hier hat Richter ungewollt und unbemerkt zugegeben, wie problematisch Quoten sind.
Im Laufe des Gesprächs wurde Richter als Unterzeichner der „Erklärung der Vielen“ und damit Verteidiger der offenen Gesellschaft hingestellt, der dafür Morddrohungen erhalte. An dieser Stelle spielte er aber lieber das Opfer, als die Rolle eines tapferen Kämpfers:
„Das ist so ein Mittel der Neuen Rechten, dass die sofort Kritiker bedrohen. Das sind Tendenzen, wie es sie in Diktaturen gibt, wo Künstler ja immer darunter leiden, dass sie ihre Meinung nicht sagen dürfen, oder dass ihre Kunstwerke verboten werden, dass Theaterstücke abgesetzt werden, weil sie Autoritäten nicht passen…“.
Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Richter-Stück jemals abgesetzt wurde, egal wie mies es war und wie sehr es von der Kritik verrissen wurde. Mir ist nicht bekannt, dass Richters Auto in Flammen aufging, sein Büro verwüstet oder er körperlich attackiert wurde. Das geschah den Menschen, die er auf der Bühne attackierte und zum Abschuss freigab.
Erinnern wir uns: 2015 brachte der untalentierte Herr „Fear“ auf die Schaubühne, in dem es einen Tötungsaufruf gegen die „Zombies“, denn Andersdenkende sind nicht mal mehr Menschen, gibt, verstärkt durch Fotos, auf dem die Augen der angeprangerten Personen ausgestochen waren. Wie genau das von der extremistischen Linken verstanden und in die Tat umgesetzt wurde, bewiesen kurz nach der Premiere die Brandanschläge auf Autos, Büros und Firmengebäude der von Richter vorgeführten Personen. Schon damals beschwerte sich der geistige Brandstifter Richter über wachsenden Hass in der Gesellschaft. Sein Machwerk wurde breit verrissen, aber unverdrossen weiter gezeigt. Ein Berliner Gericht befand, dass Porträts von Frauen, denen die Augen ausgestochen wurden, unter Kunstfreiheit fallen und der Direktor der Schaubühne drohte allen mit dem Kadi, die einen Zusammenhang zwischen den Tötungsaufrufen gegen „Zombies“ im Stück und den Brandanschlägen auf Autos, Büros und Firmengebäude der im Stück vorgeführten Personen herstellten.
Mit allen Mitteln wurden die Frauen dämonisiert: Eine Frau wurde zur Putschistin, die zum Staatsstreich aufrufe, vier völlig voneinander unabhängige Frauen nach stalinistischer Manier zur „Gruppe“ erklärt, die angeblich die CDU zur AfD machen will.
Wer zu solchen demagogischen Mitteln greift, kann nicht zur „zivilen Mehrheit“ gezählt werden und ist schon gar kein Verteidiger der Demokratie.
Über 25 Minuten redet Richter wirres Zeug, ohne dass die Qualitätsjournalistin ihm eine kritische Frage stellt. Auszüge davon stellt der DLF sogar wörtlich auf seine Homepage. Was will der DLF seinen Hörern damit sagen?