Die Wut

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Von Gastautor Frank Jordan

Wut ist impulsiv, kann aggressiv sein und ist hoch emotional. Und vor allem ist sie eines: sie ist vorübergehend. Sie ist die Reaktion auf etwas meist von außen Kommendes und verraucht buchstäblich mit jeder Minute, die zwischen das auslösende Geschehen und die eigene Gefühlslage tropft.

Dieser Tage grassiert sie, die Wut. Mit gutem Grund. In der Schweiz wurden vor rund zwei Wochen fünf Frauen mitten in Genf von einer Horde Männer aus den Banlieues der benachbarten französischen Stadt Annemasse spitalreif – eine von ihnen ins Koma – geprügelt. Im deutschen Chemnitz verlor ein 35jähriger sein Leben beim Angriff einer anderen Horde von Männern, von denen zumindest einer laut Haftbefehl ein “erheblich vorbestraften geduldeten Asylbewerber” sei.

Die offizielle kommunikative Maschinerie funktioniert in beiden Fällen marketingkonzeptmässig wie am Schnürchen. Am Ende der “Analyse” stehen ein abstruses “strukturelles Gewaltproblem” – also Männer gegen Frauen – und Rassismus. Warum das so ist? Warum das passiert? Weil jene, die Mittel, Macht, Medien und Mehrheit im Rücken haben, es so wollen. Ganz einfach. Und sie wollen es nicht erst seit gestern, oder seit der Schleusenöffnung 2015. Sie wollen es seit Jahrzehnten. Und sie wissen, dass ihr Wollen nicht bloss Wunsch, sondern in der Realität umsetzbar ist.

Jetzt einfach nur wütend zu sein, ist also in etwa gleich sinnvoll, wie in absehbaren 15 Jahren wütend zu sein, wenn wir, was berechenbar ist, Pleite sein werden. Sozialsysteme geplündert, Rentenkassen leer, Euro wertlos, Sparguthaben weg. Verstehen Sie mich nicht falsch, bitte. Die Wut ist begründet. Und Wut kann gut sein. Aber auf das “System”, also die Menschen wütend zu sein, die man mit Steuern alimentiert und so befürwortet, denen man seine Kinder zur Indoktrination ausliefert (Kitas, Schulen), denen man sein Vermögen anvertraut (Renten) oder von denen man Geld nimmt (Sozialleistungen, Hilfen, etc.), ist sinnlos.

Wer etwas ändern will, muss den Entzug wollen. Sich dem System entziehen. Dadurch, dass er aufhört, es zu finanzieren und dadurch, dass er sich von ihm unabhängig macht und sein Leben allein in seine Hände nimmt. Oh ja – das ist zu grossen Teilen illegal. Aber es ist längst legitim. EU-Politik, Euro-Krise, Banken-Rettungen, Transfer-Union, Migration und Meinungskontroll-Gesetze weisen den Weg: Jene, die uns regieren wollen, tun genau das seit Jahren. Dem Kaiser, was des Kaisers ist? Nun – der Kaiser hat nichts mehr. Sie Substanz ist verschachert. Was ihm bleibt ist die gewaltsame Beugung von Recht, ist Erpressung, Raub, Drohung, Vernichtung und Gewalt. Und das sollen wir dulden – mehr noch: es unterstützen? Indem wir es finanzieren oder indem wir uns von seinem Blutgeld abhängig machen?

Ja – im grossen Ganzen sind wir ohnmächtig. Oder wie Franz Bettinger es an dieser Stelle schrieb: Der Drops ist gelutscht. Aber in unserem Leben, auf das allein wir selber Anspruch haben, sind wir es nicht. Wägen wir die Risiken für uns und die unseren ab und entscheiden wir, wozu wir bereit sind.

Der eine nimmt seine Kinder von der öffentlichen Schulen und organisiert mit anderen, gleichgesinnten Eltern Heimunterricht. Ein anderer hört auf, sein Einkommen zu versteuern. Ein Dritter arbeitet nur noch schwarz. Ein Vierter wandert aus. Einer kauft von seinem Ersparten Gold und versteckt es vor dem Zugriff des Staates. Ein weiterer besorgt sich eine Waffe. Und noch ein anderer hört auf, “Leistungen” zu beziehen, schnallt den Gürtel enger und macht einen Job, der vielleicht nicht seinem Niveau entspricht, ihm aber den grössten Reichtum der Welt gibt: echte Freiheit.

Das würde etwas verändern. Zuallererst für uns selber. Aber stellen Sie sich vor, die Millionen von Wütenden würden solches wagen! Würden sich echt quer stellen und jene, denen wir die Misere verdanken, dort treffen, wo es weh tut: Indem wir ihnen die Mittel streichen und die Macht über unser Leben entziehen.

Ja – seien wir wütend. Und setzen wir die Wut um in Mut zur Selbstverantwortung. Alles andere bleibt vorübergehender Nervenkitzel und ist letzten Endes Duldung und Befürwortung eines Weiter-so.



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