Der heuchlerische Ekel des Norbert Blüm

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Lange nichts gehört von „Die Rente ist sicher“ Norbert Blüm, Dauerminister der Regierung Kohl, Bezieher einer üppigen Politiker-Altersentschädigung, die er als Laien-Kabarettist aufbesserte. Als Kabarettist war Nobbi, wie er sich gern nennen ließ, etwa so erfolgreich wie mit seiner Rentenprognose. Sein „Ost-West-Vis-à-Vis“ mit Peter Sodann, dem “unsympathischsten Tatortkommissar aller Zeiten”, war laut FAZ ein Horror: „Man wünschte sich, die Ohren nach innen krempeln zu können.“

Genau das sollte man bei der neuesten Lachnummer von Blüm auch tun: Die Ohren umkrempeln und wegsehen.

Nobbi wettert diesmal nicht gegen Banken und die böse Industrie, sondern gegen seine Politikerkollegen, vor denen er sich ekelt, wenn er ihnen zuhört.
Warum sich Blüm dieser Folter überhaupt unterwirft, verrät er nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass er es nur tut, um seinen Ekel medienwirksam in Szene setzen zu können.

Ganz Europa sieht Blüm vor der „moralischen Insolvenz“, wenn es nicht wenigstens 5 Millionen Flüchtlinge aufnähme, verkündet er in einem Gastbeitrag der „Süddeutschen“. An dieser Stelle würde man schon gern wissen, wie viele Flüchtlinge bequem in die Blümsche Villa in Bonn passen würden und wie viele er tatsächlich aufgenommen hat.
„Wir, die Bewohner der Wohlstandsinsel Europa, sind die Hehler und Stehler des Reichtums der sogenannten Dritten Welt. Auf deren Kosten und Knochen haben wir uns bereichert.“

Blüm selbst hat sich eher auf Steuerzahlerkosten bereichert und zwar bis zum letzten Tag als Politiker. Sein Umgang mit seiner Bürokostenpauschale wäre da aufschlussreich. Aber lassen wir das. Aktuell wäre die Frage, wie bereitwillig Blüm sein Geld an bedürftige Flüchtlinge verteilt. Hat er Bürgschaften übernommen, als es die Möglichkeit dafür gab, zusätzliche Syrer ins Land zu holen? Für ein, zwei, drei „verzweifelte Flüchtlinge“? Oder für keinen?

„Die Bodenschätze Afrikas haben wir ausgeraubt“, behauptet der Mann, der damit seine historische Unkenntnis beweist. Wirklich ganz Europa, oder war es nicht hauptsächlich Belgien?
Aber da, wie einer meiner Leser angemerkt hat, Leopold II., der damalige belgische König, aus dem deutschen Adelsgeschlecht Sachsen-Coburg-Gotha stammt, lässt sich das vielleicht sogar unter “deutsche Schuld” subsumieren …

Seltsam: Ein Land wie Schweden (anders als z.B. Frankreich oder Großbritannien)
war nie Kolonialmacht. Warum sind die Schweden im internationalen Vergleich nur
so wohlhabend gewonnen? So ganz ohne die nach Blüm wohlstandsfördernde Form von Stehlen und Hehlerei … Und ist Schweden jetzt moralisch insolvent, weil es mehr Flüchtlinge pro Kopf der Bevölkerung aufgenommen hat, als jedes andere europäische Land und nun feststellen muss, dass die Kapazitätsgrenze erreicht ist?

Der Herz-Jesu-Marxist Blüm bietet marxistische Dependenztheorie in Reinkultur, vermischt mit Hypermoral. Kein Wunder, dass er bei Linksradikalen so gut ankommt, dass sie eine ihrer Aktionen nach ihm benannt haben.

Erinnern wir uns: Im März 2016 genehmigte sich Blüm einen ganz besonderen Abenteuerurlaub. Er bestieg ein Flugzeug nach Griechenland, fuhr ins Flüchtlingslager Idomeni, übernachtete medienwirksam in einem Zelt und kehrte, sobald die Bilder im Kasten waren, unverzüglich nach Bonn zurück.

Während Nobbi wieder im Trocknen saß, rief ein „Kommando Norbert Blüm“, eine Bezeichnung, die an den RAF- Terrorismus anknüpft, Flüchtlinge dazu auf, illegal die Grenze zu Mazedonien zu überqueren. Deutschland würde noch Flüchtlinge aufnehmen- mit diesem Versprechen wurden hunderte Menschen dazu verlockt, sich auf einen lebensgefährlichen Weg zu machen. Damit sie sich nicht verliefen, gab es entlang der Route Flüchtlingshelfer, die sich als Schleuser betätigten. Besonders medienwirksam wurde die Überquerung eines reißenden Flusses inszeniert. Die Fotografen scheuten auch das Bad im kalten Wasser nicht, um möglichst wirkungsvolle Fotos zu schießen. Am anderen Ufer warteten Kamerateams, die sich mit ihrem Equipment nicht in die Fluten wagten. Diese Fotos dokumentieren, dass sich die humanitären Helfer nicht scheuten, selbst Kinder den Gefahren des von ihnen inszenierten Marsches auszusetzen. Mindestens drei Menschen sind bei dieser Aktion ertrunken, ob im Treck, oder bei einem Einzelversuch, den gefährlichen Fluss zu überqueren, geht aus der Berichterstattung nicht hervor. Ziemlich klar scheint dagegen zu sein, dass alle Aufgebrochenen der Aufforderung des Flugblatts vom „Kommando Norbert Blüm“ gefolgt sind.

Spätestens da hätte Norbert Blüm moralische Insolvenz anmelden, oder wenigstens für immer schweigen müssen. Aber dafür hat der kleine Mann eine zu hohe Meinung von sich.

 



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