Ist es eigentlich mit den Regeln der Öffentlich-Rechtlichen, die ja kein Staatsfunk sind vereinbar, dass Kanzlerin Merkel sich immer häufiger, wenn es für sie eng wird, als Alleinunterhalterin in die Talkshow der willfährigen Anne Will einlädt? Was ist das eigentlich für ein Format? Merkel antwortet auf für sie genehme Fragen, die klar den Charakter von Stichworten haben und ihr ermöglichen, ihre Botschaften fern vom Parlament zu verkünden.
Beim Auftritt Merkels bei Will lief es für die Kanzlerin wie geschmiert. Angesichts von Meldungen, dass die Verantwortlichkeit für das langjährige Chaos im BAMF doch wohl im Kanzleramt zu suchen sei, begeht Merkel die Flucht nach vorn:
„Ich mache es mir nicht leicht. Ich bin für die Dinge politisch verantwortlich.“
Das ist noch nicht genug. Sie will sogar für das „Allermeiste“ in Deutschland die Verantwortung haben. Damit hat sie sich aus derselben gestohlen, denn wer für fast alles verantwortlich ist, dem sind kleine Pannen, wie sie in einer der vielen Behörden passieren, nicht vorzuwerfen. Keinesfalls kann es für das Totalversagen des BAMF Konsequenzen geben, denn das „Allermeiste“ läuft doch super.
Deutschland ist nach wie vor Exportweltmeister, die Straßen werden immer löchriger, sind aber befahrbar, die Züge verkehren noch, falls kein Wind weht oder eine Signalanlage ausfällt. Sogar die Zahl der Mädchen-Morde ist für die unter 17-jährigen dramatisch gesunken, wie Merkels williger Helfer Armin Laschet dankbar twittert. Von 36 im Jahr 2003 auf 15 im Jahr 2017! Wenn das kein durchschlagender Erfolg für die „Flüchtlingspolitik“ der Kanzlerin ist!
Weit entfernt davon, zurückzutreten, will Merkel weiter machen, wie bisher. Die unkontrollierte Einwanderung an den Grenzen soll nicht gestoppt werden. Alle, alle sollen ins Land gelassen werden, auch die bereits abgeschobenen Rückkehrer und Asylbewerber, die in einem anderen EU-Land einen Antrag gestellt haben, oder junge Männer ohne Papiere, aber bestens geladenem Handys. Außer diesen etwa 200 000 Illegalen, die bis Ende dieses Jahres auf Merkels ausdrücklichen Wunsch bei uns ihre Versorgung sicherstellen können, kommen noch die Familien hinzu, die alle, auch die zu Unrecht anerkannten, Asylbewerber, nachholen dürfen. Eine Überprüfung der fragwürdigen Asylbescheide soll ja, wenn überhaupt, nur auf freiwilliger Basis stattfinden.
Nicht zu vergessen, soll im August der Familiennachzug für die lediglich subsidiär anerkannten Flüchtlinge stattfinden, obwohl die wieder ausreisen müssten, wenn der Schutzgrund weg fällt.
Angeblich soll die Anwesenheit von Familien sich dämpfend auf die testosterongesteuerten Macho-Jünglinge auswirken. Der Fall Ali wird offenbar als Ausnahme gesehen, der diese Politiker-Regel bestätigt. Es hat ja alles zwei Seiten, auch solche abscheulichen Bluttaten, wie der bestialische Mord an Susanna. Laut Merkel ist er ein Auftrag, „Integration ernst zu nehmen“. Dabei hat ihre Schwester im Geiste, Claudia Roth, schon längst den „Integrationsturbo“ angeworfen. Nur ist das ein Pannen-Turbo, der etwa so effizient ist, wie das BAMF auf der Suche nach den wirklich politisch Verfolgten.
Merkel kann weiter versagen, wie bisher, solange sie sich in den Grenzen der links-grünen Multi-Kulti-Ideologie bewegt und deshalb die Unterstützung der Medien hat. In unseligster deutscher Tradition soll eine bereits gescheiterte Politik bis zum Endsieg, Verzeihung, dem bitteren Ende, fortgesetzt werden. Wo das hinführt, könnte Merkel in Frankreich studieren. Dort hat der kurzzeitige Götterjüngling Emmanuel Macron bereits resigniert. In einer Rede vor Vertretern aus Wirtschaft und Politik räumte er ein, dass Frankreich die Schlacht gegen den Drogenhandel und den zunehmenden Verfall in den 1.500 Brennpunktvierteln mit hohem muslimischen Anteil verloren habe. Er forderte die örtlichen Bürgermeister auf, selbst – gemeinsam mit der Bevölkerung – geeignete Lösungen zu finden.
So weit ist es in Deutschland noch nicht. Vorher müssen wir noch Frankreich siegreich schlagen und statt seiner den größten Anteil an muslimischer Bevölkerung in Europa haben. Damit hätten wir dann auch wieder den größten Anteil an Neu-Antisemiten. Wahrscheinlich sollen sich diejenigen „die schon länger hier leben“, damit beruhigen, dass es unter den Biodeutschen statistisch immer noch mehr Mörder und Antisemiten gibt, als unter den Neubürgern.
Eine Heerschar von Experten wird ja nicht müde, uns zu erklären, dass die Kriminalitätsrate sinkt, die Wahrscheinlichkeit, einem Mord zum Opfer zu fallen, vernachlässigbar ist.
Eine Parteifreundin Merkels hat uns wissen lassen, Susanna wäre sowieso gestorben,. entweder durch einen Autounfall oder sie wäre von jemand Anderen ermordet worden. Schließlich, so eine Wissenschaftlerin, lebten etwa eine Million junger Männer unter uns, die keine Freundin finden könnten, weil es schlicht an jungen Frauen fehle. Deshalb seien Taten wie die von Susannas geständigem Mörder kein „Einzelfall“. Die deutsche Gesellschaft müsse sich „Konzepte“ für den Umgang mit patriarchalisch geprägten und aggressiven Männern überlegen.
Während die Gesellschaft sich ihrer neuen Aufgabe widmen soll, werden nach Merkels Willen täglich etwa 500 dieser Problemmänner über unsere Grenze gelassen.
Und Horst Drehhofer? Unser tapferer Heimatminister ist nach seiner propagandistischen Ankündigung eines Planes, die „Asylpolitik“ auf völlig neue Grundlagen zu stellen, zum x-ten Male vor der Kanzlerin eingeknickt und hat darauf verzichtet, sein Werk der Öffentlichkeit vorzustellen. Er setzt die „Herrschaft des Unrechts“, wie er es selbst genannt hat, nahtlos fort, indem er die mündliche Anweisung seines Amtsvorgängers de Maizière, keinen angeblich Asylsuchenden an der Grenze abzuweisen, nicht außer Kraft setzt, obwohl er dafür weder das Einverständnis der Kanzlerin brauchte, noch das Parlament fragen müsste.
Aber da Merkel ja für das „Allermeiste“in Deutschland verantwortlich ist, hat sie offenbar statt des Heimatministers im Innenministerium das Sagen.
Die Deutschen sollten auf den Appell Emmanuel Macrons hören und selbst Lösungen für die Misere, in der sie sich befinden, herbeiführen. Ein notwendiger Beginn wäre die Erkenntnis, dass es mit Merkel keine Änderung geben wird. Deshalb muss Merkel die rote Karte gezeigt werden.