Das waren noch Zeiten: 1910 war die gesamtwissenschaftliche Literatur der Welt zu über 50% auf Deutsch verfasst. Überproportional viele Nobelpreisträger kamen aus Deutschland. Das war ein Erfolg der von Wilhelm von Humboldt konzipierten und durchgesetzten Bildungsreform.
Humboldt ging von der Überzeugung aus, dass aus der Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Begabungen folge, dass ein einheitliches Anforderungsniveau den einen überfordert, den anderen langweilt.
Deshalb führte Humboldt ein dreigliedriges Schulsystem ein: 90% der Schüler besuchten die Volksschule, erst für sechs, dann für acht, später für zehn Jahre. Eine Ergänzung bildete ab dem 19. Jahrhundert die Realschule , auf der man die mittlere Reife erwerben konnte. Für 5% der Schüler gab es das von Humboldt konzipierte Gymnasium, dessen erfolgreicher Abschluss zur Aufnahme eines Studiums berechtigte. „Schlag nach bei Sarrazin: Warum werden die Politiker immer dümmer?“ weiterlesen