Von Gastautor Steffen Meltzer
Wie funktioniert der öffentliche Pranger? Ganz einfach,: Das Zauberwort “Diskriminierung” reicht völlig aus.
Ein Apotheker hat eine Bewerberin auf eine offene Stelle abgelehnt. Die behauptet, das sei Diskriminierung. Sofort wird die politisch – korrekte Moralkeule geschwungen und alle, alle machen mit. Den Fall „nur“ zu beschreiben war gestern, die betreffende Apotheke muss auch noch in der Zeitung abgelichtet werden. Die dahintersteckende Botschaft könnte sein: „Dort darfst du nichts kaufen.“ Bilder verstärken bekanntlich vor allem emotional erzeugte Eindrücke. Der öffentliche Pranger endet nicht selten mit der Vernichtung der bürgerlichen Existenz. Die Zeiten, als man den Kopf des Hingerichteten noch ein paar Wochen auf einen Marterpfahl für alle sichtbar aufspießte, sind zwar vorbei aber virtuell zurückgekehrt. Öffentliche Angsterzeugung mit Abschreckungspotential ist obligatorisch. „Diskriminierung ist, wenn man gegen Diskriminierung ist“ weiterlesen