Auf der Suche nach immer neuen „Rechten“, die man als Gefahr für das Einheitsdenken hinstellen und bekämpfen kann, gibt es immer kuriosere Funde. Kürzlich war es der im September 2016 aus dem Leben geschiedene Rolf Peter Sieferle, der doch in der rechten Denkens unverdächtigen Süddeutschen Zeitung von Gustav Seibt mit einem fulminanten Nachruf „Der Unerschrockene“ gewürdigt wurde. Ein halbes Jahr später kann man den Text noch aufrufen, er ist aber mit dem Kommentar versehen worden, dass der Nachruf vor Sieferles posthumen Schriften entstanden sei. Liest man den Text, findet man bald heraus, dass Sieferles Hauptthesen seiner nachgelassenen Schriften dem Nachrufschreiber bekannt waren, aber offensichtlich nicht als „rechts“ und deshalb gefährlich erkannt wurden: Die Masseneinwanderung birgt die reale Gefahr der Retribalisierung unserer emanzipatorischen Zivilgesellschaft, wie sie sich in den letzten 200 Jahren entwickelt hat. Der Sozialstaat und offenen Grenzen schließen auf die Dauer einander aus. „Wer selbst denkt, ist rechts!“ weiterlesen