Was macht man an einem kalten und verregneten Tag in Wien? Man geht in eins der vielen Museen. Ich habe mich für die große Ausstellung über Egon Schiele entschieden, die anlässlich seines bevorstehenden 100. Sterbetages von der Albertina gezeigt wird. Bisher war mir der gepriesene „erste Maler der Moderne“ eher fremd, seine Akte hielt ich nicht für eine „Nobilitierung des Erotischen“ sondern für Pornografie. Einer „Ästhetik des Hässlichen“ konnte ich nichts abgewinnen. Ich ging, weil ich im Israel-Museum ein Gemälde von Schiele gesehen hatte, das mich sehr beeindruckt hat. Es war eine großformatige Ansicht von Kumrau, der Geburtsstadt seiner Mutter, das ganz anders war, als alles, was ich bisher von Schiele gesehen hatte. Ich bin sehr froh über meine Entscheidung. Die Ausstellung hat mir eine ganz neue Sicht auf dem Maler und seine große Kunst eröffnet. „Egon Schiele und Franz von Assisi“ weiterlesen