Es ist schon ein paar Jahre her, dass der Autor Thor Kunkel seinen Roman „Subs“ veröffentlicht hat. Das Jahr 2011 gehörte zu der seligen Zeit, als man noch nichts von der „Flüchtlingskrise“ wusste, obwohl man die Zeichen bereits hätte erkennen können.
In Kunkels Buch ging es vordergründig um die moralische Verwahrlosung der heutigen Wohlstandsgesellschaft, besonders deren „Eliten“, die sich keine Grenzen mehr setzt. Die Gesellschaft und die eigenen Körper werden zum offenen Experimentierfeld.
Claus, ein Schönheitschirurg, lebt mir seiner Frau in einer teuren Grunewaldvilla. Er verdient viel Geld damit, die Körper ähnlich wohlhabender Menschen in seiner Luxusklinik umzuformen, um die Spuren des Alterns oder der Völlerei zu beseitigen.
Natürlich ist er ein Linker, tolerant, weltoffen, faktenresistent.
Im falschen Bewusstsein, sich alles erlauben zu können, sucht er eines Tages per Annonce eine Sklavin für sein Domizil. Er bekommt viele Angebote, entscheidet sich am Ende für einen promovierten Altphilologen und seine Frau.
Was nun auf vierhundert Seiten folgt, ist die verstörende Entwicklung hin zur Machtübernahme durch die „Subs“. Anlässlich eines Bauvorhabens öffnet Claus sein Grundstück für ein Zeltlager von Migranten, die für ihn ein Luxusschwimmbad bauen sollen. Allmählich breitet sich dieses Zeltlager aus. Es rückt dem Haus immer näher. Einen Überblick, wer sich im Camp aufhält, gibt es nicht mehr. Erst wird die Bewegungsfreiheit von Claus und seiner Frau beschränkt, am Schluss werden Haus und Grundstück von den „Subs“ vollständig übernommen. Claus und seine Frau müssen fliehen, um wenigstens ihr Leben zu retten. „Wenn Schutzsuchende zum Albtraum werden“ weiterlesen