Laut Grundgesetz findet eine Zensur in Deutschland nicht statt. Das steht nur noch auf dem Papier, das bekanntlich geduldig ist. Die Realität sieht anders aus, davon zeugt die von den Medien inszenierte Empörungswelle gegen Xavier Naidoo und sein Lied „Marionetten“. Mit aus dem Zusammenhang gerissenen Textfetzen wurde konstruiert, Naidoo hetze gegen Politiker. Sogar der Vorwurf der „Staatsfeindlichkeit“ wurde erhoben, zuerst vom Oberbürgermeister der Stadt Mannheim. Unser Kurzzeit-Bundespräsident Wulff nutzte die Gelegenheit, kurz aus dem Tal des V ergessens aufzutauchen, um mit einer Bekräftigung dieses V orwurfs in die schmerzlich vermissten Medien zu kommen. Deutschland ist also wieder an dem Punkt angelangt, wo Kritik an Staat und Politik nicht mehr erlaubt sein soll, wenn es nach den selbsternannten Gesinnungswächtern geht.
Weil staatliche Auftrittsverbote noch nicht wieder opportun sind, springen die willigen Helfer aus dem staatsfinanzierten Kampf gegen Rechts in diese Lücke: Im bayrischen Rosenheim hat sich eine „Bürgerinitiative“ gegründet, die ein Auftrittsverbot für die Söhne Mannheims in der Stadt fordert. Damit dieser Aufruf eine möglichst große Resonanz bekommt, wird im Spiegel darüber berichtet.
Überhaupt war das ehemalige „Sturmgeschütz der Demokratie“, von Anfang an ganz vorn dabei und gerierte sich als Fallbeil der Meinungsfreiheit. Spiegel-Autor Andreas Borcholte lässt keinen politisch korrekten Anwurf aus: „rechtspopulistischer Hetzer und Verschwörungstheoretiker“, „antisemitische Untertöne“ (ohne Belege!), aber auch „umstürzlerische staatsfeindliche Rhetorik“
Wer sich solcher Epitheta bedient, muss sich den Spiegel vorhalten lassen, in wessen Denke er sich bewegt. Diese Attribute hat die Staatssicherheit zur Bezeichnung von „Staatsfeinden“ in der DDR benutzt. Sie hätte Naidoo ein „feindlich-negatives Element“, genannt.
Neu ist, gegenüber der SED-Zeitung Neues Deutschland, dass der Spiegel einen Link zum Text, der die politisch-korrekten Emotionswogen hochschlagen lässt, zur Verfügung stellt.
„Und der Hass – Der steigt!
Und unsere Wut – sie treibt!
Ich mach mich warm, weil der Dunkelheitseinbruch sich nähert Die nächste Bullenwache ist nur ein Steinwurf entfernt…
Bin bei Weitem nicht frei von Sünde
Aber trete vor zum Werfen“
In diesen Versen ist alles vorhanden, was Borcholte anprangert. Leider stammt der Text nicht vom Staatsfeind Naidoo, sondern von der vom Justizminister Maas und manchen Staatsmedien hochgelobten Truppe Feine Sahne Fischfilet. Im Kampf gegen Rechts ist alles erlaubt. Dafür gibt es sogar Staatsknete aus dem Hause Schwesig – im Namen von Vielfalt und Toleranz.
„Und weil ihr euch an Unschuldigen vergeht werden wir unsere Schutzschirme ausbreiten
Und weil ihr die Tatsachen schon wieder verdreht Müssen wir einschreiten
Ihr seid so langsam und träge, es ist entsetzlich
„Die Söhne Mannheims und die Demontage der Meinungsfreiheit“ weiterlesen